Mare Polare
Auf der Arktis ist
es lustig, auf der Arktis ist es schön, wenn die kleinen Eskimos mal wieder
Fische angeln gehen … Nun gut, auf dem Nordpol gibt es bekanntlich keine
Obstbäume und leider auch keine
Geschäfte, in denen man Schokolade einkaufen kann, aber es gibt Fische,
verschiedenste Fische, und jeder Eskimo oder auch Inuit, wie sich die Eskimos
selbst nennen, hat eine Vorliebe für einen anderen Fisch. Für den einen ist der
grüne dünne Fisch vielleicht das, was für andere das Gemüse ist und der dicke
violette so etwas wie die Schokolade, oder es ist eben umgekehrt. Im großen
Meer schwimmen sie alle, und überall dort, wo sich im Eis ein Loch auftut, kann
man fischen gehen. Jeder Inuit hat so sein Lieblingsrezept für seine
Fischsuppe, auch „Gamka“ genannt, ein bisschen von dem Fisch und ein bisschen
von dem Fisch und ganz viel von dem Fisch oder vielleicht nur von dem dicken,
dafür aber ganz ganz viel davon?
Das Angelgebiet,
auf dem sich die 4 Inuit-Figuren bewegen, ist 4 mal 4 Eisschollen groß. Ach du
mein Schreck, an 2 Stellen ist keine Eisscholle, da kann man ja hineinpurzeln!
Wenn das nur gut geht!
Wer schon mal eine
Eisscholle gesehen hat - wahrscheinlich eher im Fernsehen als in Natur -, der
hat sicher feststellen können, dass sich diese Eisschollen bewegen, mal sind
sie hier, mal sind sie dort, und auch die wichtigen Angellöcher können wieder
zugehen. Die 14 beidseitig bedruckten Eisschollen werden beliebig in 4er Reihen
ausgelegt, 2 Plätze bleiben frei. Manche Eisschollen haben ein Wasserloch,
andere haben keines, wichtig ist, dass zu Beginn genau 5 Wasserlöcher sichtbar
sind. Es ist unschwer zu erkennen, dass 2 Eisschollen zu alle dem noch anders
ausschauen: Die Scholle mit dem Igluumriss, da kommt das kleine Iglu drauf, und
eine Spiegelscholle, da kommt der Eisberg drauf.
Was fehlt jetzt
noch? Natürlich die Rezepte, psst geheim. Jeder Spieler schaut sich die eine
der 10 Rezeptkarten, die er zugeteilt bekommen hat, gut an und wirft sie dann
in den Abfalleimer, nein Unsinn, er hängt sie seiner Inuit-Figur vorne an den
Bauch, so, dass keiner das Rezept lesen kann. Dort bleibt sie, so sie nicht
herunterfällt, bis zum Spielende. Die 64 Fische kommen unter die Eisschollen
ins Wasser oder vielleicht doch besser in den Sack. Jede Inuit-Figur hat in der
rechten Hand eine Harpune, auf die die Fische nach erfolgreichem Fang gespießt,
besser gesagt gefädelt, werden.
Wie erfolgt das
Fischen? Darf man Fischen gehen, greift man in den großen Sack und zieht sich
blind einen Fisch heraus. Da alle Sorten nicht nur unterschiedliche Farben
sondern auch unterschiedliche Formen haben, macht es durchaus Sinn, sich diese
Fische vor Spielbeginn etwas genauer anzusehen, damit man dann beim
eigentlichen Fischen das bessere Gespür hat.
Jeder Inuit startet
auf einer beliebigen Eisscholle ohne Wasserloch. Ach ja, der Würfel! Also 1 bis
4 Würfelpunkte bedeutet 1 bis 4 Felder waagrecht oder senkrecht, aber nicht
über andere Inuits drüber, nicht auf gleiche Felder wie ein anderer Inuit,
nicht auf eine der beiden freien Stellen, denn dort könnte man ja ins Wasser
fallen, und nicht zurück auf das Ausgangsfeld, aber: Man kann Würfelpunkte
verfallen lassen. Die Eisscholle, von der man weggestartet ist, wir umgedreht
und kommt auf einen der beiden freien Plätze. Kommt man auf einem Feld mit einem Eisloch zu stehen,
dann darf man angeln gehen, sprich in den Sack greifen. Will man den Fang
behalten, steckt man ihn auf die Harpune, will man den Fisch nicht, wirft man
ihn wieder ins Meer, also in den Sack zurück. Aber ganz wichtig: Nachschauen,
wie das Rezept denn lautet, ist strengstens untersagt!! Landet man auf einer
Scholle ohne Eisloch, dann kann man toben oder lächeln, aber sicher nicht
angeln.
Würfelt man statt 1
bis 4 einen springenden Inuit, dann darf man – welche Überraschung – mit seinem
Inuit springen, auf eine beliebige Eisscholle. Würfelt man spritzendes Wasser,
dann fällt man ins Meer und verliert beim Herauskrabbeln den obersten Fisch auf
der Harpune. Als ob die Kälte des Wassers nicht schon Strafe genug wäre … Glück
hat man, wenn schon 2 Inuits im Eismeer schwimmen, dann ist das Meer „voll“ und
man bleibt auf der Scholle und verliert keinen Fisch. Sollte einem das
Würfelglück dazu zwingen, im eisigen Wasser verharren zu müssen, dann muss man
zwar weiter schwimmen, man verliert aber keinen weiteren Fisch mehr.
Was kann man nun
aber tun, wenn man trotz allem Hin- und Herwinden und festem Beteuern, es würde
einem eh gleich wieder einfallen, das Rezept oder sagen wir Teile des Rezeptes
vergessen hat? In diesem Fall muss man versuchen mit seiner Inuit-Figur auf die
Eisbergscholle zu kommen, und dann? Dann hebt man die Rezeptkarte ganz
vorsichtig an, sodass nur der Besitzer der Figur im Spiegel darunter das Rezept
sehen kann. Findet man auf diese Weise auch falsche Fische auf der Harpune,
dann darf man sie zurück in den Sack geben.
Wenn man meint,
alle Fische für die Lieblingssuppe beisammen zu haben, dann geht es ab nach
Hause, sprich zur Igluscholle. Dort wird dann ausgepackt. Hat man alle Fische
in der richtigen Anzahl, dann hat man gewonnen. Hat sich aber ein falscher
Fisch eingeschmuggelt, dann muss man 3 Fische abgeben, und das Spiel geht
weiter.
In einer
Spielvariante spielt man noch mit 4 neutralen Fischen, die sich in der Form von
den anderen nicht unterscheiden. Das Grundspiel ist dasselbe, aber es spielen
alle gemeinsam. Man kann Fische, die man nicht will, seinen Mitspielern
anbieten, aber wenn man den 4. neutralen
Fisch zieht, endet das Spiel, und alle haben gemeinsam verloren.
Soviel also zum
Fischen am Nordpol. Mare Polare ist ein entzückendes Kinderspiel, das sicher
auch größeren Kindern und Erwachsenen Spaß macht. Das Spiel fördert den
Tastsinn, denn ein gutes Fingerspitzengefühl hilft schon beim Angeln, es
fördert die Gedächtnisleistung, da man sich die Zutaten für die Fischsuppe ja
merken muss, und es hat einen Würfel, sodass auch ein bisschen Glück im Spiel
ist. Und die Idee mit der Spiegelscholle gibt dem Ganzen noch einen besonderen
Reiz, ich finde sie wirklich gelungen. Spiele, in denen geangelt wird, gibt es
am Markt ja bekanntlich schon sehr viele, dieses Spiel geht meines Erachtens
aber wieder einen neuen Weg und verdient es, ausprobiert zu werden.
Martina Nowak
Mare
Polare:
Spieler : 2-4
Alter : ab 4 Jahren
Dauer : ca. 20 Minuten
Verlag :
www.selecta-spielzeug.de
Vertrieb : Im beratenden Fachhandel
Autor :
Grafiker : Barbara Kinzebach
Preis : ca. € 29
Genre :
Würfel- und Sammelspiel
Zielgruppe :
Kinder
Mechanismus :
Würfeln, ziehen, Fische aus dem Sack ziehen
Strategie :
*
Taktik :
***
Glück :
****
Interaktion :
*
Kommunikation :
*
Atmosphäre :
*****
Kommentar:
Entzückende
Ausstattung
Gut passende
Begleitgeschichte
Einfache Regeln
Spiegelscholle
als besonders nettes Detail
Martina
Nowak:
Mare Polare ist ein
entzückendes Kinderspiel, das sicher auch größeren Kindern und Erwachsenen Spaß
macht.
Wenn Ihr Kind gerne
Forino und auch Blinde Kuh spielt, wird ihm Mare Polare auch gefallen.