Für Familien

 

Auf den Märkten von

 

Bombay

 

gibt es die schönste Seide der Welt!

 

Kid                       

Family          ein    

Adult                    

Expert                           

 

Alter            10     

Spezial                 

 

Seide, eines der wertvollsten Güter der Welt, wird auf den Straßen von Indien gehandelt. Die Händler reisen auf ihren Elefanten von Palast zu Palast um diese wertvolle Ware zu kaufen und verkaufen. Derjenige, der den meisten Gewinn erwirtschaftet, krönt sich zum reichsten Händler Indiens.

 

Vor Spielbeginn wird der Spielplan in die Mitte des Tisches gelegt, so dass alle Händler das Gebiet auch gut sehen können. Jeder Händler wählt sich eine Farbe und erhält in dieser einen Elefanten sowie fünf Paläste als auch einen Sichtschirm. Die Elefanten werden auf dem Spielplan auf dem Startfeld positioniert. In den Beutel kommen die 17 kleinen Seidenballen und werden samt dem Beutel neben dem Spielplan positioniert, so dass sie neben den abgebildeten Märkten liegen. Jeder Händler erhält ein Startkapital von 2 Rupien, die restlichen Rupien werden als Bank neben den Spielplan gelegt, genauso wie die Kundenmarkerplättchen. Alles was während des Spiels erwirtschaftet wird, also Rupien oder Kundenmarker, werden hinter dem Sichtschirm geheim gehalten. Anschließend werden auf die vier Städte die drei Stadtmarker der entsprechenden Farbe der Stadt gelegt. Ebenso werden die Nachfragewürfel der Städte und die anderen Plättchen der Angabe in der Regel entsprechend auf dem Spielplan positioniert. Zum Startspieler wird derjenige der Händler ernannt, der zuletzt einen echten Elefanten gesehen hat. Dieser erhält dann die 4 Rundenmarker und beginnt die erste Runde.

 

Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler konzipiert, doch in der Regel geht man meist von einem Spiel, an dem 4 Spieler als Händler beteiligt sind, aus. Diese Tatsache macht die Spielvorbereitung anstrengend, wenn man mit mehr oder weniger als 4 Spielern spielt. Denn man richtet alles der Regel entsprechend her und stellt, nachdem man die Regel gelesen hat, fest, dass man eine andere Aufstellung benötigt. So kann es passieren, dass man das Spiel eher wieder weglegt ohne es gespielt zu haben, da es einem zu blöd geworden ist, jetzt alles wieder anders aufzustellen. Es wäre meiner Meinung nach besser gewesen, die Änderungen aufgrund der Spielerzahl am Anfang der Regel zu positionieren. Sollte die Spieleranzahl geringer oder höher sein, so ändert sich etwas in der Spielvorbereitung und in der Siegbedingung, das lässt sich am Ende der Regel nachlesen.

 

Bei einem Spiel zu viert besteht das Spiel aus 4 Sätzen, diese Sätze setzen sich aus einer Nachfüllphase und daran anschließenden vier Spielrunden zusammen. In jeder Spielrunde können die Spieler 3 aufeinander folgende Aktionen tätigen. In der Nachfüllphase geht es um das Bestücken der Märkte mit Seide. Dafür wird der Beutel hergenommen und aus diesem werden blind 9 kleine Seidenballen gezogen. Die Seidenballen werden nach Anzahl und Farbe sortiert und in einen der drei Märkte gelegt. Dabei kommt die Seidenballart, die am häufigsten gezogen wurde, in den linken Markt, die am zweithäufigsten gezogenen Seidenballen werden in den mittleren Markt und die am wenigsten gezogenen werden in den rechten Markt gelegt. Anschließend kann es vorkommen, dass einige der Plättchen für die Handelsstationen auf dem Spielplan auf geschlossen gedreht werden müssen, da man diese Seidenballart in keinem der Märkte kaufen kann. Man kann also in den Handelsstationen nur etwas kaufen, wenn die Seidenballart auch in einem der Märkte verfügbar ist.

 

Eine Spielrunde läuft so ab, dass der Startspieler zu Beginn seines Zuges einen seiner Rundenmarker weglegt um damit anzuzeigen, dass sich die Spieler in der ersten Runde befinden. Jetzt dürfen alle Händler nach einander drei Aktionen ihrer Wahl durchführen, man ist aber nicht gezwungen alle drei auszuführen, man kann sie auch verfallen lassen. Die Aktionen können auch in einer beliebigen Reihenfolge ausgeführt werden und gleiche Aktionen können öfter gespielt werden. Einzige Einschränkung ist, dass man pro Runde nur einen Seidenballen kaufen kann.

 

Es gibt 5 Aktionen, die die Händler durchführen können. Die erste dieser Aktionen ist, dass sie sozusagen auf bessere Zeiten warten können. Wenn sich jemand für diese Aktion entscheidet, opfert er alle seine 3 möglichen Aktionen für diese einzige Aktion und erhält dafür eine Rupie aus der Bank.

 

Eine weitere Aktion ist es, seinen Elefanten zu bewegen. Der Elefant wird dabei auf einem Weg von einem Feld auf das nächste Feld gezogen, je nachdem wo der Elefant hinzieht, kostet dieser Zug etwas anderes. Wenn der Händler seinen Elefanten auf ein Feld mit einem Hügel zieht so kostet ihn diese Bewegung zwei Aktionen, sollte der Händler seinen Elefanten auf ein Feld ohne Hügel ziehen, so kostet ihn diese Bewegung nur eine Aktion.

 

Um Waren verkaufen zu können, muss der Händler sie erst einmal besitzen, dafür kann er die Aktion nutzen, einen Seidenballen in einer der offenen Handelsstationen zu kaufen. Der Händler nimmt dafür den Seidenballen, den er haben möchte, aus dem Markt und zahlt dafür den entsprechenden Preis. Der Preis variiert von Markt zu Markt, denn im linken Markt kostet ein Seidenballen 1 Rupie und eine Aktion. Auf dem mittleren Markt kostet er 1 Rupie sowie 2 Aktionen und auf dem rechten Markt kostet er 2 Rupien und 2 Aktionen. Somit sind die Seidenballen im linken Markt für den Händler am günstigsten und er wird versuchen immer von hier einzukaufen. Der gekaufte Ballen wird im Korb seines Elefanten verstaut, dieser kann aber höchstens zwei Ballen tragen, sollten beide Plätze voll sein, so kann man keinen weiteren Seidenballen kaufen.

 

Als vierte Aktionen kann er jetzt die gekauften Waren in einer der Städte verkaufen. Dafür muss sich der Händler in einer Stadt befinden, in der die Nachfrage nach dieser Seidenballenfarbe besteht. Er darf für eine Aktion einen Seidenballen verkaufen. Beim Verkauf nimmt der Händler den entsprechenden Seidenballen von seinem Elefanten und legt ihn zurück in den Beutel. Den Preis für diese Ware erhält er dann aus der Bank, der Preis des Ballens wird aufgrund seiner Nachfrage bestimmt. Die Farbe, die in der Nachfrageleiste ganz oben liegt, bringt dem Händler 4 Rupien, die Farbe in der Mitte bringt ihm 3 Rupien und die unterste Farbe bringt immerhin 1 Rupie sowie 1 Kundenmarker. Für zwei der Seidenballenfarben gibt es auch Boni, die man erhalten kann, bei einem gelben Ballen erhält man 1 Rupie zusätzlich und bei einem violetten Ballen erhält man einen Kundenmarker zusätzlich. Nach jedem Verkauf verändert sich die Nachfrage, die Farbe des Seidenballens, den man gerade verkauft hat, wird in der Nachfrageleiste ganz nach unten geschoben, wobei die anderen nach oben rücken. Man hat natürlich auch die Möglichkeit zwei Waren zu verkaufen, da jede nur eine Aktion kostet, man tätigt diese aber nach einander, d.h. nach dem ersten Verkauf ändert sich die Nachfrage und erst dann wird der zweite Verkauf getätigt. Zuletzt erhält der Händler noch einen der Stadtmarker dieser Stadt, wenn er von diesen noch keinen besitzt und noch einer zu gewinnen ist.

 

Die letzte Aktion, die dem Spieler zur Verfügung steht, ist es, einen Palast zu bauen. Dafür muss sich der Händler nur auf einem Feld befinden, auf dem sich kein anderes Gebäude befindet. Der Palast kostet ihn eine Aktion und einen Seidenballen aus dem Korb des Elefanten, der in den Beutel zurückgelegt wird. Danach stellt der Händler einen seiner Paläste auf dieses Feld, sollte sich auf diesem Feld eine Palastmarke befinden, so erhält er diese und führt die abgedruckte Aktion aus. Der Palast bringt dem Händler den Vorteil einer zusätzlichen Einnahmequelle, denn sobald ein anderer Händler ein Feld mit einem Palast eines anderen Händlers betritt, erhält dieser aus der Bank 1 Rupie. Ebenso bringen diese Paläste dem Händler am Ende des Spiels noch einen zusätzlichen Gewinn ein.

 

Eine Runde endet damit, dass alle Spieler ihre drei Aktionen durchgeführt haben. Danach beginnt eine neue Runde, in der der Startspieler einen weiteren Rundenmarker beiseite legt und alle wieder drei Aktionen durchführen dürfen. Der Satz endet sobald der Startspieler keinen Rundenmarker mehr besitzt.

 

Danach wird dann der linke Sitznachbar des Startspielers zum neuen Startspieler und erhält die vier Rundenmarker um den neuen Satz anfangen zu können. Es werden alle zuvor nicht verkauften Seidenballen aus den Märkten genommen und in den Beutel zurück geworfen, alle Handelsstationsmarker werden auf geöffnet umgedreht und der Startspieler beginnt den neuen Satz mit der Nachfüllphase.

 

Das Spiel endet nachdem jeder der Händler einmal Startspieler war. Zu Spielende erhalten die Händler noch Belohnungen für Paläste und Kundenmarker sowie für die Stadtmarker. Bei den Palästen und Kunden werden die Händler für ihr Handelsimperium belohnt, dafür zählen sie alle Paläste und alle Kundenmarker zusammen um einen entsprechenden Gewinn zu erhalten. Der Händler mit dem größtem Handelsimperium erhält 8 Rupien, der mit dem zweitgrößtem 4 Rupien und der mit dem drittgrößtem 2 Rupien. Bei den Stadtmarkern werden die Spieler für ihren guten Ruf als Händler belohnt, denn jeder der Händler, der mindestens 3 Stadtmarker in seinem Besitz hat, erhält 4 Rupien, jeder, der mehr als 4 hat, erhält 8 Rupien. Nachdem alle Händler ihre Belohnungen erhalten haben, wird ermittelt wer den größten Gewinn einfahren konnte und somit am reichsten mit Rupien gesegnet worden ist, derjenige ist dann der Gewinner. Bei Gleichstand siegt derjenige der Händler der mehr Kundenmarker gewinnen konnte.

 

Zu Gute halten muss man dem Spiel, dass es eine einfache und kurze Regel besitzt, doch kommt bei dem Spiel Spaß nicht wirklich auf, da man für alles was man machen möchte, selbst für das Bewegen, eine Aktion opfern muss. D.h. man kann eigentlich nicht wirklich was tun, auch wenn man mehr tun möchte, doch dafür fehlen einem die Möglichkeiten, dies macht das Spiel etwas schwerfällig. Da man nicht viel tun kann um Rupien zu erwirtschaften, da die Aktionen viel zu knapp sind um wirklich etwas tun zu können. Ebenso bin ich der Ansicht, dass man sich nur auf eine Seite des Spielplans konzentrieren kann, egal wie viele Spieler sich im Spiel befinden. Dies daher, dass das Bewegen in die andere Hälfte viel zu teuer ist, um dem Spieler wirklich etwas zu bringen. Es kann aber vorkommen, dass er im Verlauf des Spiels gezwungen wird, die Spielhälfte zu wechseln, da alle Handelsstationen auf seiner Seite geschlossen sein könnten. Dabei stellt sich aber die Frage, ob beim Ziehen in die andere Hälfte das Kosten-Nutzen-Verhältnis so optimal ist, dass es dem Spieler wirklich etwas bringt. Meiner Meinung nach hätte man dies anders regeln sollen.

 

Spieler         : 2–5

Alter            : 10+

Dauer           : ca. 60 min

 

Autor           : Cyril Demaegd

Grafik          : Stépahne Poinsot

Vertrieb A.   : Asmodée

Preis            : ca. 35,00 Euro

Verlag          : Ystari 2009

                     www.ystariy.com

 

Genre                    : Bewegungs- und Sammelspiel

Zielgruppe             : Für Familien

Mechanismen         : Elefanten bewegen, Seidenballen verkaufen

 

Zufall                     : 4

Wissen                  :

Planung                 : 3

Kreativität              :

Kommunikation      : 2

Geschicklichkeit      :

Action                   :

 

Kommentar:

Schöne Grafik

Stimmige Gestaltung

Eigentlich sehr simple Regeln

Spiel oft nur auf eine Planseite beschränkt

 

 

Vergleichbar:

Alle Handelsspiele mit veränderlichem Preis/Nachfrage-Gefüge und Ressourcen- bzw. Aktionsknappheit plus Logistik-Element

 

 

Atmosphäre           : 4

 

 

Isabella Schranz:

Trotz stimmiger Ausstattung und schöner Grafik leidet das Spiel am hohen Aufwand für jede einzelne Aktion, was viel an Spielspaß kostet, mehrere Partien können hier Ideen für Optimierung bringen.