Wer ist der beste Gewürzesammler?

 

Zanzibar

 

Dort wo der Pfeffer wächst!

 

Das Spiel gibt einem die Chance in die Vergangenheit zu reisen und sich mit dem aufkommenden Gewürzhandel zu beschäftigen. Ziel der Reise ist die wunderschöne afrikanische Insel Zanzibar, auf deren Anbauflächen scharfer Pfeffer, aber auch sanfte Vanille zu finden sind. Beides sehr wertvolle Waren, doch wer schafft es sie schneller und vor allem geschickter auf den Markt zu bringen.

 

Bevor das Gewürze sammeln und das Aufträge erfüllen beginnen kann, muss die Insel Zanzibar in der Mitte der Spielfläche ausgebreitet werden. Zanzibar unterteilt sich in fünf Provinzen, wobei jede eine andere Farbe hat. Innerhalb dieser Provinzen befinden sich die Gewürzfelder, die ebenfalls jeweils eine andere Farbe haben. Während des Spiels hat man das Problem, dass man diese Felder nicht erkennen kann, weil sich Händler in Form von Spielfiguren auf ihnen befinden. Dies erschwert den Ablauf des Spiels.

 

Danach wählt jeder Gewürzsammler eine Farbe aus, mit der er sich im Wettbewerb behaupten will. Passend zu seiner Farbe erhält er 10 Auftragskarten, 5 Gewürzaufträge und 5 Provinzaufträge. Diese werden gemischt und verdeckt in einem Stapel vor sich aufgelegt.

 

Damit man seine Arbeit auch erledigen kann, erhält man Händler in seiner Farbe. Die Anzahl der Händler ist dabei von der Anzahl der Spieler abhängig. Derjenige der als letztes einen Bazar besucht hat, natürlich um Gewürze zu kaufen, beginnt seine Händler auf Zanzibar zu positionieren. Die anderen tun es ihm reihum gleich. Erst wenn der letzte Händler seinen Fuß auf Zanzibar gesetzt hat, ziehen die Spieler die obersten 2 Karten ihres jeweiligen Auftragsstapels.

 

Diese Aufträge muss man nacheinander abarbeiten um sich selbst zu bereichern. Wie ein Auftrag besoldet wird, hängt alleine vom Spieler ab, es ist nur darauf zu achten, dass man sich mit Aufträgen auch verschulden kann. Zur Wertung muss man sagen, dass man sich leicht mit der Besoldung irrt, da die Auftragskarten verwirrend aufgebaut sind, man braucht einige Zeit um dies besser überschauen zu können. Denn Provinzkarten besitzen ähnliche Farben, dies kann dazu führen, dass man eine Provinz wertet, in der man sich gar nicht befindet. Zur Besoldung ist zu sagen, dass es manchmal besser ist, man wertet einen Auftrag mit geringerem Gewinn, weil man nicht die Chance hat die Situation noch zu verbessern. Aber bekanntlich macht Kleinvieh auch Mist.

 

Doch wie werden Aufträge erfüllt? Ganz einfach, man versucht so viele Händler wie möglich in die jeweilige Provinz oder auf das jeweilige Gewürzfeld zu bringen, um seine Gewinne zu vergrößern. Um dies zu erreichen darf ein jeder Spieler während seines Zuges bis zu 3 eigene Händler bewegen und kann, muss aber nicht, danach werten.

 

Beim Bewegen des Händlers ist darauf zu achten, dass die Zahl für seine Bewegungsfreiheit steht und die Höhe des Händlers für seine Stärke. Somit ist der Händler 2 stärker als der Händler 7, weil dieser höher gebaut ist. Aufgrund der Tatsache, dass Größe mehr wert ist als Zahl, herrscht ein umgekehrtes Wertesystem. Dies ist sehr umständlich und gewöhnungsbedürftig, weil man von klein aufgelernt hat, dass eine 7 mehr ist als eine 2 und hier ist es umgekehrt. Dies führt dazu dass, man in seiner ersten Partie Zanzibar total verwirrt ist und dadurch das Spiel länger als die geplanten 45 Minuten dauert.

 

Ebenso sind bestimmte Regeln vorhanden, nach denen man seinen Händler bewegen darf. Man darf keinen eigenen Händler verschieben. Man darf aber auch nicht auf ein Feld ziehen, auf dem sich ein Händler eines anderen Gewürzsammlers befindet, der stärker als der eigene ist. Als Beispiel wenn der gelbe Händler 3 auf das Feld des grünen Händlers 2 ziehen möchte, ist dies nicht möglich.

 

Es ist aber gestattet einen Händler eines anderen Spielers zu verschieben oder vertreiben wenn dieser schwächer ist. Das heißt zum Beispiel: möchte der gelbe Händler 4 auf das Feld des grünen Händler 5 ziehen, so darf er das. Da dieser Händler schwächer ist, er verschiebt diesen dann auf ein leeres Feld. Sollte es kein freies Feld geben auf das der Händler verschoben werden könnte, so wird er vertrieben. Das bedeutet, dass ihn der Spieler auf irgendeinen anderen Platz in Zanzibar setzen kann. Dieser Zug darf so lange wiederholt werden wie es der Bewegungsfreiheit des Händlers entspricht.

 

Nur durch dieses Vertreiben ist es einem Händler möglich einen gleichstarken Händler zu verdrängen. Unter der Bedingung, dass es rundherum kein freies Feld gibt.

 

Das Spiel endet, wenn einer der Spieler seinen letzten Auftrag erledigt hat, er läutet er damit die letzte Runde, so dass die anderen Mitspieler noch die Möglichkeit haben sich ein letztes Mal zu bereichern. Da gesagt werden muss, dass man nicht die Chance hat alle 10 Aufträge zu erfüllen, da man gezwungen ist ein oder sogar zwei Aufträge, abhängig von der Spieleranzahl, ungewertet abzulegen.

 

Sieger ist derjenige, der am besten gewirtschaftet und somit das größte Vermögen angehäuft hat. Sollte es zwei geben die ein gleich großes Vermögen haben, so gewinnt derjenige der die letzte Runde eingeläutet hat.

 

Zanzibar wäre sicher ein gutes Spiel, wenn der Mechanismus nicht so kompliziert wäre. Das hat zur Folge, dass dem Spiel keine zweite Chance gegeben wird, denn man braucht mehr als ein Spiel um sich an den Mechanismus zu gewöhnen. Der Mechanismus verlängert den Ablauf des Spiels, man spielt nicht wie angeben 45 Minuten bei seiner ersten Partie zu viert sondern fast 2 Stunden. Durch die Länge und die Kompliziertheit des Mechanismus kann der Spielspass bei den Spielern verloren gehen.

 

Auch ein großes Problem dieses Spiels ist, dass die eigene Strategie nie aufgeht, wenn man versuchen möchte möglichst alle Händler auf die entsprechenden Felder zu bekommen. Denn sobald der eigene Zug beendet ist, kann es sein, dass sich die eben bewegten Händler wieder ganz woanders befinden. Somit ist Taktik nur während des eigenen Zuges möglich und nicht länger, also ist es sehr glücksdominiert, wenn auch kein reines Glückspiel.

 

Mir hat das Spiel anfangs sehr gefallen, doch es verliert schnell seinen Reiz, denn man kann es gut nur mit Leuten spielen, die es schon einmal gespielt haben. Denn die kennen den Mechanismus und dadurch ist der Spielablauf nicht so lange wie mit neuen Mitspielern, denn wie schon gesagt der Mechanismus ist sehr gewöhnungsbedürftig.

 

Isabella Schranz

isabella.schranz@spielen.at

 

Spieler         : 2-5

Alter            : 10+

Dauer          : 45 Minuten

 

Autor           : Franz-Benno Delonge

Grafik          : Klaus Stephan, Mirko Suzuki

Vertrieb        : Piatnik

Preis            : ca. € 18,00

Verlag          : Winning Moves 2007

                     www.winning-moves.de

 

Bewegungs- und Auftragsspiel

Familie und Freunde

Steine setzen und sammeln

 

Strategie:               *

Taktik:                  **

Glück:                   *****

Interaktion:            ***

Kommunikation:     *

Atmosphäre:          ***

 

Kommentar:

 

Regeln sind leicht verständlich verfasst

schön gestaltetes Spiel

komplizierter Spielmechanismus

 

Vergleichbar

Erstes Spiel seiner Art

 

Isabella Schranz:

Ein thematisch gut umgesetztes Spiel, dessen komplizierter Mechanismus leider nicht zu dauerhafter Spielfreude führt.