Da haben wir den Salat
Schmidt Spiele, 1990
Christiane Adams
2-4 Spieler ab 6 Jahren
Also gut, ich nehme die nette kleine Schachtel mit
den lächelnden Salathäupteln zur Hand und "Schau mal rein". Da findet
sich so allerlei: die Spielregel, ein Spielplan (6x6 Felder, von die äußeren
einen Steinplattenweg, die inneren Salatbeete darstellen), 4 Spielfiguren
(Karton) samt Ständer, 4 Beetkärtchen, 25 Salatkärtchen (Karton, beidseitig
bedruckt mit einem Pflänzling auf der einen und einem "erwachsenen"
Salat auf der anderen Seite) und .'DER'' Spielwürfel.
Die Spielregel ist (beinahe) klar, straff und recht
übersichtlich. Worum gehts? Ich erfasse schnell, daß jeder Spieler versuchen soll, als erster 3 Salate
eigenen Anbaus zu ernten. Hierzu stehen ihm 4 Beete zur Verfügung. Entgegen dem
Komassierungsgedanken liegen diese verstreut und zwar
so, daß sich in jeder Reihe senkrecht und waagrecht
nur 1 eigenes Beet befindet. Um sie zu unterscheiden, sind sie verschieden umrandet.
Das entsprechende Beetkärtchen hebt man sich auf, um eigene Beete jederzeit wiederzuerkennen. Die Spielfiguren werden auf den
Eckfeldern placiert. Reihum wird gewürfelt und man kann und muß
eine der Figuren bewegen. Die Richtung spielt hiebei
keine Rolle. Am Ende der Bewegung muß, wenn möglich,
der individuellen Eigenschaft der Figur Rechnung getragen werden. Die Gießkanne
bewirkt das Hervorsprießen eines Pflänzlings (ein
entsprechendes Kärtchen wird auf ein Beet gelegt, welches nicht unbedingt ein
eigenes sein muß) in einem Beet der Reihe, welche an
den Standort der Kanne grenzt. Die Sonne wiedenum
bewirkt, daß alle Pflänzlinge der Reihe zu Salaten
heranwachsen (Kärtchen umdrehen). Mit dem Korb läßt
sich der Salat (aus eigenen Beeten) ernten. Zuguterletzt
ist da noch der Wurm. Er kann enben Salat der Reihe,
bei der er zu stehen komrnt, fressen (Kärtchen wieder
entfernen)..
Zuerst suche ich noch rasch weitere Würfel, es ist
mehr als lästig, den einen ständig weiterzugeben. Dann wundere ich mich über
den Hinweis in der Spielregel nach der Beschreibung der Figur des Wurms: ".... dies gilt in gleicher Weise auch für die anderen
Figuren." Was mag das bedeuten? Angesprochen ist die Eigenschaft der
Kanne, daß man mit ihr gießen muß,
d.h. Wenn in einem Beet bereits was wächst, so ist ein Beet einesMitspielers
zu gießen auf das alsbald ein Sämling sprieße!...! Wie
vereinbart sich dies mit den Eigenschaften der anderen Figuren? Die Sonne
bewirkt ohnehin das Heranwachsen aller Pflänzlinge, der Wurm wird zuerst das
Beet eines Mitspielers heimsuchen und der Korb - ich stutze - muß man etwa den Salatkopf eines Genners
ernten? Gehört dieser dann ihm? Halte ich mich nicht doch lieber an die für den
Korb explizierte (fettgedruckte) Anweisung, daß man ausschließlich Salate aus eigenen Beeten ernten
darf? Es spricht nichts gegen erstere bzw. letztere Version.
Die graphische Gestaltung ist durchschnittlich.
Etwas zu wenig differenziert sind die Bestumrandungen. Vielleicht sollte man
sie etwas differenzierter darstellen. Der Eindruck ließe sich auch durch
verschiedene Brauntöne innerhalb des Beetes
verstärken. Des weiteren ist es wohl nicht zuviel
verlangt, das Spiel mit 4 Würfeln auszustatten - Platz wäre jedenfalls genug
(mindestens 2/3 Luft werden mitgekauft).
Über den Spielspaß läßt
sich nicht leicht urteilen. Als Kinderspiel ist es sicherlich hervorragend
geeignet (der Gartenkreislauf aus Sicht eines Pflanzers wird, obwohl stark
vereinfacht, gut dargestellt, die Komponenten Gut-Böse sind enthalten), das
angegebene Mindestalter von 6 Jahren ist passend. Ganz persönlich habe ich aber
den Eindruck, daß einerseits das Strategie-Anteil mit
50% etwas hochgegriffen erscheint (bei 4 Spielern
macht sich deutlich ein Gnuppendenken breit),
langfristige Planung unmöglich und andererseits die Thematik nicht einem
aufregenden Spiel förderlich ist. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden!
WlN-Wertung:
Da haben wir den Salat WW S II U A