ELFENROADS

 

Hersteller: White Wind

Autor: Alan Moon

Spieler 2-6

Um zu beweisen, was ein echter Elf so drauf hat, treffen sich die an der Schwelle zum Erwachsenwerden stehenden Elfen zum Rennen auf den "Elfenroads". Wer die zur Verfügung stehenden Transportmittel am besten ausnützt und alle 25 Elfenniederlassungen in der kürzesten Zeit besucht, wird zum Sieger des diesjährigen Grand Prix of Elves ernannt und vom Elf zum Zwölf befördert. Nein, Spaß beiseite, Alan Moon hat ein wirklich nettes Spiel geschaffen, das zum "Wiederspielen" einlädt, die Spieler unterhält und auch die gelungene Mischung aus Glück und Taktik trägt zum guten GesamteindrucK bei.

Öffnet man die Spielschachtel, findet man: Counters, die diverse Transportmittel zeigen; Chips, die als Zahlungsmittel herhalten; einen Spielplan, der die zu besuchenden Niederlassungen sowie das umliegende Gelände beinhaltet; einen Satz Karten, auf welchen die Transportmittel abgebildet sind; farbige Holzwürfel, die zur Markierung der einzelnen Stationen dienen sowie sechs Pöppel und einen Holzdrachen, der mich persönlich eher an ein Krokodil erinnert.

Besieht man sich die Karten näher, liest man Dinge wie Magic Cloud oder Elfcycle - doch keine Angst, man spricht Deutsch. Dreht man die Karten nämlich, scheinen Begriffe wie Magische Wolke oder Elfenrad auf und das Vaterland ist gerettet.

Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler 2 Silber- und 2 Kupferchips

(Umrechnungskurs: 1 Gold = 2 Silber = 10 Kupfer), einen Pöppel, 25 Holz-Markierungswürfel seiner Farbe sowie 5 Transportmittel-Karten. Der Pöppel wird in der Elfen-Hauptstadt plaziert, die Holzwürfel in den 25 zu besuchenden Niederlassungen. Ziel des Spieles ist es nun, so schnell wie möglich alle diese Niederlassungen mit seinem Pöppel zu besuchen. Gelingt dies vor Ablauf der 8. Spielrunde, siegt jener Spieler, der alle seine 25 Holzwürfel (der "Beweis" des Besuches wird beim Betreten einer Niederlassung jeweils entnommen) in seinen Besitz gebracht hat. Gelingt dies in der vorgegebenen Zeit keinem Spieler, wird jener zum Sieger gekürt, der über die meisten Barmittel (kein Getränke, sondern Geld-Chips) verfügt. Beijeder Elfen-Niederlassung ist ein bestimmter Wert aufgedruckt, den man beim Besuch in Chips ausbezahlt bekommt. Auf diese Auszahlung kann auch verzichtet werden, dazu jedoch später. Zur Durchführung der Bewegung dienen die Transportmittelkarten und -counters. Ein Counter wird auf der Verbindung zwischen 2 Niederlassungen plaziert und man dokumentiert dadurch, daß diese Wegstrecke nur durch das auf dem Counter abgebildete Transportmittel zu bewältigen ist. Zusätzliche Counters wie Gold oder Hindernisse steigern die eigene Spielfreude sowie die Haßgefühle der Mitspieler (ja, kleine Gemeinheiten erhalten wie immer die Freundschaft).

Das Spiel läuft in nachstehendem Schema 8 Spielrunden lang und

jede Spielrunde gliedert sich in:

1. Transportmittelkarten aufnehmen

Beginnend mit dem Startspieler (dieser wechselt in jeder Spielrunde und erhält als Zeichen seiner Würde den/das Holzdrachenkrokodil) ziehen alle Spieler reihum 3x eine Karte vom verdeckt liegenden Stapel. Drei Karten wurden vorher offen ausgelegt und der am Zug befindliche Spieler kann sich statt des Ziehens einer verdeckten Karte auch dafür entscheiden, eine der offenen Karten aufzunehmen (diese werden in einem solchen Fall sofort wieder auf 3 ergänzt).

2. Auszahlung

Jeder Spieler erhält 2 Kupferchips.

3. Gratis-Counter

Jeder Spieler zieht einen verdeckten Counter.

4. Versteigerung

Eine Anzahl von Counters (3 pro Mitspieler) wird gezogen und

versteigert

5. Plazieren

Die in ihrem Besitz befindlichen Counters werden von den Spielern auf dem Spielplan plaziert (jeder Spieler darf maximal 2 seiner Counters in die nächste Spielrunde mitnehmen).

6. Bewegung

Die Spieler setzen Transportmittelkarten ein, um sich über Verbindungen mit entsprechenden Counters zu bewegen.

7. Abrechnung

Die Spieler erhalten die Punkteanzahl der besuchen Elfen-Niederlassungen in Geldchips ausbezahlt oder verzichten darauf und ziehen stattdessen 2 Transportkarten vom verdeckten Stapel.

Spätestens bei der Versteigerung wird es knifflig: Habe ich nur

Drachen- und Magische Wolke-Karten auf der Hand, bin ich zwar im Gebirge ziemlich mobil, schaue jedoch im Wald recht alt aus.

Soll ich nun einen Riesenschwein-Counter ersteigern um in der nächsten Runde auf eine entsprechende Karte hoffen? Ersteigere ich einen Hindernis-Counter oder doch besser einen Trollwagen? Auch das Plazieren der Counters erfordert Fingerspitzengefühl. Grundsätzlich ist zur Bewegung zwischen 2 Niederlassungen eine Karte, die das Transportmittel des jeweiligen Counters aufweist, notwendig. Doch nicht alles fährt/fliegt/geht überall gleich gut. Rollt der Trollwagen lustig mit einer Karte die offene Straße dahin, schleppt er sich in der Wüste nur unter Aufwendung von zwei Karten von Ort zu Ort. Galoppiert das Einhorn klaglos durch das Gebirge, weigert es sich andererseits überhaupt, offenes Gelände zu betreten.

Grundsätzlich darf auf einer Wegverbindung nur ein Counter plaziert werden. Die Ausnahmen hiefür stellen die Hindernisse (die Anzahl der zur Bewegung notwendigen Karten wird um 1 erhöht) und das Gold (der beim Besuch der jeweiligen Niederlassung erzielte Punktewert wird verdoppelt) dar. Es empfiehlt sich daher, Hindernisse erst dann zwischen 2 Niederlassungen zu plazieren, wenn man diesen selbst schon einen Besuch abgestattet hat.

Nicht vergessen dürfen auch die am Spielplan eingezeichneten Flüsse werden. Auf diesen kann man sich mit Flößen bewegen

(flußabwärts eine, flußaufwärts 2 Karten) und ein Counter ist nicht notwendig.

Während bei den Karten alle Transportmittel in gleicher Anzahl vorhanden sind, sieht das bei den Counters ganz anders aus. Was nützt einer der neun Elfenrad-Counters, wenn man einen Drachen- Counter benötigen würde und alle vier Drachen-Counters bereits auf dem Spielplan liegen (Seien Sie sicher, daß die Counters grundsätzlich nie dort liegen, wo man sie brauchen kann; ob das an der magischen Natur der Elfen oder nur an der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Mitspieler liegt, sei dahingestellt).

Die nächste Entscheidung steht den Spielern nach Abschluß der Bewegung ins Haus: Soll man sich die durch eine ausgeklügelt geplante Reiseroute angefallene hohe Punktesumme in Chips auszahlen lassen oder stattdessen zwei Karten vom Stapel nehmen? Einerseits könnte der Besitz einer großen Barschaft spielentscheidend sein, andererseits hilft einem die größte Summe Goldes nichts, wenn keine Transportmittelkarten vorhanden sind. Hat man nach der 7. Spielrunde 100 Gold, ein Mitspieler aber bereits alle 25 Niederlassungen besucht, ist man maximal guter Zweiter geworden. Besitzt man andererseits nach der 8.Spielrunde kein Gold und keiner der Mitspieler hat alle Niederlassungen abgegrast, rangiert man auch nicht gerade im Spitzenfeld.

Meiner Meinung nach ein rundum gelungenes Spiel, das oft wieder aus dem Regal genommen wird und ohne hochkompliziertes Regelwerk eine Menge Spielspaß bringt. Sollte man sich mit Elfenroads anfreunden und einen Kauf erwägen, rate ich zur Eile, da es sich um eine limitierte Auflage handelt. Und Sie wissen: Limitierte Auflage bedeutet, da× das letzte Exemplar grundsätzlich 4 Minuten, bevor Sie das Geschäft betreten, verkauft wird.

WIN-Wertung

* ELFENROADS SS UU II