WENIGER IST MEHR
Weniger ist mehr - Energiesparspiel
Idee: Hansruedi Kuhn, in Zusammenarbeit mit
der städtischen Umweltberatung Weil am Rhein;
Kartenspiel für 3-6 Spieler ab 8 Jahren;
Weil am Rhein, 1993.
Kennen Sie Weil am Rhein? Ich gebe zu ich kenne es
nicht, und mein ganzes Wissen über diese Stadt beschränkt sich darauf, daß sie offensichtlich am Rhein liegt (vermutlich in Ruhrnähe,
vielleicht aber auch im Schwäbischen), und dieses Spiel herausgegeben hat.
Dieses Spiel ist offensichtlich als Mittel zur
Umwelterziehung für Kinder und Jugendliche gedacht, denen auf unterhaltsame
Weise der Energiespargedanke nahegebracht werden
soll, wie ich der Hintergrundinformation auf dem Beipackzettel - pardon, der
Spielregel - entnehme. Konsequenterweise beläuft sich der Volumsanteil
der verpackten Luft auf ca. 1%, mit 90 x 60 x 27 Millimeter ist die Schachtel
rekordverdächtig klein. Ob das Erziehungsziel auf diesem Weg erreicht wird,
kann ich nicht beurteilen, da meine Mitspieler dem Teenageralter durchwegs
bereits entwachsen waren, und wir uns nur mit dem Kern des Spieles
auseinandergesetzt haben, nicht jedoch mit der aufgesetzten Story.
Offen gesagt, meiner Ansicht nach sollte Alex
Randolph als Urheber der Spielidee ebenfalls angeführt sein, denn im Prinzip
handelt es sich hier um eine Variante seines Spiels "Hol's
der Geier" (1987). Es gibt 18 Sonnenkarten, die je nach Smogdichte 1 bis
18 Punkte wert sind (3 Karten werden jedoch zu Spielbeginn verdeckt aus dem
Spiel genommen), die es zu ersteigern gilt.
Dazu verfügen die Spieler über je 10 Energiekarten
(Werte 1 bis 10, je höher der Wert, desto größer die von der Maschine ausgestoßene
Rauchwolke), von denen jede Runde eine gewählt und simultan aufgedeckt wird.
Gleichwertige Karten patten sich gegenseitig und
werden abgelegt, von den verbleibenden ausgespielten Karten gewinnt der
Spieler, welcher die niedrigste Energiekarte gespielt hat (effizientester
Energieeinsatz!) die Sonnenkarte. Nun erfolgt noch (die neue Idee) der
Energieaustausch: von den nicht durch Patt ausgeschiedenen Energiekarten erhält
der Spieler, der die niedrigste ausgespielt hat, die höchste und umgekehrt,
ebenso tauschen zweithöchste und zweitniedrigste, bei ungerader Zahl behält der
mittlere Spieler seine Karte.
Wer alle Karten durch Patt verloren hat, scheidet
aus, passiert das einem zweiten Mitspieler, endet das Spiel vorzeitig,
ansonsten nach Abspielen der 15. Sonnenkarte. Sieger ist, wer die meisten
Sonnenpunkte ersteigert hat.
Ich finde das Spiel als Variante zu "Hol's der Geier" durchaus gelungen, da mit dem
Kartentausch ein taktisches Element zum Bluffen und Einschätzen der Mitspieler
hinzukommt. In verschiedenen Spielerrunden war das Urteil aber nicht einhellig,
es gehört wohl auch eine etwas ausgelassene Stimmung dazu.
Nachteilig ist, daß nach
jeder Partie die Energiekarten sortiert werden müssen.
WIN-Wertung:
* Weniger ist mehr: W S PP I M UU 4-6(3-6)m