The great Dalmuti

 

Wizard of the Coast, 1994

von Richard Garfield

4 - 8 SpielerInnen ab 10 Jahren

5 - 10 min/Runde

 

Ein neues Kartenspiel der Firma Wizard of the Coast. Und man sieht es den Karten von Design und Grafik her auch an. Schöne Bilder und jedes einzelne Bild unterscheidet sich farblich etwas von den anderen Bildern. Die Grafik der Karten ist hervorragend. Dafür läßt die Papierqualität der Karten zu wünschen übrig. Sie ist nicht gerade für oftmaliges Spielen ausgelegt. Liebhaber dieses Spiels werden sich daher wohl mehrere Ausgaben kaufen müssen. Das Spiel selbst besteht aus 80 Karten und diese teilen sich wie folgt auf:

 

1 Dalmuti

2 Archbishop

3 Earl Marshal

4 Baroness

5 Abbess

6 Knight

7 Seamstress

8 Mason

9 Cook

10 Shepherdess

11 Stonecutter

12 Sherf

und 2 Jester.

 

Vor dem Spielbeginn wird die Sitzreihenfolge ausgelost und jeder Spieler erhält einen der obigen Titel. Diesen Titel bzw. die Sitzreihenfolge sind bei diesem Spiel nämlich außerordentlich wichtig. Je nach 'sozialem Stand' müssen die Karten getauscht werden. Der erste Spieler (The great Dalmuti) tauscht mit dem letzten Spieler (The lesser Peon) zwei Karten, der zweite Spieler mit dem vorletzten Spieler eine Karte, usw.. Der Haken daran ist, daß der ranghöhere Spieler dem rangniedrigeren Spieler seine schlechtesten Karten gibt, der rangniedrige Spieler aber gezwungen ist, seine besten Karten herzugeben. Je niedriger die Nummer auf einer Karte ist, umso wertvoller ist sie. Es gibt einen Dalmuti (Einser), aber zwölf Sherfs (Zwölfer). Jester zählen nicht als Tauschkarten, sondern haben eine besondere Bedeutung. Zum einen kann man sie als Jocker benutzen, zum anderen eine Revolution ausrufen. Ein Spieler, der zwei Jester sein eigen nennt und mit seinem sozialen Rang nicht zufrieden ist, ruft eine Revolution aus und nun muß der erste Spieler mit dem letzten Spieler, der zweite Spieler mit dem vorletzten Spieler usw. Platz und Karten tauschen.

 

Nach dieser 'Tauscherei', bei der alle mehr oder minder zur Zufriedenheit getauscht haben, beginnt nun das eigentliche Spiel. Ausspieler ist der great Dalmuti. Er spielt eine oder mehrere Karten gleicher Art aus. Diese können nun gestochen werden, aber nur von der selben Anzahl der Karten mit einer niedrigeren Nummer. Ein Beispiel: Drei Zwölfer können von drei Achtern geschlagen werden, diese wiederum von drei Fünfern usw (siehe oben die Wertregelung der Karten!) Der Spieler, der den letzten Stich macht, darf nun ausspielen. Wer als erster seine Karten abgespielt hat, ist in der nächsten Runde der 'great Dalmuti'. Alle anderen Spieler erhalten ihren Rang ebenfalls danach wie sie fertig werden. Der letzte Spieler (The lesser Peon) hat noch eine Zusatzaufgabe, er darf immer alle Karten wegräumen und nach jeder Runde mischen..

 

Zu diesem Spiel gehören auch optionale Regeln. Manche sind einleuchtend wie Reduzierung der Karten bei 4 - 5 Spielern, oder interessant, wie um Plätze spielen (eine festgelegte Anzahl Punkte pro Platz und Bonus- oder Maluspunkte pro Auf- oder Abstieg). Andere bedenklich, da sie den (un)sozialen Charakter des Spieles noch verstärken (Auswahl der Kopfbedeckungw Krone, Hut usw. bis zur Sitzgelegenheit bequemer Ohrensessel bis Kiste.).

 

Wer meint dieses Spiel schon zu kennen, irrt nicnt. Es ist im großen und ganzen Karrierepoker (jetzt unter dem Namen 'Hollywood Poker') mit ähnlicher Kartenverteilung und fast den selben Regeln. Nur wurde es von Herrn Garfield 'neu' erfunden. Aber auch das Telefon wurde ja zweimal erfunden.

 

WIN-Wertung

The great Dalmuti AAA II UU 4-8

 

P.S. Nur für absolute Kenner der Kartenspiele von Wizard of the Coast: Noch gibt es keine Ausbau- und Ergänzungssets dazu!!