Trans America
Das Spiel:
Trans America
für 2-6 Spieler
ab 8 Jahren
ca. 30 Minuten
Winning Moves,
2002
Die WIN-Wertung:
** W SS III UU AAA 2-6 m
Der Autor:
Franz-Benno Delonge
Spielemarathon,
Mitternacht. Peter: „Eigentlich würde ich gerne noch was spielen.“
Gerald: „Bin
dabei!“
Barbara: „Aber
nichts langes. Und eine lange Spielregel verkrafte ich, glaube ich, auch nicht
mehr.“
Dagmar: „Warum probiert
ihr nicht Trans America? Das ist kurz und nett.“
Barbara: „Ich
verlass mich auf dich!“ Sie steht auf und holt die Schachtel. Die Spielregel
ist wie die Schachtel quadratisch mit einer Seitenkante von weniger als 25 cm
und nur 2 Seiten lang.
Barbara: „Ich
glaube, das kann ich noch verkraften.“ Sie beginnt zu lesen: „Der Spielplan
wird ausgebreitet.“
Peter: „Das
hätten wir uns nicht gedacht.“
Barbara: „Ich
kann nichts dafür, das steht da. 1 Schiene wird als Schranke auf die
Doppellinie der Punkteleiste gelegt. - Hä, das Spielmaterial ist ja aus Holz!“
Sie greift schnell nach den blauen Steinen. „Jeder Spieler bekommt einen
Startstein und eine Lokomotive in einer Farbe und stellt die Lok als
Punkteanzeiger auf den Lokschuppen.“
Gerald nimmt die
Karten aus der Schachtel.
Barbara: „Bei 3
Spielern werden die Karten mit dem strichlierten Rand aussortiert, der Rest
gemischt und verkehrt auf das Spielfeld gelegt. Dann nimmt sich jeder Spieler 5
verschiedenfarbige Karten. Der Rest kommt weg.“
Jeder sucht sich
5 Karten aus. Gerald: „Da ist noch eine Lokomotive bei den Karten.“
Barbara: „Das
ist der Starspieler. Wer beginnt?“
Peter: „Gerald!“
Gerald: „Warum
ich?“
Peter: „Warum
nicht?“
Gerald: „Na
schön!“
Barbara hat
inzwischen die Regel weitergelesen. „Man muss seine 5 Städte mit Schienen
verbinden. Zuerst setzt man seinen Startstein auf einen beliebigen unbesetzten
Kreuzungspunkt. Dann setzt man in jedem Zug entweder 1 oder 2 Schienen auf
einfache Linien oder 1 Schiene auf eine Doppellinie. Die gelegte Linie muss
über Schienen mit dem eigenen Startstein verbunden sein. Man kann Schienennetze
auch verbinden und dann wie ein Netz verwenden. Der Durchgang endet, wenn die 5
Städte eines Spielers verbunden sind. Die Spieler, die dann noch nicht alle
Städte verbunden haben, bekommen Minuspunkte für jede fehlende Schiene, und
zwar 1 für jede einfache Linie und 2 für jede Doppellinie. Die Lok wird dann so
viele Punkte Richtung Schranke gezogen.“
Gerald: „Und wer
als erster die Schranke erreicht, hat verloren?“
Barbara: „Wenn
mindestens ein Spieler die Schranke überschritten hat, hat der gewonnen, der
die meisten Punkte übrig hat. Nach dem 2. Durchgang wird eventuell noch die
Schranke versetzt, aber das sehen wir uns dann an, wenn wir so weit sind.“
Peter:
„Probieren wir es einfach! Gerald, fang an!“
Gerald: „Darf
ich auch in einer Stadt beginnen?“
Barbara: „Ja!“
Gerald stellt
seinen Stein auf Chicago.
Barbara. „Ich
glaube, ich muss meine Amerika-Kenntnisse auffrischen.“ Kleine Pause, dann:
„Ah! Wenn ich die Karten umdrehe, dann sieht der Plan darauf genauso aus, wie
der Spielplan aus meiner Sicht. Genial!“
Peter hat
inzwischen seinen Stein auf Memphis gestellt. „Ich weiß zwar nicht, ob das
sinnvoll ist, aber ich probier’s halt mal.“
Barbara: „Na
schön, ich beginne in Salt Lake City!“
Gerald baut 2
Steine nach Süden, Peter nach Norden. Barbara baut inzwischen nach Westen
Richtung Portland.
Gerald: „Muss
ich 2 Steine bauen?“
Peter: „Nein. 1
oder 2.“
Gerald: „Schön,
dann bau ich jetzt nur 1.“
Sie spielen weiter.
Schon nach kurzer Zeit hängen die Netze von Peter und Gerald zusammen. Barbara
baut inzwischen allein im Westen weiter. Barbara: „Wo ihr hinbaut! Dort will
ich überhaupt nicht hin. Was mach ich denn jetzt?“
Peter: „Wenn du
darauf eine Antwort willst, musst du uns verraten, wo du hinwillst.“
Barbara: „Das
könnte dir so passen! Na schön, machen wir das so.“ Sie baut Richtung Helena.
Einige Zeit
später. Peter: „Ich bin fertig! Memphis – Richmond – St Louis – Cincinatti -
Medford“
Gerald:
„Gemeinheit, mir hätte noch genau 1 Stein gefehlt! 1 Punkt.“
Barbara: „Mir
fehlen noch 1 einzelner und 1 doppelter, also 3 Punkte.“
Sie verschieben
die Loks auf der Punkteleiste, mischen die Karten und legen sie wieder aus.
Jeder nimmt sich 5.
Barbara: „Hurra!
Im Zick-Zack über den Spielplan. Viel weiter können die Städte nicht
auseinanderliegen! Peter, du fängst an!“
Peter: „Mir
gefällt das auch nicht. Na schön, fang ich halt in Washington an.“
Barbara: „Salt
Lake City hat mir letztes Mal so gut gefallen, dass ich da gleich wieder hin
will.“
Gerald
betrachtet seine Karten stirnrunzelnd: „Was mach ich nur?“
Barbara: „War
das eine rhetorische Frage oder war sie ernst gemeint?“
Gerald:
„Natürlich nur rhetorisch.“
Barbara: „Es
wird Zeit, dass du dich entscheidest. Wir spielen nicht Schach!“
Gerald: „Was
weiß ich, El Paso!“
Peter: „Gute
Wahl!“
Gerald: „Na ich
weiß nicht!“
Sie spielen eine
Weile. Barbara, die gerade eine Stadt angeschlossen hat, ist am Zug: „Wo will
ich eigentlich hin?“
Gerald. „Die
Frage können wir dir nicht beantworten.“
Barbara studiert
ihre Karten: „Wie ihr immer alles wörtlich nehmt! Ah ja, jetzt bin ich wieder
im Bilde!“ Sie legt eine Schiene auf einen Berg. „Was mir besonders gefällt,
dass es eigentlich nie langweilig wird, weil man ständig dran ist.“
Gerald: „Ja, es
geht wirklich flott!“
Peter legt eine
Schiene nach San Francisco. Gerald: „Danke, jetzt bin ich fertig.“
Peter: „Das war
eigentlich nicht meine Absicht. Darf ich jetzt noch eine 2. Schiene legen?“
Barbara: „Ja,
darfst du.“
Peter: „Na
schön, dann fehlt mir nur noch eine doppelte.“
Barbara: „Ich
brauch nur noch eine. So schlimm, wie ich zuerst dachte, waren die Karten gar
nicht. Ihr habt so schön für mich gebaut!“ Sie nimmt die Spielregel wieder zur
Hand. „Wenn die Schranke nach dem 2. Durchgang mehr als 3 Punkte von der
vordersten Lok weg ist, wird sie 2 Punkte vor diese gelegt.“
Peter: „Um das
Spiel abzukürzen?“
Barbara:
„Wahrscheinlich!“ Sie legt die Schiene vor ihre Lok. „Neue Runde.“
Peter: „Jetzt
bist du Startspieler!“
Sie nehmen sich wieder
Karten. Barbara: „Das gibt’s doch gar nicht. Ich hab’ fast die selben Karten
wie letztes Mal.“
Gerald: „Das
heißt du fängst wieder in Salt Lake City an?“
Barbara:
„Erraten!“
Ferdinand kommt
vorbei: „Ihr müsst aber nicht in einer Stadt anfangen!“
Barbara: „Danke,
wir wissen das, aber ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht. Bevor
wir die Netze zusammenschließen, habe ich den anderen auf jeden Fall mindestens
2 Städte verraten. Und zu einer Stadt zu bauen, wo ich nicht hin muss, hilft
nur den anderen.“
Gerald: „Ich
probier’s einmal im Niemandsland.“ Er stellt seinen Stein zentral ziemlich in
die Mitte des Planes.
Sie spielen
wieder. Diesmal ist wieder Peter als 1. fertig.
Barbara: „Jedes
Mal, wenn ich nur noch 1 Schiene brauche, macht einer von euch fertig. Ich
finde das richtig fies!!“
Gerald: „Ich
brauch auch nur noch 1 Schiene. 2 Punkte.“
Peter: „Und du
Barbara?“
Barbara: „1
Punkt. Wir müssen also noch eine Runde spielen.“
Gerald: „Also
ich glaub auch nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man in einer Stadt
anfängt oder nicht.“
Sie nehmen
wieder Karten. Gerald: „Das sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus.“
Barbara:
„Beneidenswert! Gerald ist wieder dran.“
Gerald. „Was
haltet ihr von San Francisco?“
Barbara: „Dort
war ich noch nicht.“
Peter: „Ich fang
in Charleston an. Barbara in Salt Lake City?“
Barbara: „Nein,
ausnahmsweise nicht. Chicago gefällt mir diesmal besser!“
Sie spielen
wieder. Diesmal bauen Peter und Barbara bald an einem Netz, Gerald baut lange
allein.
Barbara: „Jaaaa!
Meine letzte Stadt.“
Gerald: „Das
meinst du doch nicht ernst. Mir fehlen noch 2 Städte.“
Barbara: „Ich
dachte, du hast gute Karten?“
Gerald: „Das
dachte ich auch. Sieh mal: mehr oder weniger auf einer Linie. Aber ihr habt
einfach völlig in die falsche Richtung gebaut. Jedenfalls sind das 6 Punkte.“
Peter: „Mir
fehlt nur 1 Punkt.“
Barbara: „Damit
hast du gewonnen. Machen wir noch eine Partie?“
Gerald und Peter
einstimmig: „Ja gerne!“
3 Stunden
später. Barbara sitzt herum und tratscht. Barbara: „Ich glaube, ich gehe
schlafen.“
Angeli und Bernd
kommen herein.
Barbara: „Na,
fertig?“
Angeli: „Ja.
Jetzt suchen wir was Neues. Allerdings fahren die anderen heim.“
Bernd hat das
Trans America gefunden: „Wie wär’s damit?“
Barbara: „Das ist
ein Superspiel. Da spiele ich mit, wenn ich darf.“
Angeli: „Fein,
dann kannst du’s uns gleich erklären.“
Sie setzen sich
und Barbara erklärt das Spiel. Als sie gerade ihre Karten genommen haben, kommt
Peter vorbei: „Darf ich auch mitspielen?“
Angeli: „Aber
sicher.“
Barbara zieht
die Spielregel zu Rate: „Zu viert müssen wir aber die Karten mit dem
gestrichelten Rand auch reinmischen.“ Sie mischen also noch mal alle Karten.
Barbara: „Wer
fängt an?“
Peter: „Du!“
Barbara: „Na
schön.“ Zu Peter: „Rate mal wo.“
Peter: „In Salt Lake City?“
Barbara:
„Gewonnen!“
Peter: „Das
gibt’s doch nicht.“
Bernd: „Was ist
an Salt Lake City besonderes?“
Barbara: „Ich
hatte einfach bisher jede Runde Salt Lake City. Als hätte die Karte irgendwie
was magnetisches.“
Sie spielen eine
Weile. Bernd legt eine Schiene an Peters Netz an. Barbara: „Das darfst du
nicht. Dein Netz und das von Peter hängen nicht zusammen.“
Bernd: „Ach ja,
das habe ich übersehen.“ Er legt eine Schiene in das Loch: „Aber jetzt darf ich
?“
Peter: „Ja
klar.“
Etwas später.
Angeli: „Ich bin jetzt fertig.“
Peter: „Mir
hätte schon wieder nur 1 Schiene gefehlt.“
Barbara: „Na mir
fehlen 3 Punkte.“
Bernd: „Mir
auch.“
Barbara zu
Peter: „Zu viert kommt’s mir ausgeglichener vor. Zu dritt kann es schon ein
Problem werden, wenn die anderen beiden gemeinsam bauen und du allein.“
Peter: „Das
Gefühl habe ich auch.“
Sie beginnen
neu.
Etwas später.
Alle haben eine rote Stadt und alle außer Barbara haben eine orange Stadt. Der
ganze Südosten ist leer. Barbara: „Das könnt ihr doch nicht machen.“ Sie baut 2
Schienen in den leeren Raum hinein.“
Peter: „Ich bin
jetzt fertig. Was können wir nicht machen?“
Barbara: „Ich
hab Charleston. Und niemand baut näher als 8 Schienen heran.“
Alle starren auf
den Spielplan. Peter: „Du hast recht.“
Barbara: „Die
Wahrscheinlichkeit musst du dir mal ausrechnen, dass ausgerechnet die 6 Städte
um Charleston herum übrig bleiben. Furchtbar: 6 Punkte nach Charleston und nach
Los Angeles fehlt auch noch einer. Diesmal brauchen wir die Schranke nicht zu
verschieben.“
3. Durchgang,
gegen Ende. Barbara baut nach Chicago. Angeli: „Danke, jetzt bin ich fertig.“
Barbara: „Was?
Aber Chicago hab doch ich!“
Angeli weist
seine Karten vor: „Ganz bestimmt nicht.“
Barbara sieht in
ihre Karten: „Also schön. Wenn ich nicht mal mehr Chicago und Cincinnatti
unterscheiden kann, gehöre ich ins Bett.“ Sie zieht ihre Lok über die Schranke.
„Furchtbar viele Punkte. Wer hat jetzt gewonnen?“
Peter: „Angeli
und ich ex äquo!“
Barbara: „Es war
sehr schön, es hat mich sehr gefreut. Gute Nacht!“
Am nächsten
Morgen nach dem Frühstück. Belma, Valentin, Hubert, Peter und Christoph spielen
Trans America. Barbara: „Darf ich mitspielen?“
Es funktioniert
auch zu sechst. (Und dauert nicht sehr viel länger.) Und auch mit meinen beiden
Neffen im Alter von 9 und 10 Jahren. Und jeder wollte es noch mal spielen. Ein
heißer Tipp für das Spiel der Spiele. Ich muss es jedenfalls unbedingt in
meiner Sammlung haben!