Piratissimo
Vor ein paar Tagen
sprach mich im Kindergarten in dem ich arbeite, ein Mädchen an. Anika wollte
von mir wissen, wann ich denn wieder mal ein Spiel mitbringen würde. Ich
überlegte kurz und versprach ihr, dass sie beim nächsten Test eines Spieles
mitspielen darf. Als ich an diesem Tag nach Hause ging, dachte ich mir Anika
hat Recht, ich habe jetzt schon längere Zeit kein Spiel mehr mitgenommen. Als
ich am darauf folgenden Wochenende wieder im Österreichischen Spiele Museum war
besichtigte ich die neuen Kinderspiele. Dabei fiel das Spiel „Piratissimo"
von
Die Spieleschachtel
ist in der typischen weiß-blauen Aufmachung von
Da mir das Spiel
optisch gefiel, nahm ich es mit, um es im Kindergarten testen zu lassen. Das
Spiel ist für 2 bis 4 schatzsuchende Piraten, ab einem Alter von 6 Jahren.
Anika ist zwar erst 5 Jahre, da ich ihr aber versprochen hatte, dass sie
mitspielen darf, holte ich sie zusammen mit Michael, Wolfgang und Sabine zur
Testrunde.
Im Grundcharakter
handelt es sich um ein Laufspiel, bei dem die Kinder mit dem eigenen Schiff von
einer Insel zur nächsten Insel fahren. Dabei gibt es 4 Inseln mit roten
Schatztruhen, 8 Inseln mit grünen Schatztruhen sowie 12 Inseln auf denen keine
Schatztruhe abgebildet ist.
In den Ecken des
Spielplans befinden sich die 4 Startfelder. Jedes Kind wählt ein Schiff und
stellt dieses in den Hafen mit der gleichen Farbe. Der Würfel hat Zahlen von 1
bis 4 und 2x das Symbol Wirbelsturm. Startspieler wird jenes Kind, das sich
zuletzt auf einem Schiff befand. In unserem Fall war dies Michael, der erst vor
kurzem eine Fahrt mit einem Schiff auf der Donau unternahm.
Alle Schätze werden
in das Körbchen geschüttet und dieses wird zusammen mit dem Würfel und dem
Wirbelsturm-Stein neben dem Spielplan bereitgestellt.
Das Spiel wird im
Uhrzeigersinn gespielt. Der Startspieler darf den Wirbelsturm-Stein auf ein
beliebiges Feld stellen. Anika hat sich das grüne, Wolfgang das rote, Sabine
das blaue und Michael das gelbe Schiff genommen.
Michael stellt den
Wirbelsturmstein vor die Insel mit der
roten Schatztruhe in der Nähe des roten Hafens.
Der Würfel zeigt
nach Michaels Wurf 3 Augen. Michael fährt entlang der blauen Pfeile mit seinem
gelben Schiff um 3 Felder weiter und gelangt so zu einer Insel ohne
Schatztruhe, da dort auch noch kein anderes Schiff steht, ist sein Zug zu Ende.
Nun ist Sabine an der Reihe, sie würfelt einen Wirbelsturm. Als erstes darf sie
nun ihr Schiff vom Hafen um 1 Feld weiter auf die in Pfeilrichtung nächste
Insel stellen. Nun muss sie den Wirbelsturm-Stein bewegen. Der
Wirbelsturm-Stein darf bei 2 Spielern um 1 bis 5, bei 3 Spielern um 1 bis 4 und
bei 4 Spielern um 1 bis 3 Felder weit entlang der weißen Pfeile (gegen den
Uhrzeigersinn) bewegt werden. Sabine setzt den Wirbelsturm um 2 Felder weiter
entgegen dem Uhrzeigersinn. Da sich auf dieser Insel noch kein Schiff befindet,
ist sie fertig und Anika ist an der Reihe. Anika würfelt eine 4 und bewegt ihr
Schiff auf die grüne Schatzinsel mit der Ziffer 3. Anika darf 1 bis 3 Schätze
aufnehmen, sie nimmt 3 Schätze und steckt diese auf den hinteren Mast ihres Schiffes. Nun ist Wolfgang an der Reihe,
er würfelt eine und zieht sein Schiff auf eine grüne Insel mit einer
Schatztruhe, Die Schatztruhe zeigt die Zahl 1. Wolfgang nimmt sich 1 Schatz und
steckt diesen auf den vorderen Mast seines Schiffes. Nun ist wieder Michael am
Zug, er würfelt eine 2 und zieht sein Schiff auf eine Insel mit einer roten
Schatztruhe. Auf diesen Inseln muss der Spieler 2 Schätze auf sein Schiff
laden. Michael steckt 2 Schätze auf den hinteren Mast seines Schiffes. So geht
das Spiel einige Zeit weiter. Michael gelingt es als erstem wieder in seinem
Hafen zu gelangen. Er hat zu dieser Zeit 3 Schätze auf seinem Schiff und lädt
diese ab. Er nimmt die Schätze vom Mast und legt sie in die vorgesehenen
Vertiefungen in seinem Hafen. Einige Zeit später würfelt Anika einen
Wirbelsturm, sie zieht mit ihrem Schiff um 1 Feld weiter und landet auf einer
Insel ohne Schatztruhe. Nun kann sie den Wirbelsturm-Stein um 1 bis 3 Felder
entgegen dem Uhrzeigersinn bewegen.
Sabines Schiff
steht nur 2 Felder von dem Wirbelsturm entfernt, Anika setzt den Wirbelsturm
auf diese Insel. Anschließend drehte sie das Windrad. Das Windrad zeigte auf das
Inselsymbol. Sabine hat Glück, sie hat 2 Schätze am Schiff, diese darf sie
behalten. Ihr Schiff wird von Anika um 1 Insel weiter bewegt. Eine Spielrunde
später würfelt Michael auch den Wirbelsturm, nachdem er sein Schiff bewegt hat,
setzt er den Wirbelsturmstein um 3 Felder im Uhrzeigersinn weiter auf die Insel
auf der Wolfgangs Schiff steht. Wolfgang hat zu diesem Zeitpunkt 2 Schätze auf
sein Schiff geladen. Michael dreht das Windrad, es zeigt auf die
durchgestrichenen Goldmünzen. Der arme Wolfgang muss nun 2 Schätze abgeben, da
er nur 2 Schätze am Schiff hat, verliert er somit seine komplette Ladung. Die
Schätze werden wieder in das Körbchen zurückgelegt. Nach einigen Runden
erreicht Sabine mit ihrem Schiff, auf dem sich 4 Schätze befinden, den eigenen
Hafen. Da sie bereits 6 Schätze im Hafen hatte, hat sie damit das Spiel gewonnen.
Das Spiel hat den Kindern sehr viel Spaß gemacht.
In diesem Spiel kam
es nicht vor, dass beim Drehen des Windrades dieses auf den Totenkopf oder den
Landungssteg zeigte. Wenn das Windrad auf den Totenkopf zeigt, muss der Spieler,
dessen Schiff betroffen ist, jedem Mitspieler einen Schatz übergeben. Wenn auf
dem Schiff nicht so viele Schätze geladen sind, kann sich der betroffene
Spieler aussuchen, wer einen Schatz erhält. Wenn das Windrad auf den
Landungssteg zeigt, so hat der Ausguck des betreffenden Schiffes den nahenden
Wirbelsturm rechtzeitig erkannt und das Schiff konnte in den sicheren Hafen
flüchten. In diesem Fall stellt der betroffene Spieler sein Schiff in den
eigenen Hafen, wobei er sogar die geladen Schätze abladen darf.
In einigen späteren
Tests zeigte es sich, dass die Kinder einige Probleme mit der Zugrichtung
haben. Die Kinder wollen auch den Wirbelsturm immer im Uhrzeigersinn
weiterbewegen. Die Spieldauer betrug bei meinen Testspielen im Schnitt 30
Minuten.
Generell muss
jedoch gesagt werden, dass den Kindern das Spiel in allen Tests gut gefallen
hat und sie offensichtlich auch sehr viel Spaß hatten.
Als Autor des
gelungenen Spiels scheint Manfred Ludwig auf, die Illustration wurde von
Barbara Kinzebach gestaltet. Die Ausstattung ist hübsch und kindergerecht. Die
Altersangabe von 6 Jahren kann als korrekt angesehen werden. Mit jüngeren
Kindern ist als Variante vorgesehen, dass man das Spiel auch ohne Wirbelsturm
spielen kann.
Fazit: Ein
einfaches und liebvoll gemachtes Lauf- und Sammelspiel ,das sicher seine
Liebhaber unter den Kindern finden wird.
Maria Schranz
Spieler : 2-4 Spieler
Alter : ab 6 Jahre
Dauer : ca. 25 -45 Minuten
Verlag :
www.selecta-spielzeug.de
Autor : Manfred Ludwig
Grafik : Barbara Kinzebach
Preis : ca. € 25.-
Genre : Lauf- und Sammelspiel
Zielgruppe : Kinder im Alter ab 6 Jahren
Mechanismus: Würfeln
und Schätze aufsammeln
Lerneffekt : **
Spielspaß : *****
Glück : *****
Interaktion : ***
Kommunikation : **
Atmosphäre : ******
Kommentar:
Hübsche und
kindergerechte Ausstattung
Einfaches und
liebevoll gemachtes Lauf- und Sammelspiel
Probleme mit der
Zugrichtung des Wirbelsturms
Wenn Ihr Kind
Wasser, Wind und Schiffe und Spiele mit schöner Ausstattung mag und am
Piratenthema Spaß hat, wird ihm Piratissimo gefallen
Maria Schranz:
Ein einfaches und
liebvoll gemachtes Lauf- und Sammelspiel ,das sicher seine Liebhaber unter den
Kindern finden wird.