Das
Wasser des Lebens
Das
Wasser des Lebens
Von
Klaus Teuber
3-4
Spieler ab 12 Jahren
Seagram
Werbespiel 1997
Ca.
75 bis 90 Minuten
Chefredakteur:
"Franky,
hier habe ich etwas für Sie!"
Rezensent:
"Oh,
eine Flasche schottischer Malz-Whisky! Danke, das wäre aber nicht notwendig
gewesen!"
Chefredakteur:
"Aber
nicht doch! Das ist ein neues Spiel, ein Werbespiel eines Getränkeimporteurs, der
es passenderweise in eine Whiskybox gestelckt hat! Ich erwarte innerhalb von 48
Stunden eine ausführliche Spielkritik darüber für die nächste Ausgabe unseres
Spielemagazins!"
Rezensent:
"Ok, Boss. Wird sofort erledigt!"
....
einige Wochen später ....
Rezensent:
"Chef,
ich habe die Rezension fertig"
Chefredakteur:
"Welche
Rezension? Ach ja, das Spiel in der Blechbox. Geben Sie her!"
(liest
laut) "Das Wasser des Lebens" ist ein Brettspiel mit einem Spielplan
aus 19 variabel aufzubauenden sechseckigen Spielfeldern. Diese stellen
verschiedene Landschaften dar und sin mit einem Zahlenplättchen zwischen 2 und
12 versehen. Jede Runde werden zwei Würfel geworfen und Landschaften, deren
Plättchen mit der Würfelsumme übereinstimmt, werfen Rohstoffe ab, und zwar für
jede Siedlung, die an dieser Landschaft liegt. Die Siedlungen werden an den
Kreuzungspunkten dreier Felder gebaut, und können in der Folge durch größere
Ansiedlungen ersetzt werden. Um expandieren zu können, müssen die Spieler auch
Strapen bauen. Sämtliche Bauvorhaben kosten eine Anzahl bestimmter Rohstoffe .... Hmmmh, kommt mir irgendwie bekannt vor ...
Da
nicht jeder Spieler jederzeit an alle benötigten Rohstoffe rankommt, ist der
Tauschhandel wichtig ...woher kenne ich das Spielprinzip bloß?....
Aber
ja, das ist ja genauso wie bei "Die Siedler von Catan!"
Rezensent:
"Richtig.
Genauer gesagt: Es ist sogar dasselbe Spiel. Der Unterschied liegt nur in der
Aufmachung. Baut man bei den "Siedlern" Siedlungen und Städte, müssen
hier Distillen und Distillen mit Fuhrpark errrichtet werden. Die Landschaften
und die damit verbundenen Rohstoffe wurden eben Schottland und dem
Whiskybrennen angepaßt: Wald erzeugt Holz, Steinbruch Steine, aus dem Moor
kommt der Torf, das Ackerland liefert Gerste und aus der Quelle sprudelt
Wasser. Statt der Wüste gibt es einen See (schottisch: Loch=, statt der
Seehäfen Paßstraßen. Auch der "Räuber" aus den Siedlern wurde
sinnigerweise durch die englische Besatzungsmacht ersetzt. Die schottischen
Clans sind auch vertreten, sie übernehmen die Rolle der Ritter. Bis auf diese
Adaptionen ist das Spiel bis aufs kleinste Detail das gleiche - die Spielregel
und die Spielübersicht beispielsweise wurden wirklich Punkt für Punkt
übernommen."
Chefredakteur:
"Das
ist ja dann ein richtiges Plagiat!"
Rezensent:
"Nein,
es fehlt zwar die Autorenangabe, aber so dreist kann niemand sein, ein Spiel
ohne Wissen des Autors oder des Verlages so originalgetreu abzukupfern. Ich
vermute daher, daß "Das Wasser des Lebens" unter Lizenz vom
Chefredakteur:
"Aber
wie soll jemand das Spiel werten, der bereits "Die Siedler von Catan"
in seinem Regal hat?"
Rezensent:
"Also
mir gefällt's gut. Die Grafik stammt von Jo Hartwig (fand übrigens auch mit
keinem Wort Erwähnung), der den Spielplan weniger bunt gestaltet hat, dafür
aber durch die Farbgebung die unberührte Kargheit der schottischen Highlands
eingefangen hat. Die Felder sind nicht ganz sechseckig, passen aber doch immer
zusammen und ergeben immer wieder ein anderes Landschaftsbild. Ein kleiner
Unterschied zu den "Siedlern" besteht aber dennoch: Bei den
Paßstraßen sind oft nicht zwei nebeneinanderliegende Kreuzungen betroffen,
sondern manchmal zwei entferntere. Ab und zu gibt es sogar nur einen
Tauschpunkt.
Ich
finde, "Das Wasser des Lebens" als das schönste "Siedler von
Catan", so daß man die Blechbox mit dem Aufdruck "Glen Grant"
auch ohne weiteres im Wohnzimmer ausstellen kann. Und wenn daneben eine Box mit
echtem, flüssigem Inhalt stünde, wüßte ich von Zeit zu Zeit persönlich nicht,
zu welcher ich lieber greifen würde...."
Meine
Wertung:
***
Das Wasser des Lebens WW SS III UUU AAA 3-4 h