SEKT ODER SELTERS
von Franz-Josef Lamminger
Red. Mik Ako
Salagames 1992, 2-4 Spieler
".....Ein neues, (naja,
jedenfalls fast neues, wenn man
Für jeden unserer Spieler ist ja das Spielen eine
große Freude, ist jeder Spieleabend ein Festtag, wie
ein Auftritt der Lieblingsband für Musikfreunde. Und vor jedem Life-Auftritt
gibt es natürlich eine "Aufheizer-Gruppe",
bis die Stars die Bühne betreten.
Auch im Spielekreis verhält es sich - zumindest
meistens - ähnlich. Zum Aufwärmen ein kleines HOL'S DER GEIER, oder ein SEKT
ODER SELTERS..., dann ein CIVILIZATION oder BRITANNIA, und dann, wie beim
Pferderennen, ein Spiel zum Abkühlen... immer ist SEKT ODER SELTERS genauso im
Rennen wie jedes andere kleine Spielchen zum Drüberstreuen.
Der Spielplan zeigt ein kleines Lokal mit Sitzgrüppchen,
einer Bar, einem Eingang/Startfeld und einen kleinen Hinterhof, den alle mehr
oder weniger oft besuchen werden, um ihr Mütchen zu kühlen. Bei der Bar wird
Sekt und Champagner ausgeteilt, und wie der Name schon sagt, um den geht es in
diesem Spiel. Um zur Bar zu gelangen, muß der
gewiefte Durstige 16 Felder überqueren.
Das ist aber gar nicht so einfach, wie es auf den
ersten Blick erscheint. Jeder Spieler an der Reihe darf bis zu 3 x
hintereinander würfeln und die gewürfelte Augenzahl mit einer beliebigen seiner
4 Figuren (mit den Werten 1-4) ziehen.
Dazwischen muß er immer
entscheiden, ob er weiterwürfeln will.
Jetzt kommt der Haken: Beim erstenmal
verwendet er 1 Würfel. Beim zweiten Mal muß er 2 Würfel
benützen, beim dritten Mal alle 3! Möchte der Spieler nicht weiter würfeln,
bleibt die Figur stehen, und der nächste kommt an die Reihe. Erreicht eine
Spielfigur eines der 4 Bar-Felder, bekommt der
siegreiche Spieler die dort offen aufliegende oberste Sekt/Champagner-Karte und
legt sie offen vor sich auf. Der Stein kommt aus dem Spiel und wird auf die 1.
Stelle der aufgedruckten Zahl der Karte gestellt. Er dient damit als Ziffer,
z.B. die Spielfigur "3" auf einer .OO-Karte ergibt "300".
Es ist also durchaus nicht egal, mit welchem Stein welche Karte erobert wird.
Bei einer durchschnittlich
Zugweite von 3,5 Feldern pro Wurf und Würfel kann man sich aber ausrechnen,
wann man über die 16 Felder bis zur Bar und darüber hinaus hüpfen wird. Man
geht also entweder ganz sicher, jeweils nur 1-2 Mal würfeln, und riskiert
damit, am Schluß übrig zu bleiben, oder man versucht
es, würfelt, springt, würfelt, springt, und.... landet im Hinterhof. Tja,
zuviel Schwung! Hier wird man zur Ernüchterung mit Sodawasser abgefüllt. Die
Stimmung ist hin, der Alkoholspiegel sinkt, und man zieht die oberste verdeckte
Selters-Karte. Oh, Freude, schon wieder -200 Punkte! Wenigstens war es nicht
die -1000er-Karte, die gibt es auch. Nun, dermaßen ernüchtert, wirft sich der
Spielstein wieder ins Getümmel, um den Sektpegel zu heben. Da wird man ja zum
Gewohnheitstrinker..
Hebt man aber die Lokalverbots-Karte, hat man vor
lauter Frustrandaliert und muß
nun mit einer Figur weniger operieren.
Nimmt einer der lieben Mitspieler seine letzte Figur
aus dem Spiel, ist es beendet. Der Trinker mit den meisten Punkten, wie soll es
anders sein, gewinnt. Nun bleibt nicht mehr viel zu sagen. Ein paar kleine
Feinheiten vielleicht noch: Auf dem Weg zur Bar sind 4 Felder gelb umrandet.
Steht man zu Beginn des Zuges auf einem dieser Felder, muß
mit dieser Figur gezogen werden. Stehen mehrere Spielsteine einer Farbe auf
solchen Kreisen, zieht ein beliebiger davon. Da auf jedem Feld nur 1 Figur
stehen darf, wird der Stein, auf dem gelandet werden würde, auf das nächste
freie Feld vorher oder nachher, nach Wahl des lieben Mitspielers, gestellt. Das
kann vor allem peinlich sein, wenn man ein Feld vor der Bar steht, und obenauf
eine Selters-Karte liegt (ja, auch so eine gibt es in diesem Stapel)! SEKT ODER
SELTERS ist, wie bereits erwähnt, ein nettes Spiel für Zwischendurch. Man spielt
es zum Aufwärmen oder Abschließen eines Spieleabends,
oder einfach nur zum Entspannen.
WIN-WERTUNG
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