KAMELTREIBER AG
KAMELTREIBER AG
von
2-5 Spieler
Schmidt Spiele
"Action ist angesagt - zur Abwechslung mal in
der Wüste! Dort nämlich wird eine Kamelralley veranstaltet, und jeder Spieler
nimmt mit seinem Kamel daran teil. In der Wüste herrschen freilich rauhe
Sitten, und immer derjenige, der mit seinem lahmen Kamel weit abgeschlagen am
Ende der Karawane steht, der
fliegt voll aus dem Spiel raus! Bis schließlich nur
noch ein Spieler übrigbleibt, der alle anderen Spieler aus dem Rennen geworfen
hat. Und der kann sich dann stürmisch als Sieger feiern lassen. Höchste Zeit
also, jetzt gleich als Kameltreiber in die Sache einzusteigen. Taktik und
Gedächtnis helfen einem dabei, daß man nicht im wahrsten Sinne des Wortes auf
der Strecke bleibt..."
Soweit zur Einführungsgeschichte zu KAMELTREIBER AG,
einer der Neuerscheinunrgen aus
mit Plastikständern und 1 Markierungsstein, sowie
die Spielregel.
Diese weist einen nun an, die 16 Wüstenkarten zu
einer 5x5 Felder umfassenden Spielbahn auszulegen. Es gibt 3 verschiedene
Sorten dieser Karten - 9 Kamelfelder, 4 Oasenfelder und 3 Schlangenfelder - mit
unterschiedlicher Bedeutung.
Landet man bei seinem Zug auf einem Kamelfeld, endet
dort der Spielzug, ansonsten passiert nichts. Kommt man auf einem Oasenfeld zu stehen,
darf man gleich noch einmal ziehen, auch mehrmals in Folge. Bei einem
Schlangenfeld muß man ans Ende der Karawane zurück - d.h. man stellt seine
Figur auf das Feld, auf dem gerade das "Schlußlicht" steht.
Doch zuerst werden die Kamele gemeinsam auf ein
beliebiges Startfeld gesetzt und auch der Markierungsstein gesellt sich zu
ihnen - der Stein zeigt an, welches Kamel bzw. welche Kamele gerade das
"Schlußlicht" bilden.
Die 30 Zahlenplättchen werden gemischt und in die
Mitte der Spielbahn gelegt - diese Plättchen zeigen auf beiden Seiten Zahlen
von 1-6.
Wer an der Reihe ist, dreht ein beliebiges Plättchen
um, allerdings nicht das zuletzt umgedrehte, und zieht sein Kamel um die
entsprechende Zahl im Uhrzeigersinn weiter. Das letzte Kamel (Ist das nicht
auch ein Spiel?! - Hallo Tom!) muß den Markierungsstein mitschleppen. Wird das
letzte Kamel von einem
Spieler eingeholt, oder gar überholt, scheidet es
aus dem Spiel und wird vom Brett genommen. Der Spieler, der das verursacht hat,
wird nun selbst zum "Schlußlicht" der Karawane.
Es gewinnt, wie könnte es anders sein - das letzte
Kamel (Kenn ich das nicht von irgendwo, dieser Titel...?).
Bevor ich mich der Bewertung des Spiels zuwende,
möchte ich SCHMIDT SPIELE noch ein dickes Lob für das ausgezeichnete Spielmaterial
aussprechen. Schon lange, eigentlich noch nie, habe ich so stabile, gut
gestanzte Kartonplättchen gesehen.
Sollte ich jemals über die Praxis, Plättchen durch
den Käufer ausbrechen zu lassen, gelästert haben, hier erübrigt sich
die Kritik - diese Plättchen sind präzise gestanzt
und spurlos herauszubrechen, Gratulation! Auch die Gestaltung der Plättchen und
der Schachtel sind gut, die Spielregel läßt keine Frage offen. Das Spiet selbst
spielt sich auch recht lustig, zwar eher mit der Familie als den Freaks, aber
das muß ja kein Nachteil sein.
Auf einen Fehler der Spielmechanik möchte ich aber
noch hinweisen, das hätte nicht passieren sollen - aufgrund der Verteilung der
Zahlen auf den Plättchen ist es mögtich, alle Schlangenfelder zu umgehen. Da nie
zwei gleiche Zahlen auf einern Plättchen sind, dreht man 2 Felder von einem
Schlangenfeld entfernt einfach einen 2er um - auf der Rückseite
kann ja keine 2 sein! Trotzdem kann ich das Spiel
dem Durchschnittsspieler ans Herz legen, man bekommt ein nettes Spiel mit
ausgezeichnetem Material für wenig Geld. Aber da war doch was, das hatten wir
schon mal, ich weiß nicht - ja, FANGEN von Oded Berman (Ravensburger) ist auf
demselben Prinzip aufgebaut. Ich will ja nichts sagen, es stört den
Durchschnittskonsumenten sowieso nicht, spielt ja eigentlich keine Rolle - wäre
da nicht noch, MIMIKRY, KUNTERBUNTE TIERPARADE, usw. alle von Heinz Meister und
alle schon irgendwie dagewesen. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los,
aber das geht mir heuer bei vielen Spielen so, 'das war doch schon einmal da,
nur irgendwie anders....'
Sicherlich komml jeder Spieleautor einmal in die
Situation, daß man ihn des Plagiats bezichtigt. Zumal dic rechtliche Seite des
Schutzes von Spielen relativ ungeklärt scheint - dehnbar wie eine Packung
Kaugummi. Darum sollte sich jeder professionelle Autor gründlich informieren
und eine gewisse freiwillige Selbstkontrolle durchführen - was kann ich
veröffentlichen und was nicht.
Man kann natürlich jede Menge Spiele auf den Markt
werfen, gut gemixt und geschickt verpackt, ob das aber auf lange Sicht gut ist
wird sich zeigen. Für Heinz Meister kann ich nur hoffen, daß er nicht eines
Tages "voll aus dem Spiel rausfliegt' und "im wahrsten Sinne des
Wortes auf der Strecke bleibt...".
WIN-Wertung:
KAMELTREtBER AG WW S t tut M U AAA 4/5(2-5)