WER BIN ICH?
"Gnothi seauton - Erkenne Dich selbst"
riet der Staatsmann und Philosoph Chilon von Sparta im 6 Jhd. v. Chr. (Lexikon-Benützer
haben mehr vom Leben!) Um diesen Prozeß etwas zu unterstützen, kann man einmal
versuchen, herauszufinden, was die Mitmenschen so von einem halten, zum
Beispiel anhand des Spiels WER BIN ICH? von Schmidt. Im besagten Spiel geht es
darum, die Mitspieler richtig einzuschätzen und ihnen Charaktereigenschaften
zuzuordnen. Wichtigstes Utensil des Spiels sind 334 Karten, die zusammen mit
jeweils einer witzigen Zeichnung Eigenschaben beschreiben, z.B.: "RATGEBER
- In allen
Lebenslagen schnell m' guten Ratschlä-
gen bei der Hand. Wartet nicht immer
das Resultat ab." oder"HIEROGLY-
PHEN - Stecken voller Bedeutung, sind
aber fast nicht zu entschlüsseln." Von diesen
Karten erhält jeder Spieler sieben auf die Hand. Derjenige, der an der Reihe
ist, spielt eine seiner Karten offen aus, dann stimmen alle Spieler geheim
darüber ab, auf wen aus Ihrer Mitte das Ergebnis wohl am ehesten zutrifft.
Der Spieler, für den sich die Mehrheit entscheidet,
erhält diese zwecks Selbsterkenntnis. Alle, die bei der Abstimmung für ihn
waren, dürfen nun auf dem Parcours auf dem Spielplan ein Feld weiterrücken (der
Spieler mit der zuerkannten Eigenschaft nur dann, wenn er für sich selbst
gestimmt hat). Durch Einsatz von Risikoschups kann man seine Chancen, bei
richtigen Tips schneller vorwärts zu kommen, verbessern (natürlich kann
man auch zurückfallen, wenn man falsch geraten hat).
Kommt ein Spieler auf einem der Spezialfelder
"Im Blickpunkt" zu stehen, so spielen alle Spieler eine Karte aus und
stimmen dann ab, welche zu dem Betroffenen am besten paßt. Auf einem
"Tete-a-tete"-Feld spielt man wie sonst eine Karte, kann sich aber
den Mitspieler, der gemeinsam mit einem abstimmt, selbst aussuchen.
Die kollektive Charakterforschung endet, sobald der
erste Spieler die Ziellinie überschritten hat. Nun kann jeder die erhaltenen
Karten nehmen und sich einen Gesamteindruck darüber verschaffen, wofür ihn die
anderen haben...
Das Spiel lebt in erster Linie von den
Charakterkarten mit den Formulierungen und Zeichnungen. In größerer Runde macht
es durchaus Spaß. Allerdings gibt es auch einiges zu bemangeln: die Untergrenze
für die Spielerzahl mit 2 anzugeben, kann ich nur als "Pflanz"
bezeichnen, sinnvoll spielbar ist es erst ab 4, am besten mit 6 Personen. Das
sollten allerdings Spieler sein, die sich untereinander entweder gut oder
überhaupt nicht kennen, da WER BIN ICH? sonst zum reinen Glücksspiel verkommt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Art der Abstimmung. Diese geschieht, indem man
eine Plastikscheibe mit den Farben der Spieler, die auf einer Theatermaske
befestigt ist, so dreht, daß die Farbe,des gewählten Spielers durch die Augen
der Maske sichtbar ist. Da das Farbrad allerdings so locker befestigt ist, muß
man es festhalten, mit sich die vorher eingestellten Farben nicht verdrehen.
Abgesehen davon alles in allem ganz brauchbar.
Auf einen Blick:
Autor: Tom Kremer
Hersteller: Schmidt
Kategorie: Quiz
Thema: Kommunikation/Psychologie
Spieldauer: ca. 90 min.
Spieler: 2-6 (besser 4-6) ab 14
erschienen: 1990
Zielgruppe: Jugendliche & Erwachsene
("Kennenlem"-Spiel)
Beurteilung: empfehlenswert
WlN-Wertuna:
** Wer bin ich? W PPP I UU 4-6(2-6)