ZUM ERSTEN, ZUM ZWEITEN UND ZUM DRITTEN

 

Ran an den Feind: Das Spielmaterial ist sehr zufriedenstellend und übersichtlich - letzteres wohl auch wegen der im Vergleich zur Schachtel geringen "Materialdichte". Die Spielregel läßt an sich keine Fragen offen, selbst wenn einige auf den Mechanismus bezogene Konstruktionen eben als solche erscheinen.

Der Spielablauf ist in drei Phasen gegliedert, die sich wie folgt aneinanderreihen: Miete, Kaut und Verkauf.

 

Die Vorbereitung: Sortieren der Möbelkartem (7 komplette Sätze a 18 Karten). Pro Spieler wird ein Satz herangezogen und wieder gründlich vermischt ("Trödelmarkt"). Ein Satz ist offen aufzulegen und gilt als "Antiquitätengeschäft". Dann erhält jeder noch 20.000 DM Startkapital und 1 Hilfsblatt (Übersicht). Die 17 Prozentkarten (25, 50, 75, 100%) werden gut gemischt und wie die Möbelkarten verdeckt gestapelt.

 

1. Mietphase:

Zu Beginn jedes Zuges muß man 1000 DM Miete zahlen und erhält dafür einen roten Miet-Chip. Um einziehen zu können, muß man ein komplettes Schlafzimmer und die Küche (je 3 Karten) ablegen können. Hernach wird die Mietrückzahlung errechnet: pro Chip 1000 DM. Dann ist eine Prozentkarte zu heben und diese sagt aus, was man davon tatsächlich erhält. In den folgenden Runden muß man keine Miete mehr zahlen. Wer ein zweites Schlafzimmer einrichten kann, kann einen Untermieter einquartieren und diesen pro Runde 500 DM betappen lassen.

2. Kaufphase:

Man kann ein Möbelstück kaufen. Im Antiquitätengeschäft zahlt man den vollen Preis und sucht sich die betreffende Karte aus. Pro Möbel gibt's noch einen gelben Rabatt-Chip: hat man drei solche, erhält man in Hinkunft alle Möbel um 20% günstiger. Am''Trödelmarkt'' kann man für 500 DM die oberste Karte vom

Stapel nehmen.

 

3. Verkaufsphase:

Der Spieler muß ein Möbelstück (nur Handkarten) verkaufen. Er bietet sie an und übernimmt mit dem Hämmerchen auch die Rolle des Auktionators. Bleibt letztlich ein Gebot bestehen, so kann er damit zufrieden sein und gibt den Zuschlag, oder es erscheint ihm zu gering und er verkauft es lieber ans Antiqultätengeschäft. Alsdann nimmt er eine %-Karte vom Stapel und erzielt den entsprechenden Preis.

 

Spielende: wer zu einem beliebigen Zeitpunkt die 18. Möbelkarte erhält, gewinnt das Spiel. Die restlichen Placierungen (wenn von Interesse) werden anhand der Möbelkarten ermittelt.

 

Bemerkungen: Was mir so gar nicht in den Kopf will, ist die Sache mit der Miete - also ich gebe zu, vom deutschen Mietrecht nun wirklich keine Ahnung zu haben - aber warum, zahle ich ab dem Einzug keine mehr und bekomme sogar noch eine Rückzahlung? Warum wird der Glücks-Bereich weiter strapaziert und jeder erhält unterschiedliche Prozente? Auch auf Auktionen bin ich selten anzutreffen, aber gibt's da nicht so etwas wie einen Ausrufungspreis und kann der Auktionator das Höchstgebot ablehnen? Das Spiel gefällt mir recht gut, doch derlei Eigenwilligkeiten --

 

Variation: Es erscheint mir sinniger, prinzipiell keine Miete zu zahlen und die Wohnung vor dem Einzug käuflich zu erwerben (im Sinne einer Eigentumswohnung - da paßt auch die Sache mit den Antiquitäten besser). Der Kaufpreis sollte demnach das Produkt aus 500 DM und der Anzahl der Spielrunden sein. Auch der Untermieter wäre dann glaubwürdiger, denn es ist bei weitem nicht so, daß man bei einer Miet-Wohnung auch das Untermiet-Recht zugesprochen bekommt. Summa Summarum (Sorry, Gerhard), ein gutes Spiel, das sie manchen Fernseh-Abend ersetzen könnte.

WlN-Wertung:

* Zum ersten, zum zweiten und zum dritten W S II U AA