Trans Europa
Eine Spur
schneller von Stadt zu Stadt, Europa rückt näher zusammen
Kaum ein
Spielethema bereitet mir mehr Freude am Spielen als Fantasyspiele, wären da
nicht die Eisenbahnspiele. Und wenn eines noch dazu kaum Regeln hat, schnell
gespielt wird und bis zum Ende spannend bleibt wer gewinnt, dann kann ich nicht
mehr NEIN sagen, dann muss es sofort gespielt werden: Und dieses - mein
Spiel - des Spielejahres 2005 ist „Trans
Europa“, ohne Frage.
Für wen ist es nun
geeignet? Es ist ein Spiel für 2 bis 6 Schienenleger ab 8 Jahren, so steht es
auf der Schachtel. Ja, die Chancengleichheit zwischen Kindern und Erwachsenen
ist gegeben und je mehr Spieler mitspielen, desto spannender wird das Spiel.
Es gibt 35
europäische Städte und somit ist ganz
Europa zu besuchen. Auf jeder der 35 Städtekarten ist eine Stadt genannt und
mit einer Sehenswürdigkeit abgebildet. Diese 35 Städte sind zu 5 regionalen
Gruppen zusammengefasst.
Das Spiel besteht
aus mehreren Runden und das Ziel jeder Runde ist es, je eine Stadt aus einer
der fünf Regionen zu besuchen.
Die Städte liegen
an den Schnittpunkten eines Dreiecks-Rasters, das ganz Europa überzieht.
Die Karte ist ein
wenig verzogen - eine distanztreue Landkarte kann man das nicht nennen. Der
Plan von Europa muß eben für das Spiel einen „rechteckigen“ Kontinent zeigen
und daher war es für das Spiel nötig,
den ganzen Plan durch Verziehen spielbar zu machen.
Europa ist als
Spielfläche mit einem Dreiecks-Raster überzogen, gleichseitigen Dreiecke bilden das Raster,
auf das die Schienen gelegt werden. Immer von Schnittpunkt zu Schnittpunkt.
Und nun zur
Geografie des Spieles: So ist Portugal gar nicht mehr drauf und Spanien nur
teilweise, Skandinavien fehlt größtenteils und dem europäische Rußland fehlt der Norden und Osten. Im Süden hat es
ein wenig von Italien und Griechenland erwischt und so ist das Mittelmeer nur
mehr zum Teil befahrbar. Besonders hinterhältig im Spiel ist die Nord- und
Ostsee.
Es gibt 83
Schienen im Spiel und diese gehören allen Spieler gemeinsam zum Legen. Das
Schienennetz können alle nützen, aber gewisse Regeln sind dafür einzuhalten.
Jedes der Dreiecke
hat drei Seiten und jede dieser Seiten kann mit einem Strich oder zwei Strichen
gezeichnet sein. Überall dort wo Meer, Flüsse oder Berge sind, eben Hindernisse
für die Eisenbahn, gibt es zwei Striche.
Es gibt 6
verschieden färbige Lokomotiven (und die dazugehörigen Startsteine) im Spiel.
Jeder Spieler setzt nun seine Lokomotive als Punkteanzeiger auf den
Lokschuppen, dieser bedeutet auf der Zählleiste den Wert 13 Punkte.
Diese 13 Punkte
kann jeder Spieler in der unterschiedlichen Anzahl von Runden verlieren, bevor
das Spiel zu Ende ist. Bei jeder Runde verlieren alle Spieler außer dem
Gewinner der Runde eine Anzahl von Punkten.
Bei 2 oder 3 Spielern
werden von den 35 Städtekarten die 10 gestrichelt markierten Städtekarten
aussortiert. Somit ist nicht mehr der ganze Plan im Spiel, die Städte in den
Ecken, die abseits der anderen Städte liegen, müssen nicht mehr erreicht
werden.
Vor jeder Runde werden
die Städtekarten gemischt und mit der farbigen Rückseite nach oben auf dem
Spielplan ausgebreitet. Jeder Spieler nimmt sich von jeder Farbe eine Karte und
hält sie verdeckt auf der Hand. Die restlichen Karten werden zur Seite gelegt.
So hat nun jeder
Spieler aus jeder der fünf farbig markierten Regionen je eine Stadt, die er nun
erreichen muss.
Zu Beginn jeder
Runde platziert jeder Spieler seinen Startstein auf einen unbesetzten
Kreuzungspunkt, das muss keinesfalls eine Stadt sein, es kann irgendwo auf dem
Plan sein. Dies ist der Ausgangspunkt für das Legen seiner Schienen. Jede
weitere Schiene, die der Spieler nun legen möchte, muss eine direkte Verbindung
mit dem Startstein aufweisen.
Die Platzierung
des Startsteines kann schon entscheidend sein und der Startspieler - er
wechselt jeder Runde zum links sitzenden Spieler - hat einen gravierenden
Nachteil. Er muss seinen Startstein setzen, ohne zu wissen, wo die anderen
Spieler hinwollen. Je mehr Startsteine gesetzt wurden, desto einfacher wird es
sich zu entscheiden, welchen Platz man für seinen Startstein wählen möchte.
Pro Zug muss der
Spieler Schienen legen, wobei er die Auswahl hat:
Zwei Schienen auf
je eine einfache Linie oder
eine Schiene auf
eine doppelte Linie.
Es muss aber immer
zumindest eine Schiene gelegt werden, auf das Legen der zweiten Schiene - wenn
es möglich wäre - darf verzichtet werden.
Die Schienen
müssen - wie schon oben gesagt - immer eine direkte Verbindung zwischen zwei
Kreuzungspunkten und zusätzlich mit dem eigenen Startstein haben.
Das kann aber auch
über Schienen erfolgen, die ein anderer Spieler gelegt hat. Sobald durch das
Legen einer Schiene die Verbindung zwischen zwei getrennten Schienennetzen
gelegt wurde, können alle Schnittpunkte des nunmehr gemeinsamen Schienennetzes
als Ausgangspunkt für neue Schienen verwendet werden.
Und bis zum Ende
der Runde kommt es oft vor, dass alle Schienen ein großes gemeinsames
Schienennetz bilden.
Da man an jedem
Schnittpunkt des Schienennetzes, das mit dem eigenen Startstein eine Verbindung
hat, anlegen darf, kann man innerhalb des Netzes jederzeit abzweigen und es ist
auch erlaubt die beiden Schienen an 2 verschiedenen Enden des Netzes zu
legen. Und durch das Anbinden des
Schienennetzes eines Mitspielers durch die erste Schiene kann die zweite
Schiene plötzlich ganz weit weg ein nötige Verbindung zu einer Stadt schaffen.
Die Verbindung mit
anderen Netzen sollte aber nicht zu früh erfolgen und man sollte darauf achten,
wohin die anderen Spieler bauen damit man diese Streckenführung für seine
eigenen Ziele nutzt. Setzen des Startsteins geschickt neben dem Mitspieler und
Ausnützen seines Schienenbauens fürs eigene Verbinden der Städte ist ein
wichtiger strategischer Vorteil, wenn man rechtzeitig das Vorhaben der
Mitspieler erkennt.
Wenn nun während
des Zuges eines Spielers nach dem Legen von einer oder zwei Schienen ein
Spieler alle 5 Städte verbunden hat, endet die Runde.
Diese Runde kann
aber auch dadurch enden, dass ein Spieler mit dem Legen der ersten oder zweiten
Schiene die 5. Stadt eines Mitspielers anschließt. Auch damit ist die Runde
beendet, nur ein anderer Spieler hat damit gewonnen!
Ganz selten kann
es vorkommen, dass eine Runde dadurch beendet wird, dass alle Schienen verbaut
wurden. Ich glaube, wenn die Spieler auf „gewinnen“ spielen, wird das nie
vorkommen.
Jeder Spieler
außer dem Gewinner der Runde zählt nun die fehlenden Schienen. Das sind die
Anzahl jener Schienen, die er brauchen würde, um selbst alle 5 Städte verbunden
zu haben. In diesem Fall werden alle selbst zu legenden Schienen gezählt, kein
Mitspieler kann hier durch Schienen, die er
legen müsste, das Ergebnis verbessern.
Jeder Spieler
erhält pro Schiene über eine einfache Linie einen Minuspunkt und für eine
doppelte Linie zwei Minuspunkte.
Die Punkte werden
mit den Loks markiert. Am Anfang des Spieles stehen die Loks im Lokschuppen,
auf 13. Und von diesen 13 wird heruntergezählt.
Vor Beginn der
nächsten Runde werden alle Schienen und die Startsteine vom Plan entfernt und
die Spieler wählen wieder 5 neue Städtekarten und hoffen diesmal auf noch
bessere Karten, dass alle gesuchten Städte ganz nah beeinander liegen mögen!
Der Startspieler wechselt zum linken Nachbarn und eine neue Runde beginnt.
Das geht so eine
ganze Weile, wenn es eine ausgeglichene Spielrunde ist. Wenn ein Spieler aber
Pech hat und jede Runde viele Punkte sammelt, kann es schon nach wenigen Runden
zu Ende sein. So wird jede Runde ein Teil vom Punkteguthaben aufgebraucht und
die Loks ziehen immer näher auf das rote Feld zu. Hat eine Lok das rote Feld
erreicht oder überschritten, ist das Spiel zu Ende.
Wer die meisten
Punkte übrig hat gewinnt. Bei Gleichstand können sich auch mehrere Spieler über
den Sieg freuen.
Dieses Spielsystem
gab es erstmals 2001 als „Iron Road“ bei Winsome Games, wurde bei uns 2002 als
„Trans America“ von Winning Moves produziert und liegt nunmehr als „Trans
Europa“ vor.
Diese Spiel sollte
ein moderner Klassiker werden, damit es in jedem Haushalt zu finden ist und
regelmäßig auf den Spieletisch kommt.
Trans Europa
Spieler: 2 bis 6
Alter : ab
8 Jahren
Dauer : ca.
30 bis 45 Minuten
Verlag : Winning
Moves 2005
www.winning-moves.de
Vertrieb: Piatnik
Autor : Franz-Benno
Delonge
Grafiker: Claus Stephan
Preis : ca.
€ 17,00
WIN-Wertung
Genre : Eisenbahn-
und Legespiel
Zielgruppe: Familie
Mechanismus: fünf
Städte verbinden
Strategie : ***
Taktik :
***
Glück :
****
Interaktion : ******
Kommunikation:
****
Atmosphäre : *******
Kommentar:
einfache Regeln -
leicht zu spielen
Eisenbahn-Thema
gut umgesetzt
Spiel bleibt
spannend bis zur letzten Schiene
kompakte Schachtel
Wenn Sie gerne
Carcassonne und Trans Amerika spielen, dann wird ihnen auch Trans Europa
gefallen.