De ontembare Stad

 

Essen ist schon mehr als zwei Monate her, doch noch immer haben wir es nicht geschafft alle Neuheiten auszuprobieren. Darum nutzen wir den Spieleabend, um wieder einige der Essen-Neuheiten zu testen.

„Mit was wollen wir anfangen?“, fragt Walter in die Runde und schaut zu den Spielen die vorne aufgestapelt liegen.

Auch wir anderen sehen in diese Richtung, bis Ralph verkündet: „Ich bin für DE OTEMBARE STAD.“

Damit ist jeder einverstanden, also geht Walter los um die Schachtel zu holen.

Schnell sind die Karten sortiert und der runde Spielplan in die Tischmitte gelegt. Währenddessen hat Walter die Spielregel aus der Schachtel gefischt und beginnt vorzulesen: „We schrijven het jaar 1069. Europa wordt geteisterd door…“

„Willst du nicht lieber die deutsche Übersetzung der Regel vorlesen?“, will Angeli lachend wissen, „Ich glaube mit Holländisch tun wir uns alle etwas schwer“

Schulter zuckend nimmt Walter die deutsche Regel zur Hand und beginnt noch mal von vorne: „Wir schreiben das Jahr 1069. Europa wird von Invasoren der Wikinger…“

Wieder unterbricht ihn Angeli: „Die Geschichte ist doch egal. Lies nur die Spielregel vor.“

Als alle zustimmend nicken, blättert Walter auf die nächste Seite und liest bei den Spielregeln weiter.

Als Walter fertig ist, hat schon jeder die Holzscheibe (der Großmeister) und die 25 Zylinder (die Ritter) in seiner Farbe. Schnell teilen wir noch pro Spieler 3 Gebäudekarten und fünf kleine Holzscheiben, das sind die Bausteine, aus. Die restlichen Gebäudekarten werden mit den Ereigniskarten gemischt und neben den Spielplan bereitgelegt. Ebenso die Einflusskarten.

Und schon kann der Aufbau beginnen.

 

Walter ist Startspieler und möchte seinen ersten Ritter setzen. Doch sofort stoppt ihn Angeli und liest vor: „Bei der Wahl der Startgebiete beginnt der letzte Spieler und er geht gegen den Uhrzeigersinn. Die Spieler wählen der Reihe nach ein Gebiet und stellen einen ihrer Ritter darauf. Dies wird fortgesetzt bis jeder Spieler 2 oder 3 Gebiete hat die zusammen nicht mehr als 10 Punkte wert sind und nicht aneinander Grenzen.“

Damit darf ich beginnen. Ich entscheide mich für ein Feld mit Straße, +2 Bonus und Wert 5 im mittleren Kreis. Angeli entscheidet sich für das identische Feld gegenüber allerdings mit Wert 6.

Ralph schnappt sich das 8er Feld im inneren Kreis und meint grinsend: „ Das hat 3 Bonuspunkte.“

Auch Walter hat sich schnell entschieden. Er nimmt das 7er Feld mit Straße im inneren Kreis. Eine Entscheidung die Angeli sichtlich nervt.

Nun bin wieder ich mit dem Setzen an der Reihe.

Nachdem Angeli, Walter und ich 3 Gebiete und Ralph 2 Gebiete besetzt haben kann das Spiel beginnen.

Walter dreht zuerst die oberste Karte um und nimmt sie sofort auf die Hand, da noch niemand etwas gebaut hat und er somit keine Wertung geben kann. Dann baut er einen Gasthof (Herberg) auf sein 7er Feld im inneren Kreis und einen Metzger (Slager) auf sein 2er Feld. Damit hat er seine 5 Bausteine ausgegeben und ist fertig. Ralph ist der Nächste. Er deckt ein blaues Gebäude auf. Damit bekommt Walter sein erstes Einkommen, weil er nun den Gasthof werten kann. Das sind 3 Punkte und +2 Bonus auf dem Feld, also bekommt Walter 5 Bausteine. Danach bekommt Ralph die Karte und baut ein Rathaus (Raadhuis) auf sein 8er Feld.

Angeli deckt auch sofort ein violettes Gebäude auf, was Ralph mit einem Schlag 8 Bausteine bringt.

Nachdem Angeli das violette Gebäude aufgenommen hat baut er einen Wehrturm (Vestingtoren) und eine Getreidemühle (Graanmolen) um je 1, da er nur 1er Gebäude in der Hand hat und nicht mehr als zwei bauen darf.

„Du kannst aber noch bis zu zwei Gebiete kaufen“, mache ich Angeli aufmerksam.

Das lässt der sich nicht zwei Mal sagen, sofort setzt er einen Ritter zur Gebietserweiterung auf ein 3er Feld und hat damit ebenfalls alle seine Bausteine ausgegeben.

 

Nun bin endlich ich an der Reihe. Ich decke die Ereigniskarte Der Bettler (De bedelaar) auf. Ein echter Glücksfall, der ärmste Ritterorden bekommt von den Anderen jeweils zwei Bausteine, und das bin nun mal ich weil ich noch nicht dran war. Als die Karte abgehandelt ist, muss ich noch eine aufdecken. Und gerade als ich hin greife meint Ralph kalt: „Und jetzt eine violette, dann bist du deinen Gewinn wieder los.“

Aber seine Hoffnungen sind umsonst, ich decke eine braune Karte auf, die Villa. Damit bekommt niemand ein Einkommen und ich eine gute Karte die ich sofort baue. Außerdem kann ich mir jetzt auch noch die Kathedrale (Kathedraal) leisten und noch ein 1er Gebäude bauen. Das bringt mir nun insgesamt 9 Siegpunkte, womit ich auf der Zählleiste eines der roten Felder erreiche und dafür eine Einflusskarte bekomme.

 

Damit ist der erste Durchgang vorbei und wieder Walter am Zug.

Der deckt eine violette Karte auf. Also müssten wir zuerst alle unsere Bausteine auf 5 reduzieren, das trifft allerdings nur Ralph. Er ist der einzige der 6 Steine hat. Danach bekommen er und ich unser Einkommen und Walter darf seine 3 Bausteine ausgeben.

 

50 Minuten später ist der Spielplan schon ziemlich aufgeteilt und nur noch ein Gebiet zum Besiedeln übrig. Doch das hält mich nicht auf, ich spiele zuerst die Einflusskarte Hexerei (Hekserij), mit der ich einen gegnerischen Ritter nach Hause schicken kann. Danach nehme ich das Gebiet samt Börse (Beurs) mit einem eigenen Ritter in Besitz. Das bringt mir genug Siegpunkte um über 25 zu kommen und das Spiel zu beenden.

 

DE OTEMBARE STAD ist ein einfacheres Strategiespiel mit etwas zu hohem Glücksfaktor.

Man ist vollkommen davon abhängig, welche Karten man zieht. Wenn man eine der vier Gebäudesorten nicht bekommt. wird es sehr viel schwieriger zu gewinnen. Und ohne hochwertige Gebäude sogar so gut wie unmöglich. Trotzdem würde ich das Spiel sicher wieder spielen, da es mir ansonsten sehr gut gefallen hat.

 

In der strategischen Variante gibt es dann noch die Optionen die Gebäude nach Zeitperioden zu bauen und einzelne Gebiete zu übernehmen, indem man sie vollkommen einschließt. Außerdem erreicht man mit drei Gebäuden der gleichen Art eine Großmacht was zusätzliche Punkte bringt und es gibt einen Freien Markt als alternativer Handelpunkt zum Pfandhaus.

 

Im Großen und Ganzen ist es ein nettes Spiel für den Freundeskreis und ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren.

 

Christoph VAVRU (g.vavru@aon.at)

 

Spieler                      : 2 - 5

Alter                        : ab 10 Jahren

Dauer                       : ca. 75 Minuten

Verlag                      : The Game Master

Vertrieb                    : im beratenden Fachhandel

Autor                       : Hans van Tol

Grafiker                    :

Preis                        : ca. €

 

Genre                       : Strategiespiel mit Glücksfaktor

Zielgruppe                : Freunde

Mechanismus            : Gebäude bauen um damit Einkommen zu verdienen

Strategie                   : ****

Taktik                       : ***

Glück                       : ***

Interaktion                : *

Kommunikation         : *

Atmosphäre              : ****

 

Komentar:

Einfache Regeln

Schönes Spielmaterial

übersichtlich             

 

Christoph Vavru: „DE OTEMBARE STAD ist ein einfacheres Strategiespiel mit etwas zu hohem Glücksfaktor.“

 

Wenn sie gerne Spiele mit dem Thema Gebiete beherrschen oder bauen wie Alhambra   spielen, wird Ihnen auch De Ontembare Stad gefallen.