SHERLOCK HOLMES
SHERLOCK HOLMES
3 - 8 Spieler ab 8 Jahren
Schmidt Spiele, 1994
Eigentlich kein neues Spiel sondern ein guter alter Bekannter,
den ich seit ein paar Jahren von Gibson Games kenne und schätze. Ein wie der
Name schon vermuten läßt detektivisches Spiel, aber auf Kartenbasis. Es soll
versucht werden Holmes größte Fälle zu lösen bzw. einen der Verbrecher zu
fangen. Dazu treiben sich Professor Moriaty, Colonel Sebastian Moran, John Clay
und Carles August Milverton als Verbrecherkarten im Spiel herum. Als
Gegengewicht (oder Joker?) sind auch Holmes, Watson und Mycroft dabei. den
Karten sind die Bilder aus den Originalausgaben des A. Conan Doyle abgebildet.
Die Kartenqualität ist eher mäßig und für öfteres spielen wenig geeignet. Im
Gegensatz zur Originalausgabe angenehm aufgefallen ist eine Karte, die immer
den aktuellen Ort anzeigt. Das alleine vermag meiner Meinung nach aber nicht
der Grund dessen zu sein, warum sich die Verpackunggröße im Gegensatz zum
Original mehr als verdoppelt hat.
Zu Beginn erhält jeder der Mitspieler sechs Karten,
wobei die Eröffnungskarte und eine der vier Verbrecherkarten unter die
ausgegebenen Karten gemischt sein muß. Der Rest bleibt auf dem Abhebestapel.
Logischerweise beginnt der Spieler mit der Eröffnungskarte das Spiel. Danach
versuchen reihum die Spieler ihre Karten so gut wie möglich abzuspielen. Das
ist aber gar nicht so einfach, da es auf jede ausgespielte Karte nur ein bis
vier verschiede Reaktionsmöglichkeiten (Kartentypen) gibt. Sollte man einmal
keine Karte ausspielen können, muß man strafweise ein Karte vom Stapel nehmen.
Nach der Eröffnung oder einer Aktion muß immer eine Bewegungskarte gespielt
werden. Diese Bewegung passiert entweder im selben Ort mit einer Kutsche oder
der Ort wird mittels Zug (Eisenbahn) gewechselt. Je nach Aufenthaltsort kann
man danach bestimmte Aktionen setzen. Z.B. : einen Hinweis geben, jemanden
verdächtigen, sich verkleiden, einm Mitspieler ein Telegramm schicken oder
jemanden verhaften. An bestimmten Orten können Hilfskarten wie Inspektor,
Holmes, Watson oder Mycroft gespielt werden. Alle diese Karten haben mehr oder
minder Einfluß auf die Mitspieler. So versucht jeder Spieler seine Karten
loszuwerden und dabei die Mitspieler so gut wie möglich auszutricksen. Wie im
Leben kann die Trickserei auch ins Auge gehen und sich auf das
Schlechtpunktekonto auswirken.
Damit wären wir auch gleich beim Ziel dieses Spieles.
Erklärtes Ziel des Spieles ist es nämlich so wenige Schlechtpunkte wie möglich
zu kassieren. Das heißt, entweder alle seine Karten abspielen (Spielende) oder
aber denjenigen Spieler mit der/den Verbrecherkarten zu entlarven (verhaften).
Dieses Verhaften eines Verbrechers bringt Gutpunkte, die man von seinen
Schlechtpunkten abschreiben kann.Spiel ist mehr oder minder der Versuch,
intelligentes Schwarzer Peter mit Hindernissen zu spielen. Das ist aber
keinesfalls abwertend gemeint, sondern umschreibt ein nettes, unterhaltsames,
manchmal ein bißchen bösartiges Spiel, das etwa zehn Minuten dauert. Man sollte
daher auch mehrere Partien hintereinander spielen. Sehr als als Anwärm- oder
Ausklangsspiel nach längeren Spielen zu empfehlen. Laut Spielregel kann dieses
Spiel zwar schon ab drei Spielern gespielt werden, aber interessant wird es
erst ab vier oder fünf Spielern. Es lebt nämlich auch ein bißchen davon, daß
man nicht gleich am Anfang weiß, wer den Verbrecher hat.
WIN-Wertung:
* Sherlock Holmes A UU W II m ab 4 (3-8)