GANOVENJAGD
Taktikspiel
für 2 Personen ab 8 Jahre
Rudi Hoffmann
Schmidt Spiele
"Ede, der bekannte Spezialist für Bankeinbrüche
schwierigster Art treibt sich in der Stadt herum. Höchste Zeit also, ihn
endlich dingfest zu machenl Jeder Spieler hat einen Ede und gleichzeitig einen
Polizeistab von 6 Polizisten um den gegnerischen Ganoven festzunehmen.
Allerdings hat leider nur jeweils einer der 6 Gendarmen die für die Festnahme
benötigten Handschellen dabei - und nur der kann den gegnerischen Ede aus dem
Verkehr ziehen. Welcher Polizist das ist, das muß man erst herausbekommen - und
zwar am besten sehr schnell (? Damit man nicht solange spielen muß? Anm. des
Verf.) bevor der eigene Ede auf einmal vom gegnerischen Polizisten mit den
Handschellen
festgenommen wird.
Soweit die eher seichte Vorgeschichte zu einem
ebenso seichten Spiel. Das Spiel ist leicht zu transportieren und hervorragend
als Reisespiel geeignet. Die kleine Schachtel ist recht nett gestaltet.
Blickt man hinein, erwartet einen der etwas
kompliziert gefaltete Spielplan, der sehr schwer einzuebnen ist, eine sehr
kurze Spielregel (hätte bequem auf einer Scheckkarte Platz), und die sehr
primitiv anmutenden Spielfiguren - je 6 weiße und schwarze durchnummerierte
Zylinder, sowie ein schlichter Holzkegel jeder Farbe. Hier hätte man zweifellos
mehr Liebe zum Detall zeigen können. Auf den ersten Blick leicht zu übersehen
sind außerdem noch 12 kleine weiße Kartonkärtchen, mit je zweimal den Zahlen
1-6, ebenfalls sehr schmucklos. Der Spielplan ist ein leicht modifiziertes (7x8
Felder) und mit kleinen Zeichnungen ausgeschmücktes (die erste Spur von Design)
Schachbrett. Die Spielregel ist überdeutlich und leicht verständlich, das
Spielsystem schnell erklärt:
Jeder Spieler bestimmt zuerst geheim - durch
Auswählen des mit der betreffenden Nummer versehenen Kärtchens - welcher seiner
Polizisten die Handschellen trägt. Dann stellt er seine 7 Figuren in beliebiger
Reihenfolge auf. Sieger ist, wer zuerst seinen Polizistenzylinder, der die
ausgewählte Nummer trägt, auf das Feld des gegnerischen Ganovenkegels bringt.
Es wird abwechselnd gezogen. Erlaubt ist - nahezu - alles. So darf man
jeweils mit einer Figur entweder ein Feld in eine
beliebige Richtung, auch diagonal, ziehen, oder aber eigene und gegnerische
Figuren überspringen (Halma) und zwar in beliebiger Zahl, auch Kettensprünge
sind erlaubt. Diese eher konfuse Zugregel hat zur Folge, daß nahezu jede Figur
jede andere in einem Zug erreichen kann.
Dies kann zu eine sehr abrupten und absolut nicht
vorauszuplanenden Ende führen - soviel zum Thema Taktikspiel. Die taktischen
Tips am Ende der Regel erinnern sehr stark an ''Ave Caesar". Die einzige
Möglichkeit, sich vor einer vollkommen unerwarteten Attacke des Gegners zu
schützen ist seinen Ganoven von allen anderen Figuren getrennt zu halten, was
wiederum das Spiel ins Endlose verlängern kann, wenn von
beiden praktiziert. Resümee: ein Spiel für alle, denen
Schach zu kompliziert und Tic-Tac-Toe zu langweilig ist.
WlN-Wertung:
Ganovenjagd: W S II U 2 (2)