EYE
EYE
von Kerry Kevill, Iris Lüttring und Billy Barry
1-4 Spieler
Serif
EYE ist ein völlig neuartiges Strategiespiel für 1-4
Spieler. EYE ist klassisch einfach. Ohne überflüssige Spielregeln und ohne
komplizierten Spielaufbau kann es von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen
schnell erlernt werden."
"Die magische Faszination von EYE liegt in der
unendlichen Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten, die durch das Setzen der
Spielsteine und das Drehen der Spiralscheiben gegeben "Magisch und
spannend - eines der ungewöhnlichsten Spiele der Welt."
Soweit die Texte der Schachtel - dies nur um dem
Leser dieser Zeilen die richtige Einstimmung mit auf den Weg zu geben. Um es
gleich vorweg zu nehmen EYE kann keinem dieser markigen Sprüche gerecht werden,
doch dazu später mehr...
Der Spielplan besteht aus einer Grundplatte mit
einem bunten Farbmuster das von 2 drehbaren Spiralscheiben teilweise abgedeckt
wird. Jede Scheibe kann für sich in beide Richtungen gedreht werden, wodurch
sich die Farbmuster der Grundplane ändern.
Es entstehen 4 verschiedene Grundmuster, die wie
folgt benannt
werden:
1.Die kurze Spirale: Die 4 Felder einer Farbe bilden
aneinander anschließend ein Spirale.
2.Die gerade Linie: Die 4 Felder liegen auf dem
Durchmesser.
3.Die lange Spirale: Die Felder einer Farbe bilden
eine lange, unterbrochene Spirale.
4.Der Kreis: Die Felder einer Farbe bilden einen
Kreis.
In jeder der Stellungen der Spiralscheiben sind nur
32 der 128 Farbfelder sichtbar. Jede der 8 Farben - Rot, Blau, Gelb, Grün,
Rosa, Grau, Orange und Lila - kommt jeweils 4x vor.
Je nach Spieleranzahl erhalten die Spieler 6 4 bzw.
3 Steine. Je nach Spieleranzahl ist auch das Spielziel verschieden - bei 2
Spielern müssen alle 4 Felder der eigenen Farbe besetzt werden, bei 3 Spielern
genügen bereits 3 und bei 4 Spielern müssen es nur noch 2 eigene Farbfelder
sein, wobei die anderen eigenen Felder leer sein müssen. Die Spieler setzen
reihum einen ihrer Spielsteine auf das Brett, wobei auf jedem Feld nur 1 Stein
stehen darf.
Nach dieser Setzphase wird gezogen.
Die Anzahl der Züge eines Spielers bestimmt die
jeweilige Spielsituation. Man prüft wie viele Steine der Spieler auf den
jeweiligen Farben stehen hat - der Spieler darf nun
so viele Züge machen, wie die höchste Anzahl der Steine ist, die er auf
einer der Farben stehen hat. Der Zug geht auf ein
angrenzendes Feld oder besteht aus dem Drehen einer der Spiralscheiben um ein
Segment. Dabei kann ein Drehen durch ein entsprechende Stellung der Steine
blockiert werden. Erobert ein Spieler eine fremde Farbe, erhält er den
entsprechenden Markierungsstein. In den Versionen für 3 und 4 Spieler scheidet
der Spieler aus, dessen Farbe von einem anderen Spieler erobert wurde - seine
Steine werden entfernt. Hat man eine Farbe erobert, darf man, bevor man seinen
eigentlichen Zug ausführt, jeweils alle gegnerischen Steine die sich auf
Feldern dieser Farbe befinden, beliebig versetzen.
Nun ja, EYE ist weder völlig neuartig, noch ist es
ein Strategiespiel. Vom Prinzip her ähnliche Spiele, wie etwa ORION (Parker),
mit beweglichen Spielfeldern, gab es bereits vor etlichen Jahren.
Strategiespiel ist EYE nun wieder auch nicht, denn zu viele unwägbare Faktoren
- wie etwa das Versetzen gegnerischer Spielsteine - kommen ins Spiel.EYE ist
auch nicht klassisch einfach, eher das Gegenteil davon. Viele überflüssig
komplizierte Spielregeln machen das Spiel sogar für die meisten Erwachsenen zu
schwierig. Gerade die angeführte unendliche Vielfalt der Möglichkeiten macht
ansatzweise strategische Planung zunichte.
Magisch ist an EYE wohl nur das Farbenspiel der sich
drehenden Spiralscheiben, das zugegebenermaßen hübsch anzusehen ist. Spannend
ist nur das Ergebnis der jeweiligen Drehung, nach dem Motto 'Wie steht es wohl
jetzt'.
Ungewöhnlich ist nur die Methode ein zu
kompliziertes, unwägbares, zwar technisch interessantes, aber sonst nur
durchschnittliches Spiel als den Hit des Jahrhunderts zu präsentieren.
Man könnte die Regel mit dem Versetzen der
gegnerischen Steine weglassen. Gut, bleiben nur noch die relativ unbestimmbaren
Änderungen des Spielfeldes beim Drehen. In dieser Hinsicht dürfte EYE höchstens
für eine Handvoll Tüftler interessant sein, die auch nicht vor RUBIKs Würfel
zurückgeschreckt sind - zumal die Spielregel auch eine sehr interessante Solitär-Variante
anführt. Die große Mehrheit der Käufer aber, wird vor dem Brett sitzen, den
magischen Farbwechsel der Scheibe folgen
und gespannt sein wie es wohl nächste Runde steht -
für diese Leute wird EYE zum taktischen Glücksspiel.
Insofern wird es den Ansprüchen nicht gerecht und
insofern wird es wohl viele Leute enttäuschen, leider... Ich schlage einen
neuen Schachteltext vor:
"EYE ein abwechslungsreiches Spiel, das besser
aussieht als es sich spielt.'
WlN-Wertung:
EYE WW\8 S II MM U AA 2-4
*EYE-Solitär SSS AM UU AA 1