WHITE WIND Spiele Verlag

FISHY und ELFENGOLD

 

FISHY

White Wind

Autor: Alan Moon

3-6 Personen ab 10 Jahren

1991

 

ELFENGOLD

White Wind

Autor: Alan Moon

2-6 Personen ab 10 Jahren

1991

 

Limitierte Auflage - das scheint das neue Zauberwort zu sein. Nachdem Ian Livingston mit "Boomtown" im letzten Jahr damit begonnen hatte und heuer mit "Automania" diesen Weg fortsetzte, versuchte es diesmal auch Alan R. Moon, um so die beiden Spiele seiner neuen Firma "White Wind" unters Spielervolk zu bringen. Natürlich wird man als Spieler beim Namen Alan R. Moon und als Sammler bei einer "limitierten Auflage" hellhörig und so kommt es, wie's halt kommen muß - man kauft. Für DM 100,- konnte ich "Fishy" und "Elfengold" erstehen und die paar Mark, die einem bei weiteren Spielen dieselbe Nummer sichern, wurden auch inverstiert. Da diese beiden Spiele aber nicht die einzigen waren, die ich mir in Essen zugelegt hatte, dauerte es dann eine Zeitlang, bis ich mich wieder an sie erinnerte.

 

"Fishy" sollte es schließlich sein, das als erstes auf den Spieltisch kam. Und

da wir uns nicht einig werden konnten welche der 3 angebotenen Varianten wir

zuerst spielen sollten, gingen wir der Reihe nach vor und begannen mit den "Ver-

dorbenen Fischen".

 

Zunächst aber kurz zum Spielmaterial. Der Spielplan zeigt ein großes Faß, das

in fünf, von unten nach oben durchnumerierte Ebenen unterteilt ist. Von den sieben Karten, die jeder Spieler erhält, verweisen 5 auf diese Ebenen, während die restlichen beiden die Symbole 3 mit Pfeil bzw. 4 mit Pfeil tragen. Nun nimmt sich noch jeder einen Satz Fische (kleine Dinger aus Holz, die man nur ihrer Farbe wegen nicht für Knabbergebäck hält), und schon kann es losgehen. Als Vorbereitung legt jeder 3 Fische in die Ebenen 4 und 5, sowie einen in die Ebene 3. Spielen weniger als 5 Spieler, so beginnt man bereits weiter unten.

Die Fische im Faß sollen nun verkauft werden. Dabei nimmt ihre Frische von oben nach unten ab und am Boden, wo übrigens bereits zwei übelriechende Fischskelette liegen, kann man sie wohl nur noch als Futter für die Katze verwenden. Um Fische zu verkaufen, spielen alle gleichzeitig eine Karte aus. Wer eine Ebenenkarte als einziger ausspielte darf bis zu 3 seiner Fische aus dieser Ebene wegnehmen. Spielten 2 Spieler dieselbe Ebene, so darf jeder bis zu 2 Fische herausnehmen. Haben sich aber mehr als 2 Spieler für dieselbe Ebene entschieden, so gehen alle leer aus. Ähnliches gilt für die beiden restlichen Karten: Spielte nur ein Spieler die Pfeilkarte eines Typs aus, so darf er seine 3 bzw. 4 untersten Fische wegnehmen, die auch auf verschieden Ebenen liegen können. Haben aber mehrere dieselbe Pfeilkarte gespielt, so geschieht nichts. Nachdem eine 4-Pfeil Karte erfolgreich eingesetzt wurde, muß sie aus dem Spiel genommen werden, während die 3-Pfeil-Karte immer wieder verwendet werden darf.

 

Da aber das Faß nicht gekühlt ist, verderben die Fische sehr rasch und werden nach jeder Verkaufsrunde um eine Ebene nach unten geschoben. In der obersten Ebene plaziert man dann 3 frische Fische. Die in den Spielregeln auf Seite 5 angegebene Ausnahme kann allerdings niemals eintreten, doch ein Blick in die englischen Regeln beseitigt diese Unklarheit.

 

Das Spiel endet, wenn einem Spieler 5 oder mehr Fische verdorben sind, also

auf dem Boden liegen. Er ist damit der Verlierer und es gewinnt jener Spieler,

dem die wenigsten Fische verdarben.

Die Beschreibung ließ uns sofort an "Hol's der Geier" denken. Doch leider blieb es bei dem Gedanken, denn diese Variante konnte es damit nicht aufnehmen. Bereits nach kurzer Zeit war durch das ständige Fischeverschieben das totale Chaos ausgebrochen und die meiste Zeit verbrachten wir damit, die Fische zu sortieren. Das Kartenausspielen wurde so zur "lästigen" Nebensache. Das war's also nicht und so wendeten wir uns der nächsten Variante, den "Frischen Fischen zu. Diese ist, wie ein Studium der Regeln zeigt, so etwas wie wie die Umkehrung der "Verdorbenen Fische."

Diesmal werden nämlich in jeder Ebene in Abhängigkeit von der Spieleranzahl Fische plaziert, wobei die weißn als auch die frischesten In Ebene 5, die gelben, auch noch recht gut erhaben, in Ebene 4 usw. plaziert werden. Diese Fische gilt es nun einzukaufen, je frischer, desto besser. Auch dazu spielen alle wieder gleichzeitig eine Karte aus und wenn höchstens 2 Spieler Fische einer Güteklasse haben wollen, dann dürfen sie sich bedienen. Karten mit Pfeil gelten wieder nur, wenn man der einzige ist und berechtigen einen, 3 bzw. 4 Fische von der untersten Ebene zu nehmen. Die 4der Karte muß auch hier nach erfolgreichem Einsatz wieder abgelegt werden.

 

Neu sind nun die Katzenkarten. Wenn nämlich mehr als zwei Spieler in einer Ebene einkaufen wollen, dann erhalten sie statt Fischen eine Katzenkarte. Sobald ein Spieler 3 solche Karten besitzt - und das kann natürlich wie bei uns bereits nach 3 Runden der Fall sein - oder wenn die Fische einer Frischeklasse ausverkauft sind, endet das Spiel. Je frischer ein Fisch ist, desto höher ist sein Wert und wer nach kurzem Kopfrechnen den höchsten Punktewert ermittelt hat gewinnt.

 

Was soll ich nun sagen? Sicherlich ist diese Variante besser als die erste, doch

geht es schlechter überhaupt noch? Dies versuchten wir nun mit "dem Faß voller

Fische" zu klären. Diesmal sollen die Spieler wieder Fische verkaufen wobei

die einzelnen Ebenen Käufer darstellen, die unterschiedlich viel bezahlen. Zu seinen 7 Karten erhält nun jeder Spieler noch 2 Katzenkarten. Der Spielmechanismus ist auch hier wieder der gleiche, nur spielt man jetzt 2 Karten pro Runde aus. Dabei erlaubt es eine gespielte Katzenkarte, die Karte eines Gegners für ungültig zu erklären. Wie erfolgreich eingesetzte 4-Pfeil Karten so müssen auch gespielte Katzenkarten abgelegt werden. Hat ein Spieler alle Fische

verkauft, endet das Spiel und der Spieler mit dem höchsten Verkaufserlös gewinnt.

"Ein Faß voll Fische" ist sicher die "interessanteste" der drei Varianten, doch

konnte auch sie nach den vorhergehenden Pleiten nicht überzeugen. Und da bei weiteren Runden mit anderen Partnern die Ergebnisse nicht viel anders waren, bleibt wohl nur zu sagen: "Fishy" ist für'd Fisch!"