Kauft Waren, meine wunderschönen Waren…

 

Strozzi

 

Um den Preis muss man einfach kaufen!

 

Die Familie Strozzi ist wieder auf dem Weg um gute Geschäfte zu machen und damit ihren Reichtum zu vergrößern. In den Häfen von Rom, Venedig und Neapel kann man als Geschäftsmann, der für die Strozzis tätig ist, gute Geschäfte machen und viel Geld erwirtschaften. Doch die Frage stellt sich, welcher der Geschäftsmänner bringt der Familie Strozzi den größten Reichtum und holt sich damit das Ansehen als guter Geschäftsmann.

 

Um die Geschäfte zum Laufen zu bringen, müssen noch ein paar Vorkehrungen getroffen werden. Jeder Geschäftsmann wählt sich eine Farbe, in dieser erhält er vier Zählsteine, welche er auf die unterste Stufe der vier Zählleisten des Spielsplans platziert, außerdem erhält er die drei Anspruchmarker in seiner Farbe. Der Spielplan mit den drei Häfen Venedig, Rom und Neapel, sowie der Handelsstadt Florenz, die von den Geschäftsmännern angesteuert werden müssen, wird in die Mitte des Tisches gelegt.

 

Das Geld wird für alle Beteiligten gut sichtbar als Bank neben dem Plan platziert. Weiters werden die Mäzen-Plättchen gemischt und verdeckt als Vorrat neben den Plan gelegt. Drei davon werden aufgedeckt, sie stellen die ersten Mäzen-Plättchen dar, welche von den Geschäftsmännern erworben werden können. Auch die Schiffskarten werden gemischt, um dann der Spieleranzahl entsprechend eine bestimmte Zahl von Schiffskarten abzuzählen. Die restlichen Schiffe sind für diese Geschäftsrunde aus dem Spiel, die abgezählten Karten stellen den Schiffsstapel dar, der neben den Spielplan platziert wird. Bevor die Geschäfte ihren Anfang nehmen können wird von den Spielern noch ein Startspieler bestimmt.

 

Die Geschäfte gehen über drei Runden, in jeder dieser Runden sind die Spieler mehrmals an der Reihe, um Spielzüge auszuführen. Ziel ist es drei Schiffskarten zu bekommen, diese Anzahl entspricht der Anzahl der eigenen Anspruchsmarker. Man kann aber auch genauso gut weniger Schiffskarten erhalten, je nach dem wie sich das Spiel entwickelt. Der Spieler, der an der Reihe ist, deckt die oberste Karte des Schiffskartenstapels auf und legt sie offen aus. Auf diesen Schiffskarten befindet sich eine Zahl von 1 bis 8. Weiters können, müssen aber nicht, ein oder mehrere Warensymbole, Schriftrollen oder auch Mäzen-Plättchen abgebildet sein. Der Spieler entscheidet sich nun, ob er die Schiffskarte bekommen möchte oder nicht.

 

Wenn der Spieler die Karte für sich beansprucht, er sie also haben möchte, kann er einen seiner Anspruchsmarker auf die Karte legen. Dabei bewirkt jeder Anspruchsmarker eine andere Aktion. Wenn er den Anspruchsmarker mit der Piratenflagge legt, erhält man die Karte sofort, ohne dass sie ihm von einem anderen Spieler weggenommen werden kann. Legt er hingegen den Anspruchsmarker mit plus 1 oder mit dem Warensymbol, kann die Schiffskarte von einem anderen Spieler übernommen werden, dafür muss er lediglich seinen Anspruchsmarker mit der Piratenflagge legen. Als Hinweis möchte ich anmerken, dass man sich gut überlegen sollte, wann man den Anspruchsmarker mit der Piratenflagge einsetzt, denn sobald dieser eingesetzt worden ist, ist er für diese Runde weg. D.h. man sollte sich gut überlegen, ob die Karte auf die man diesen Anspruchsmarker legen möchte, es auch wert ist, dass man diesen verliert, oder ob nicht noch ein besseres Geschäft möglich wäre.

 

Um herauszufinden, ob einer der anderen Spieler diese Karte haben möchte, werden sie der Reihe nach gefragt, legt einer der Spieler dabei seinen Anspruchsmarker mit der Piratenflagge darauf, erhält er die Schiffskarte sofort. Wenn dies nicht der Fall ist, also keiner der anderen diese Schiffskarte wollte, so erhält sie der Spieler dessen Anspruchsmarker sich auf der Karte befindet.

 

Genauso kann der Spieler, der die Schiffskarte aufgedeckt hat, die Karte nicht für sich beanspruchen, in dem er keinen seiner Marker setzt und passt. Nun können die anderen Spieler einen Marker legen, wenn sie diese Schiffskarte wollen, dabei gelten dieselben Regeln wie oben. Es kann vorkommen, dass kein Spieler diese Schiffskarte möchte, so wird die Karte verdeckt bei Seite gelegt. Dann deckt der Spieler, der am Zug war, eine neue Karte auf. Es ist anzumerken, dass es in jeder Runde immer nur drei Karten mehr als die Summe der Anspruchsmarker aller Spieler gibt, so kann es auch passieren, dass einer oder mehrere Spieler weniger als drei Karten bekommen, weil mehr als drei Karten verdeckt beiseite gelegt worden sind.

 

Nach dem ein Spieler die Karte bekommen hat, legt er diese mit seinem Anspruchsmarker darauf, neben einen der Häfen auf dem Spielplan. Nicht aber nach Florenz, da dies keine Hafenstadt ist, hier darf keine Schiffskarte platziert werden. Wichtig ist, dass an jedem Hafen nur eine Schiffskarte eines Spielers liegen darf, d.h. er darf beispielsweise nicht zwei Schiffskarten in Rom platzieren. Die Schiffskarten werden in den Häfen entsprechend ihres Wertes angelegt, die Karte mit der höchsten Zahl befindet sich oben und die Karte mit der niedrigsten Zahl folglich unten. Sollten zwei Karten mit derselben Zahl im selben Hafen liegen, wird die Karte, die als erste angelegt worden ist, immer als die höhere bewertet. Diese Art der Wertung, also dass es keinen Gleichstand geben kann, erachte ich als gut, denn so kann es während des Spiels nicht zu Missverständnissen oder Schwierigkeiten kommen. Der Anspruchsmarker plus 1 erhöht die Zahl der Schiffskarte um eins. Nach dem Ablegen der Schiffskarte wird sein Zählstein auf der Leiste um die Anzahl der diesem Hafen entsprechenden Warensymbole nach oben gezogen. Es werden also nur jene Warensymbole gewertet, die mit dem Hafen übereinstimmen, an den diese angelegt wurde. Sollte sich auf der Schiffskarte der Anspruchsmarker mit dem Warensymbol befindet, so zieht er seinen Zählstein eine weitere Position auf der Zählleiste nach oben.

 

Beim Ziehen des Zählsteins wird dieser immer am weitesten links positioniert. Folglich werden die später nachfolgenden Zählsteine rechts neben den bereits auf dieser Stufe befindlichen Zählsteinen positioniert. Dies ist für die Wertung am Ende einer Runde wichtig, denn so lässt sich leicht erkennen, in welcher Reihenfolge die Zählsteine diese Position erreicht haben.

 

Wenn auf der Schiffskarte zusätzlich zu den Warensymbolen auch noch Schriftrollen abgebildet sind, so fährt er die entsprechende Anzahl der Schriftrollen in Florenz nach oben. Sollten auf der Schiffskarte auch noch ein Mäzenplättchen abgebildet sein, so darf er sich eines der offen ausliegenden Mäzenplättchen aussuchen. Diese stehen für die drei Bereiche Kunst, Wissenschaft und Architektur und besitzen entweder den Wert 1 oder 2. Diese werden offen vor dem Spieler abgelegt und zählen für die Schlusswertung am Ende der dritten Runde. Die Plättchen mit dem Wert 1 zeigen zusätzlich noch ein Warensymbol. So darf derjenige, der ein solches Mäzenplättchen auswählt, seinen Zählstein auf der Leiste im entsprechenden Hafen eine Stufe weiter nach oben ziehen, unabhängig davon ob er in diesem Hafen eine Schiffskarte platziert hat oder nicht. Nach dem der Spieler sich eines der Plättchen ausgesucht hat, wird ein neues aufgedeckt.

 

Nach dem der Spieler, der die Schiffskarte bekommen hat, dass muss nicht derjenige sein, der die Runde mit dem Aufdecken einer Karte begonnen hat, seinen Zug beendet hat, ist sein linker Nachbar an der Reihe. Somit wechselt die Spielerreihenfolge nicht im Uhrzeigersinn, sondern es ist immer derjenige Spieler an der Reihe, der links neben dem Spieler sitzt, der die letzte Karte genommen hat.

 

Wenn ein Spieler alle seine Anteilsmarker verbraucht hat, setzt er für den Rest der Runde aus, die Runde endet erst dann, wenn entweder alle ihre Anspruchsmarker aufgebraucht haben oder alle Schiffskarte aufgedeckt worden sind. Danach werden die Schiffskarten und die Zählsteine gewertet.

 

Der Spieler der in einem Hafen, das Schiff mit der höchsten Zahl gesetzt hat, erhält 15 Punkte, der Zweitplatzierte erhält 10 Punkte und der Dritte erhält 5 Punkte. Die Punkte werden in Geld ausbezahlt. Aufgrund der wie oben dargestellt festgelegten Reihenfolge, dass bei gleichem Wert, die zuerst platzierte Schiffskarte mehr zählt als eine Andere mit gleichem Wert, kann es nie zu einem Gleichstand kommen. Auch die Zählsteine auf den jeweiligen Häfen werden gewertet, hier erhalten die Spieler Punkte für die Position, die ihr Zählstein auf der Zählleiste einnimmt. Für den ersten Zählstein erhält man 15 Punkte, für den zweiten 10 und für den dritten erhält man 5 Punkte, auch hier werden die Punkte in Geld ausgezahlt. Deswegen ist es wichtig, dass bei der Positionierung der Zählsteine darauf geachtet wird, dass sie soweit wie möglich links positioniert werden, denn derjenige, der am weitesten links steht, ist der Erstplatzierte, wenn mehrere Zählsteine auf derselben Stufe stehen. Sollte einer oder mehrere der Zählsteine in einen der Bonusbereiche kommen, erhält derjenige Spieler den Wert, der auf dieser Bonusstufe dargestellt ist, zusätzlich.

 

Nach dem die Wertung beendet ist, beginnt die nächste Runde, dafür erhalten die Spieler all ihre Anspruchsmarker zurück. Alle Schiffskarten auch diejenigen, die am Anfang der ersten Runde aussortiert wurden, werden gemeinsam gemischt, danach wird wieder eine der Spieleranzahl entsprechende Schiffskartenanzahl abgezählt, mit diesen wird diese Runde gespielt, die anderen kommen für diese Runde wieder aus dem Spiel. Der Startspieler für diese Runde ist derjenige Spieler, der in Florenz seinen Zählstein am höchsten positioniert hat.

 

Mit der Wertung nach der dritten Runde endet das Spiel, danach werden aber noch die Mäzen-Plättchen gewertet. Für diese Wertung zählen die Spieler die Anzahl pro Bereich zusammen. Derjenige der dabei den höchsten Wert in einem Bereich hat, erhält 30 Punkte/Geld zusätzlich, der zweithöchste Wert erhält 20 Punkte/Geld und der dritthöchste Wert 10 Punkte/Geld zusätzlich. Dieser Zusatzgewinn wird für jeden Bereich einzeln ausgezahlt. Nach dem diese Wertung beendet worden ist, zählen die Spieler ihr Geld zusammen, um zu ermitteln wer das meiste Geld mit seinen Geschäften erwirtschaftet hat, dieser ist der Gewinner des Spiels. Die Wertung der Mäzen-Plättchen kann das Spiel am Ende noch einmal umdrehen. So kann es passieren, dass derjenige der in den Geschäftsrunden vorne war, nun verloren hat, weil er nicht viel Geschäft mit den Mäzen-Plättchen gemacht hat. Man sollte also darauf achten, dass man sich nicht nur auf eine Richtung konzentriert, um Geld zu erwirtschaften, sondern man sollte eher versuchen ein Optimum zu erreichen, um so zum Schluss den Sieg für sich zu erringen.

 

Dieser dritte Ableger der Medici-Strozzi-Spiele-Familie gefällt mir am besten, denn es ist meiner Meinung nach das einfachste und das abwechslungsreichste der drei Spiele. Die gut aufgebauten Mechanismen, die Taktik erlauben und das Spiel abwechslungsreich machen, da man nie weiß welche Schiffskarten im Spiel sind, fördern den Spielspaß. Da der Spielspaß am wichtigsten ist, empfehle ich allen probiert es einmal aus, vielleicht seid ihr ja so begeistert wie ich, also in diesem Sinne viel Spaß bei den Geschäften.

 

isabella.schranz@spielen.at

 

Spieler         : 3-6 Personen

Alter            : 10+

Dauer           : 60 Minuten

 

Autor           : Rainer Kniza

Grafik          : Franz Vohwinkel

Vertrieb       : Rio Grande

Preis            : ca. 35,00 Euro

Verlag          : Abacusspiele

 

Genre          : Setzspiel

Zielgruppe    : Für Jugendliche/Erwachsene

 

Zufall                     : 4

Wissen                  :

Planung                 : 5

Kreativität              :

Kommunikation      : 3

Geschicklichkeit      :

Action                   :

 

Kommentar:

Drittes Spiel der Medici/Strozzi-Familie

Leicht zu spielen

Einfach und abwechslungsreich

 

Vergleichbar:

Medici, Medici vs. Strozzi

 

Atmosphäre: 4

 

Isabella Schranz:

Durch die immer anderen Schiffskarten ergibt sich ein immer wieder spannendes und neues Spiel mit viel Spielspaß und einiger Taktik.