PERLEN DER SPIELKUNST

 

7 WONDERS

 

Weltwunder der Antike

 

Liebe Leserin, lieber Leser! Unmittelbar nach Erscheinen der „7 Weltwunder“ auf der Spielmesse in Essen 2010 in einer auf 777 Exemplare limitierten Auflage, für bis zu 7 Spieler geeignet – Zahlenspielereien am Rande – wurde ob des hohen Preises von 40 Euro leise Kritik laut. Ein für Kartenspiele wahrlich ungewohnter Preis. Doch sollten die Stimmen des Zweifels bald verstummen, sind doch die Spielidee und der hohe Spielspaß eine goldene Aktie auf dem Sektor „Spiel“. Die Grundidee der Auswahl einer Karte aus einer Kartenhand und der anschließenden Weitergabe aller restlichen Karten mag nicht neu sein, die schier unendlichen Möglichkeiten, die in den einzelnen Blättern stecken, übertreffen jedoch alle ideellen Vorläufer, wie etwa den Kartenklassiker „Ochseln“. Bei allen Veranstaltungen des Österreichischen Spielemuseums werden Sie mit dieser Antoinie-Bauza-Kreation Ihre wahren Wunder erleben. www.spielen.at

 

Zunächst fällt unser obligater Lichtkegel bei jedem Spieler auf eine vorab verteilte Weltwunder-Karte, drei nummerierte Kartenstapel und einen Haufen Münzen. Noch lässt „7 Wonders“ optisch kaum erahnen, welch Fülle an Entscheidungen, noch dazu sehr leichtgängige, auf die Spieler warten. Aus der gerade aktuellen Kartenhand darf jeder Akteur eine Karte wählen und diese dann, gleichzeitig mit den Mitspielern, auf den Tisch bringen. Die übrigen Karten werden an einen Nachbarn weitergegeben. Durch diese parallel durchgezogene Entscheidungsphase entstehen praktisch keine Wartezeiten, egal ob nun zwei oder sieben Akteure um den Tisch sitzen. Die einzige von jedem Spieler gewählte Karte kann nun für einen Gebäudebau verwendet werden, oder auch zur Errichtung eines Weltwunders bzw. zum Erwerb von Münzen. Ziel ist es, mit seiner Auslage nach drei Runden die meisten Punkte zu sammeln. Klingt banal, wenn man diese Zeilen so liest, doch durch die Vielfalt der Karten und deren von Runde zu Runde immer stärker wirksamen Verzahnungen, ergeben sich kaum abschätzbare Variationsmöglichkeiten, die siegversprechend sind. Taktische Entscheidungen wie auch eine grundlegend strategische Spielanlage sind notwendig. Insbesondere aber kommt es bei diesem Kartenspiel darauf an, seine beiden Nachbarn zu beobachten. Denn „7 Wonders“ hat überaus starke interaktive Elemente, die gerade bei den „militärischen“ Zwischenwertungen sowie bei der Schlusswertung hohe Wirkung erzeugen. Überaus spannend ist auch die Variante für zwei Spieler, da diese abwechselnd jeweils den Zug eines imaginären Dritten im Bunde durchführen und dieserart bestimmte, für den Gegner positive Karten, aus dem Spiel befördern können. Der Bau des eigenen Weltwunders ist übrigens nicht zwingend, führen doch auch andere Strategien zum Sieg. Dennoch könnten wertvolle Punkte beim Namen gebenden „Wonder“ bisweilen den Tag entscheiden. Für Enthusiasten – und deren gibt es viele – müssen auch die Erweiterungen „Leaders“ und „Cities“ empfohlen werden, besonders nachdrücklich die „Cities“, da hiermit die Interaktion deutlich erhöht wird. „7 Wonders“ ist jedoch auch in der Grundfassung eine würdige 100. Spielperle!

 

Rückmeldungen an: hugo.kastner@chello.at               

Homepage: www.hugo-kastner.at

 

EMPFEHLUNG # 100

Spieler: 3-5

Alter: 8+

Dauer: 30+

Autor: Antoine Bauza

Gestaltung: Miguel Coimbra

Preis: ca. 8 Euro

Verlag: Repos Production

www.asmodee.de

Jahr: 2010

 

Kompetenz: 4 von 9

Info±: 3 von 9

Glück: 2 von 9

 

Sie müssen die Karten kennen, die Möglichkeiten der Auslage gut einschätzen und ständig Ihre beiden Nachbarn im Auge haben – dann können Sie Ihr Wunder besser nutzen. Dennoch gibt es einen wohltuend fühlbaren Glücksanteil, der dieses Spiel auch für Familien überaus attraktiv macht.

 

Hugos EXPERTENTIPP

Wenn Sie bereits Erfahrung mit „7 Wonders“ haben, können Sie die strategischen Momente erhöhen, wenn Sie zu Beginn des Spiels die Gilden aufdecken, die nicht mitspielen. Zudem empfiehlt es sich, mit den interessanten Erweiterungen „7 Wonders Cities“ und „7 Wonders Leaders“ neue Elemente ins Spiel zu bringen.  

 

Hugos BLITZLICHT

Eine wahrlich würdige Spielperle, die uns Antoine Bauza für viele, viele vergnügliche Stunden geschenkt hat. Ein Kartenspiel, ein Optimierungsspiel, ein Familienspiel, ein Spiel für Zwischendurch – „7 Wonders“ vereint alle diese Eigenschaften und bietet eine ungeahnte Bandbreite von Variationsmöglichkeiten im Spielablauf. Die Flut der Auszeichnungen für die 7 Weltwunder ist mehr als verständlich!

 

VORANKÜNDIGUNG

 

100 Spielperlen - Eine Übersicht