Mit Freunden
im 12. Jahrhundert
Jerusalem
Unter der Herrschaft der Kreuzritter
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Jedem, auch nur ein bisschen in der Geographie oder Geschichte bewanderten Menschen schwebt bei dem Begriff Jerusalem manches vor. Sei es Jesus Christus, Christentum im Allgemeinen, Kreuzritter, Kreuzzüge, Israel oder Palästina…
Im 12. Jahrhundert kam es dazu, dass Kreuzritter die Stadt Jerusalem eroberten. Sie kamen aus ganz Europa und jeder dieser „edlen“ Ritter und Barone wollte alleine über die Stadt herrschen.
Dieses Geschehen ist auch, was uns im Spiel erwartet. Wir stellen jene Barone dar, die um Herrschaft rangen, und machen es ihnen am Spielbrett nach. Einmal ist es der Davidsturm, dann der Königspalast oder gar der Markt in der Stadt, den wir einander streitig machen. Doch der Herrscher über Jerusalem wird derjenige, der den höchsten Festungsturm baut. Und zum Bau braucht man immer wieder Einfluss beim König, bei den Templerrittern, im Patriarchat, am Markt und beim Adel.
Ein Stockwerk zu bauen kostet Prestigepunkte und diese kann man im Königspalast, beim Adel oder beim Patriarchat bekommen. Weiterhin muss man das jeweilige Gebiet kontrollieren können. Das heißt, der Spieler muss hier die meisten Knappen haben. Knappen bekommt jeder Spieler am Anfang jeder Runde in seinen Vorrat, aber nicht alle die gleiche Anzahl. Außerdem kann man von der Vorrunde Knappen gespart haben – nicht immer ratsam, sie nicht einzusetzen – oder sie durch Kontrolle einiger Gebiete in der Vorrunde als Einnahmen zu sich nehmen, oder neue Knappen für Geld anheuern. Knappen bekommt man bei den Templerrittern, beim Patriarchat und am Markt. Geld hingegen gibt es am Markt und beim Adel.
Jedes der fünf bisher genannten Machtzentren ist in ein großes und zwei gleiche kleine Gebiete geteilt. Das Einkommen im großen Gebiet entspricht jeweils den Einkommen in den beiden kleinen Gebieten. Außer am Markt ist das Einkommen im großen Gebiet immer mit insgesamt 4 Stück begrenzt. Die Einkommen sind ikonisch am Spielbrett festgehalten, was den Spielfluss schön vorantreibt. Keiner kann sagen, er hätte etwas nicht gewusst.
Ein sechstes Machtzentrum, der Davidsturm, besteht nur aus einem großen Gebiet. Hier gibt es auch nur ein minimales Einkommen von einem Silberstück, dazu aber die Möglichkeit einen seiner Knappen vom Davidsturm in ein anderes Gebiet zu bewegen.
Und wie sieht eine Spielrunde dann aus? Zuerst wird um Ämterkarten geboten. Die Amtsmänner auf ihnen haben Spezialeigenschaften, sie bringen Knappen und sie bestimmen die Spielerreihenfolge.
Danach werden in Spielerreihenfolge eigene Knappen in die Gebiete geschickt. Dabei darf der Baron mit mindestens drei Knappen mitgehen. Ein Gebiet mit einem Baron ist für die laufende Runde für alle Knappenbewegungen aller Spieler dann tabu. Jeder Spieler hat einen Baron und der kehrt am Ende jeder Runde zu ihm zurück.
Man spürt schon, dass es wohl nicht von Vorteil sein wird, als Erster zu spielen. Den Nachteil überboten zu werden können wir durch eine höhere Anzahl an Knappen, Gewinn bei Gleichstand im Gebiet und die Möglichkeit sich eine Aktionskarte auszusuchen, mildern.
Juraj Dillinger: Jeder sagt Jedem, was er falsch gemacht hat. Dies führt zu beleidigten Mienen. Ich hatte den Eindruck, dass ich immer wieder ausgestochen wurde. Beim nächsten Mal versuche ich gezielt auf den letzten Amtsmann zu spielen. Ob dann jedoch die Knappen reichen?
Es werden immer so viele Aktionskarten auf einem Stapel bereitgelegt, wie Spieler mitspielen. Der Erste sucht sich seine Karte aus diesem ganzem Stapel aus, der Zweite vom kleineren Stapel usw. Damit hat der Erste einerseits die Möglichkeit die beste Karte zu nehmen und kennt die Karten seiner Mitspieler. Somit kann er mit deren Effekt rechnen.
Nacheinander macht jeder seinen einzigen Zug
pro Runde in diesem Spiel. Dann kommt es zur Auswertung. Sie verläuft in drei
Schritten. Zuerst wird der Davidsturm gewertet und danach werden Privilegien
vergeben. Bei den Privilegien geht es darum, wer die meisten Knappen in den
folgenden Machtzentren hat: Patriarchat, Markt und Adel. Jedes Machtzentrum
gibt dem Gewinner ein anderes Privileg. Erst im dritten Schritt werden einzelne
Gebiete gewertet. Die Spieler bekommen Geld, Knappen und Prestigepunkte.
Endlich haben alle Prestigepunkte und können ihre Türme ausbauen. Hier heißt es
nun der Reihe nach einzelne Stockwerke zu bauen. Ein Stockwerk wird mit
Prestigepunkten bezahlt. Es kostet einen Prestigepunkt plus die Zahl des
Stockwerks. Baut ein Spieler das Stockwerk als erster, muss er erst die
Technologie des Baus erkunden, was wiederum einen weiteren Prestigepunkt
kostet. Somit kostet das dritte Stockwerk den Erstbauer 5 und jeden weiteren
Spieler nur mehr 4 Prestigepunkte. Und gebaut wird vom Amtsmann mit niedrigerer
Nummer zu dem mit der höchsten Nummer.
Marta Dillingerova: Dieses Spiel gefällt mir. Wollen wir es Morgen wieder spielen? ... Es ist von unschätzbarem Wert in der letzten Runde von letzter Position aus mit genügend Geld in der Hand und eingesparten Knappen zu spielen. Das hat mir schon so manchen Sieg eingebracht.
Damit das Spiel Runde pro Runde nicht zu eintönig dahinschreitet, gibt es noch in den Runden 2, 3 und 4 Ereignisse. Diese werden am Rundenbeginn gezogen und erst am Ende der Runde ausgewertet. Sie beeinflussen die Anzahl an Knappen in manchen Machtzentren. Es gibt insgesamt 4 Ereigniskarten und nur 3 werden pro Spiel gebraucht. Das macht jedes Spiel ein bisschen anders. In der letzten, fünften Runde, werden Spieler nochmals mit Prestigepunkten für ihre im eigenen Vorrat verbliebenen Knappen, Geld und Aktionskarten belohnt. Danach wird nochmals gebaut und der Spieler mit dem höchsten Turm gewinnt.
Monika Dillingerova: Jerusalem ist ein
Mehrheitenspiel mit Gebietübernahmen. Es erinnert an El Grande, braucht aber
keinen Turm in welchem Würfel (wie auch immer im jeweiligen Spiel genannt)
verschwinden. Stattdessen wird der eigene Vorrat an Würfeln und Geld stets
hinter einem Sichtschirm geheim gehalten. Ja, man kann die Würfel auf dem Plan
und im allgemeinem Vorrat nachzählen und somit ist der Sichtschirm in diesem
Fall zu nichts nutze, aber ich rate davon ab. Mit solchen „Langsamspielern“
macht es nämlich keinen Spaß zu spielen.
Zu dritt spiele ich es immer wieder, zu viert wird es ein bisschen zu
unübersichtlich.
Monika Dillingerova
Spieler : 2-4
Alter : ab 12
Dauer : 90 Minuten
Autor : Michele Mura
Grafik : Guido Favaro, Eva Villa
Vertrieb A. : Abacusspiele / Piatnik
Preis : ca. 31,00 Euro
Verlag : Red Glove 2010
www.redglove.it
Genre : Mehrheitenspiel
Zielgruppe : Mit Freunden
Mechanismen : bieten, Gebiete besetzen, Mehrheiten bilden
Zufall : 1
Wissen : 3
Planung : 6
Kreativität :
Kommunikation : 4
Geschicklichkeit :
Action :
Kommentar:
Sehr schöne Gestaltung
Authentischer historischer Hintergrund
Spielerfahrung von Vorteil
Am besten zu Dritt
Vergleichbar : El Grande
Atmosphäre : 5
Monika Dillingerova:
Ein schönes Mehrheitenspiel mit historischem Hintergrund, es lässt uns politische Machenschaften spürbar am Spielbrett durchleben.