Acquire /
Hotel Haie
Autor: Sid
Sackson
Hersteller:
Schmidt Spiele / 3M
Kategorie
Wirtschaft
Anzahl
Spieler: 2-6
Alter:
12-88
erschienen:
1988/l962
Mit Hotel
Haie wurde ein alter Klassiker neu aufgelegt. Das Vorbild, Acquire von Sid
Sackson, wurde bereits 1962 von 3M erzeugt. In Hotel-Haie / Acquire, geht es
wie bei den meisten Wirtschaftsspielen darum, dass man möglichst viel Geld
scheffelt, und zwar mit Hotels. Es müssen Hotelketten gebildet und fusioniert,
Aktien gekauft und es die vorhandenen Finanzen sinnvoll eingesetzt werden.
Der
Spielaufbau ist denkbar einfach. Ein Spielplan ist in Reihen von A bis I und in
Spalten von 1 bis 12 unterteilt. Jedes Feld hat eine eindeutige Bezeichnung wie
etwa 5-D. Für jede Unterteilung gibt es einen eigenen Spielstein, der auf die
Felder gesetzt werden kann und ein Hotel repräsentiert. Neben dem Spielgeld
sind noch Aktien von 7 Hotelketten zu je 25 Stück vorhanden. Für jede Hotelkette
existiert ein zusätzlicher Stein, der die Kette auf dem Spielplan
identifiziert. Die Hotelketten können in drei Hotelklassen eingeteilt werden,
in eine billige, eine mittlere und eine teure Klasse.
Um an einem
Hotel beteiligt zu sein, muss der/die Spieler(in) Aktionär des Hotels sein und
Aktien besitzen. Je größer eine Hotelkette ist, desto wertvoller sind die
Aktien oder desto teurer ist der Erwerb von Aktien. Bei Fusionen von
Hotelketten werden die Prämien für Mehrheitsaktionäre der fusionierten Kette
ausbezahlt. Der Aktienpreis bzw. die Prämien sind auf einer übersichtlichen
Informationskarte ersichtlich.
Zu Beginn
des Spieles erhält jeder Spieler 6000 Einheiten und sechs Hotelsteine. Diese
Steine werden für die anderen Spieler verdeckt aufgestellt. Wenn ein Spieler an
der Reihe ist, hat er drei Aktionen zu tätigen.
Erstens: Er
legt einen seiner sechs Spielsteine auf das entsprechende Feld des Spielplans.
Wird mit diesem Stein eine neue Hotelkette gegründet oder wird eine Fusion
ausgelöst, so müssen zuerst die damit verbundenen Aktionen durchgeführt werden,
bevor der Spieler fortfahren kann.
Zweitens
kann der Spieler Aktien von ein oder mehreren aktiven Ketten kaufen, in Summe
drei Stück. Der Preis der Aktion hängt von der Größe der Kette ab. Die Größe
der Kette ist durch die nebeneinanderliegenden Steine, die sich orthogonal
berühren müssen, gegeben. Eine Kette hat mindestens zwei Steine. Auf einen der
Steine ist der Identifizierungsstein aufgesetzt. Es können Aktien nur über die
Börse gekauft werden. Geschäfte unter den Spielern sind untersagt. Aktien
können nicht verkauft werden, außer bei einer Fusion.
Drittens
wird ein neuer Stein vom Tisch genommen und der nächste Spieler ist an der
Reihen.
Durch das
Legen eines Spielsteines können unterschiedliche Aktionen ausgelöst werden.
Wird ein Stein neben einen einzelnen Stein rechtwinklig angelegt, so wird eine
neue Kette gebildet.
Sind jedoch
zu diesem Zeitpunkt alle 7 Hotelketten aktiv, dann steht keine neue Kette zur Verfügung
und der Stein darf nicht gespielt werden. Konnte eine neue Kette gegründet
werden, darf der Spieler eine noch freie Kette wählen. Außerdem erhält er eine
Gratisaktie der eben gegründeten Kette. Durch das Legen eines Spielsteines
können zwei Ketten verbunden werden. Sie werden fusioniert. Dabei wird die
kleinere Kette von der größeren geschluckt. Bei gleich großen Ketten darf der
Spieler entscheiden, welche Kette fusioniert wird. Bei einer Fusion zahlt die
Börse Entschädigungen an die beiden größten Aktionäre der aufgelösten Kette.
Die Höhe der Prämie ist aus dem Informationsblatt ersichtlich. Je mehr Steine
die fusionierte Kette umfasst, desto höher wird die Entschädigung. Es können
jedoch nur Ketten fusioniert werden, die weniger als 11 Steine umfassen,
ansonsten gilt diese als sichere Kette. Eine sichere Kette selbst darf jedoch
andere Ketten weiterhin fusionieren.
Nach einer
Fusion tritt ein Handel mit Aktion ein. Dabei haben die Spieler folgende
Möglichkeiten: Sie können die Aktien behalten, diese sind aber im Moment
wertlos. Sie können die Aktien an der Börse verkaufen. Der Preis hängt von der
Anzahl der Spielsteine vor der Fusion ab. Sie können die Aktien gegen neue
Aktion im Verhältnis von zwei alten für zwei neue Aktien umtauschen und zwar solange
der Vorrat reicht. Dabei beginnt der Spieler, der die Fusion ausgelöst hat.
Natürlich können auch mehr als zwei Ketten auf einmal fusioniert werden. Die
größte Kette schluckt alle kleineren.
Aufgelöste
Ketten können im Laufe des Spieles wieder eröffnet werden. Es wird solange
gespielt, bis entweder alle sieben Ketten sichere Ketten sind und nicht mehr
fusioniert werden können oder bis eine Kette mehr als 40 Hotels besitzt. Es
werden nun für alle aktiven Ketten die Prämien ausbezahlt und anschließend
kauft die Börse alle Aktien zurück. Aktien inaktiver Ketten sind wertlos. Der
Spieler mit dem größten Vermögen ist der Gewinner des Spieles.
Hotel Haie
/Acquire ist ein Spiel, das in keiner Sammlung fehlen sollte.
WlN-Wertung:
*** Hotel
Haie W SSS I M K UUU 4 (2-6) 1h
ACQUIRE
Ergänzung
von Hellmut Ritter, Weinberggasse 60/10/13, 1190 Wien, Tel, 0222/4000-88661
oder 3210553
Eigentlich
ist es nicht meine Art, meinen Senf zur Arbeit anderer, in diesem Fall zu
Lonnys Besprechung von ACQUIRE im WIN 157, dazuzugeben, es sei denn, sie
erweckt meinen schärfsten Widerspruch, Aber dies trifft im vorliegenden Fall
auch nicht zu, die Rezension ist meiner Meinung nach weitgehend ok.
Wie die
meisten, die mich kennen, wissen, ist ACQUIRE einer meiner absoluten Favoriten
unter den Spieleklassikern, für mich neben MONAD (Die 1.Million) das beste
Spiel meines Lieblingsautors, und deshalb habe ich das Bedürfnis, ausführlicher
auf das Spiel einzugehen, die abschließende Bewertung ist wie immer subjektiv.
Der
Beschreibung des Spielablaufes habe ich nur eine Kleinigkeit hinzuzufügen:
Erreicht eine Hotelkette die Größe von mindestens 11 Hotels, so kann sie von
benachbarten Ketten nicht mehr geschluckt werden. Das heißt aber, dass die
Mehrheitsaktionäre für diese Kette nur mehr am Spielende prämiert werden. Das
Spielende kann auch eintreten, wenn es am Spielbrett nur mehr sichere Ketten
(mindestens 11 Hotels) gibt und keine neue Kette mehr gegründet werden kann; in
jedem Fall muss aber ein Spieler die Erfüllung einer Endbedingung bekannt
geben, wird dies aus taktischen Gründen unterlassen, geht das Spiel weiter.
Warum
schätze ich dieses Spiel nun so sehr?
Es hat
einfache Regeln, die auch in ihrem Zusammenwirken nicht den Komplexitätsgrad
von MONAD erreichen, sodass es auch beim ersten Spiel bereits viel Spaß macht.
Taktische Entscheidungsmöglichkeiten treten aber praktisch jede Runde auf,
wobei sehr oft auf die Aktionen der Mitspieler reagiert werden muss. Natürlich
ist ein gewisser Glücksfaktor im Spiel, welche Karten man erhält, ob man somit
in der Lage ist, Hotelketten zu fusionieren oder Fusionen zu blockieren, aber
die Kunst des Spieles ist es auch, jene Strategie einzuschlagen, die am besten
zu den eigenen Karten passt. Investiere ich anfangs in Ketten, bei denen ich nach
Fusionen prämiiert werde (schnelles Geld durch Junk-Bonds) oder setze ich auf
Blue Chips - jene Ketten, die durch das Aufsaugen kleiner Ketten immer mehr an
Wert gewinnen? In welcher der drei Preiskategorien setze ich im Fall einer
Neugründung die Kette an? Es gibt keine vorhersehbar optimale Strategie, kein
Schema F, jede Partie ist eine neue Herausforderung und läuft anders ab als die
zuletzt gespielte - deshalb kann ich ACQUIRE jede Woche spielen, und es wird
nie langweilig. Da sich die auch die Spieldauer mit etwa 90 Minuten in Grenzen
hält, ordne ich ACQUIRE den anspruchsvollen Familienspielen zu.
Etwas
genauer möchte ich noch auf die beiden Spielvarianten eingehen. Bei der ersten
Variante hält jeder Spieler die von ihm erworbenen Aktion ebenso wie sein
Bargeld verdeckt - Männer haben dabei vielleicht einen kleinen Vorteil, da sie
die Geldscheine in die Brusttasche ihres Hemdes stecken können - sodass jeder
Spielen versuchen muss sich zu merken, wer wie viele Aktien welcher der 7
Gesellschaften besitzt. Es darf lediglich nachgezählt werden, wie viele der 25
Aktien einer Gesellschaft sich noch in der Bank befinden. Es ist natürlich sehr
wichtig, den Überblick zu behalten, da man ja in jene Gesellschaften
investieren soll, wo man die Chance hat, einer der beiden Mehrheitsaktionäre zu
sein. Neulinge sollten vielleicht offen spielen, wenn man das Spiel bereits
kennt, empfehle ich, mit verdeckten Aktien zu spielen.
In der 2.
Variante kommen die Ereigniskarten dazu. Jeder Spieler erhält die gleichen 5 Aktionskarten,
die in bestimmten Spielsituationen zum Teil sehr starke Auswirkungen haben. Man
darf jede Aktionskarte einmal einsetzen, wobei man aber in einer Runde immer
nur eine Karte einsetzen darf. Bei dieser Variante wird der optimale Einsatz
der Ereigniskarten zum wichtigsten Entscheidungsfaktor. Bei 6 Mitspielern
erhält das Spiel dann eine derart starke Dynamik, das es kaum mehr berechenbar
bleibt und geplante Aktionen sehr schwer macht. Zu viert ermöglichen sie aber,
Nachteile ungünstiger Karten zu kompensieren und starre Situationen - etwa wenn
alle Spieler die Karten, mit denen sie Fusionen herbeiführen können,
zurückhalten - zu überwinden, und sind deshalb absolut empfehlenswert.
Mein
einziger Kritikpunkt an dieser Ausgabe von ACQUIRE - es ja bereits die
zumindest dritte Auflage - betrifft die Ausstattung. Sie ist zwar gediegen, für
meinen Geschmack aber zu pompös und vor allem leider teilweise unzweckmäßig.
Die Plastikhotels, deren verschiedene Farbe und Größe für den Spielablauf
keinerlei Bedeutung haben, sind verwirrend und erschweren die Übersicht auf dem
Spielbrett. Sie benötigen aber eine Schachtel in Übergröße, und da der Preis
eines Spieles zumeist mit dem Volumen der Schachtel anstatt dem Gehalt des
Spieles korreliert, liegt der Preis dieser Ausgabe mehr als doppelt so hoch wie
jeder der vorhergegangenen.
WIN-Wertung:
*** ACQUIRE
W SS III M(MM) UUU AA 4-6 (2-6) h
ACQUIRE
Besprechung:
Leonhard Orgler, Donaustraße 4, 2344 Südstadt, Tel. 02236/48121
Acquire
2-6 Spieler
Autor: Sid Sackson
Verlag:
Schmidt Spiele 1993
Die Firma
Schmidt hat Acquire, das auch unter dem Namen Hotelhaie und Hotelkönig in den
Spielegeschäften zu finden war, neu aufgelegt, diesmal in einer Luxusausgabe.
Wieweit hier wirklich Luxus zu finden ist, darauf komme ich später zu sprechen.
Das
Spielfeld ist in Felder unterteilt, die mit den Koordinaten von A1 bis I12
gekennzeichnet sind. Zu jedem dieser Felder gibt es eine Karte, von denen jeder
Spieler anfangs sechs erhält. Daneben erhält er noch 6000.- Einheiten an Geld.
Vor
Spielbeginn werden einige Karten gezogen. Auf die entsprechenden Felder setzt
man Hotels, das sind kleine Plastikgebäude in den Farben rot, grün und blau
(die Farben haben keine Bedeutung).
Ziel des
Spieles ist es, Hotelketten zu bilden, von diesen Ketten Aktien zu erwerben,
durch Fusionierungen Geld zu erhalten und am Spielende das meiste Geld zu
besitzen.
Der
Spielablauf funktioniert so: Man setzt ein Hotel auf ein beliebiges Feld, indem
man die entsprechende Karte ausspielt, dann kann man bis zu drei Aktien kaufen,
danach zieht man eine neue Karte.
Wie bildet
man eine Hotelkette?
Setze ich
ein Hotel direkt neben ein anderes, so habe ich bereits eine Kette gegründet.
Ich markiere diese Kette mit einem der sieben Markierungssteine und erhalte
(weil ich eine neue Kette gegründet habe) eine Aktie der Kette gratis. Dann
kann ich noch bis zu drei Aktien existierender Ketten kaufen. Achtung: Aktien
können normalerweise nicht verkauft werden. es kann also vorkommen, daß man
plötzlich ohne Geld dasteht.
Wie komme
ich zu Geld?
Nur durch
eine Fusionierung. Diese tritt dann ein, wenn ich ein Hotel auf ein Feld setze,
das zwei Ketten miteinander verbindet. Nun schluckt die größere Kette die kleinere.
Und dann kommt der große Geldregen: Der Besitzer der meisten Aktion der
geschluckten Kette erhält eine Prämie ausbezahlt, die sich nach der Größe =
Anzahl der Hotels der Kette richtet. Ebenso der Besitzer mit den zweitmeisten
Aktien. Dann kann jeder, der Aktien der geschluckten Kette besitzt, diese
verkaufen (verkaufen ist also nur bei Fusionierung möglich) oder behalten (in
der Hoffnung, dass diese Kette neu gegründet wird) oder eintauschen - zwei
Aktien der geschluckten Kette gegen eine Aktie der schluckenden Kette.
Das Spiel
endet, wenn kein Stein mehr gesetzt werden kann oder eine Kette aus mindestens
41 Hotels besteht. Dann werden für alle auf dem Spielplan befindlichen
Hotelketten noch einmal Prämien an die beiden größten Aktionäre ausbezahlt. Wer
dann das größte Vermögen (Bargeld + Aktienwert) besitzt, gewinnt.
Ein
Vergleich zwischen dem alten Hotel-Haie und der neuen Luxusausgabe: Bei der
letzteren sind um das Spielfeld noch Ablagefelder für alle Karten vorhanden.
Ganz angenehm, aber den Aufpreis nicht wert. Beim alten Hotel-König setzte man
anstatt der Hotels, die bis zu 4 cm hoch sein können, flache Steine. Dadurch
hatte man eine größere Übersicht.
Neu sind
bei diesem Acquire die Sonderkarten. Jeder Spieler erhält die gleichen Sonderkarten,
von denen jeder eine pro Spielrunde ausspielen darf und die bestimmte Vorteile
verschaffen. Z.B. darf man bis zu vier Hotels in einer Runde setzen oder drei
Aktien umsonst erwerben. Diese Variante mit den Sonderkarten ist ganz
interessant, man sollte sie einmal ausprobieren.
WIN-Wertung:
** Acquire
III AAA UUU 2-6 h