Für Kinder
Haltet den Dieb!
WO WAR’S
Verbecherjagd mit Drachenhilfe
Kid
Family ein
Friends
Expert
Alter 7
Spezial 1
Als bekennender Fan der ersten Stunde, ich habe mir damals King Arthur als eines der ersten 50 Spiele gekauft die in den österreichischen Handel gekommen sind, habe ich die Fortschritte und Weiterentwicklung der Idee, eine elektronische Einheit in ein Brettspiel einzubauen, genau verfolgt. Trotz aller Kritik am Erstlingswerk King Arthur läuft meines bis heute ausgezeichnet und ist das am zweitmeisten gespielte Spiel bei uns zu Hause.
Der Nachfolger Die Insel hat uns nicht in diesem Ausmaß gefallen aber dennoch war mein Interesse an weiteren nachfolgenden Spielen vorhanden und mit „Wer war´s“ hat sich Ravensburger endgültig in unsere Spieleherzen gespielt. Denn das ist das meistgespielte Spiel bei uns zu Hause und wurde auch als Geburtstagsgeschenk an Freunde unserer Kinder an die 10 x verschenkt. Dementsprechend gespannt waren wir auf den Nachfolger, der mit einiger Verzögerung endlich in Essen 2009 auf den Markt kam.
Der freundliche rote Drache der uns von der Schachtel entgegenlächelt trägt die Linien vom Illustrator Michael Menzel. So ist die gesamte Grafik sehr ansprechend, für das Zielpublikum absolut geeignet und verführt dazu, die Zeichnungen jedes Mal genauer unter die Lupe zu nehmen ob man beim letzten Mal nicht etwas übersehen hat. Abgesehen davon unterstützt sie die Atmosphäre beim Spiel.
Das Spielbrett zeigt ein quadratisches Raster mit 10 x10 Feldern. Jedes dieser Felder zeigt ein Motiv wie Kühe, Kirche, Pferd, Möven, Handwerker usw. Es gibt 20 verschiedene Motive, unregelmäßig oft über den Spielplan verteilt. Dazu eine separate elektronische Einheit, die als Würfel dient aber auch die Geräusche erzeugt. Auf dieser Einheit findet sich auch wieder der entzückende rote Drache aus Kunststoff mit der stolzen Größe von 7x7 cm.
Die Geschichte erzählt von einem Dieb, der den Drachenschatz gestohlen hat. Die Spieler müssen versuchen den Dieb zu fassen oder so nah wie möglich an das Feld zu gelangen auf dem er sich aufhält. Der einzige, der den Dieb sehen kann, ist besagter Drache, der über dem Land fliegt. Da er aber nicht sprechen kann, imitiert er die Geräusche der Motive, die auf den Feldern abgebildet sind. So ergibt sich ein Weg den der Dieb nimmt und den die Spieler nachvollziehen müssen.
Wie funktioniert dies nun im Detail? Vor dem ersten Spiel kann man auf der elektronischen Einheit die Einführung wählen und alle 20 Geräusche anhören. Danach entscheidet man sich für eine der drei Spielvarianten. Abhängig von der Variante spielt man mit nur einer Figur als kooperatives Spiel oder jeder mit seiner eigenen. Die Figuren werden beliebig auf dem Plan platziert.
Der Startknopf der elektronischen Einheit wird gedrückt und mit einer Fanfare wird das Spiel gestartet. Jeder Spieler würfelt reihum mit der Einheit und zieht seine Figur waagrecht und senkrecht. In gewissen Abständen macht die Einheit Geräusche gemäß dem Weg den der Dieb auf dem Plan nimmt und die Spieler ziehen ihre Figuren so, dass ihm sie so rasch wie möglich am nächsten kommen. Nach einer gewissen Zeit oder einer Anzahl von Geräuschen, das ist jedes Mal anders, endet das Spiel mit einem Trommelwirbel und die Einheit zeigt an, wo sich der Dieb befindet. Danach gibt es Punkte dafür, ob man genau das Feld des Diebes getroffen hat oder diesem Punkt am nächsten war.
Das war es im Prinzip schon mit der Regel und dem Ablauf. Zwei Dinge seien noch erwähnt, dass sich drei Hexen mit fliegenden Besen auf dem Plan befinden. Der Dieb kann von einer Hexe zur nächsten fliegen und führt dort seinen Weg weiter, und der statt einer 6 beim Würfel gibt es den Drachen. Wird dieser gewürfelt, darf man auf ein beliebiges Feld ziehen.
Die erste Variante ist das kooperative Einsteigerspiel das sich auch für jüngere Spieler eignet. Alle spielen mit einer Figur und jedes Mal wenn gewürfelt wird gibt die Einheit automatisch ein neues Geräusch von sich. Wenn die Spieler am Ende einer Runde das Feld des Diebes genau getroffen haben, bekommen sie einen Punkt, ansonst der Dieb. Gespielt wird so viele Runden bis entweder der Dieb oder die Spieler 3 Punkte haben.
Zum Kennenlernen und für jüngere Spieler eine gute Möglichkeit mit dem Spiel vertraut zu werden. Der größte Nachteil bei dieser Variante liegt darin, dass man meistens um genau ein Feld daneben liegt. Zumindest ist es sich bei uns nie ausgegangen.
Bei den beiden anderen Varianten, wo jeder gegen jeden spielt ist das Spiel um ein vielfaches anspruchsvoller. Entweder alle 10 Sekunden oder alle 5 Sekunden in der schwierigen Variante gibt die elektronische Einheit ein Geräusch ab. Die Spieler sind somit gefordert so rasch wie möglich zu würfeln und zu ziehen. Da kann es aber schon richtig chaotisch werden, denn ständig greift ein Spieler quer über den Plan um zu würfeln während ein anderer zu ziehen versucht. Da haben wir die Erfahrung gemacht dass 3 oder 2 Spieler die beste Anzahl ist. Bei 4 Spielern sollte man schon einige Male miteinander gespielt haben, sonst gibt es gebrochenen Finger oder sonstige Verknotungen, ähnlich wie wir es von Twister kennen.
Je nachdem ob man das Feld genau trifft oder näher steht wie alle anderen bekommt man einen oder zwei Punkte. Wenn ein Spieler 5 Punkte erreicht hat, hat er gewonnen. Das herausfordernde bei diesen beiden Varianten ist es die Übersicht und die Konzentration zu behalten. Vor allem zweiteres wird extrem beansprucht. Man kann ja Pausen zwischen den einzelnen Runden einlegen.
An den Regeln habe ich nichts auszusetzen. Sie sind klar, einfach und strukturiert. Selbst Regelunkundige finden sich schnell zurecht und begreifen im Handumdrehen das Spiel. An dem Preis was das Spiel kosten soll habe ich auch nichts mehr auszusetzen, wenn ich dabei an die Preise der Vorgänger denke. Mit der Zeit wird jede neue Technologie günstiger.
Material und Grafik habe ich bereits oben erwähnt und zum Spielfluss und den Ablauf kann ich nur noch mal erwähnen, dass die Spieler selbst das Tempo bestimmen und das Spiel als solches reibungslos abläuft. Zwei mal ist uns allerdings passiert, dass der Dieb plötzlich ganz woanders war. Vielleicht hat er sich dorthin gebeamt. Das ist allerdings bei 30 gespielten Partien negierbar und hat das Spiel nicht beeinflusst. Die Dauer der einzelnen Runden liegt bei einigen Minuten selbst wenn man mehrere Runden spielen muss um einen Sieger zu küren, lag bei uns die gesamte Spieldauer nie über 30 Minuten.
Gegenüber seinen Vorgängern ist die Sprachausgabe laut genug um auch in Räumen mit hohem Lärmpegel gespielt werden zu können. Zur Taktik sei gesagt, dass der Dieb immer ein Feld weiterzieht und nie auf das Feld zurückzieht von dem er kam und er kann erst am Ende einer Runde gefangen werden und nicht während der Runde. Als weitere taktische Varianten gäbe es die Möglichkeit die beiden fortgeschrittenen Spiele mit verdeckten Identitäten zu spielen. Natürlich kann man dieses Spiel in allen Varianten alleine spielen. Der Reiz hat sich mir aber diesbezüglich nicht erschlossen.
Meine Familie und ich sind sehr zufrieden mit dieser Weiterentwicklung und bei Häufigkeit wie wir „Wo war´s“ gespielt haben wird es sicher zu seinen Vorgängern aufschließen.
Spieler : 1-5
Alter : ab 7 Jahren
Dauer : ca. 20 – 40 Minuten
Autor : Roberto Fraga
Grafik : Michael Menzel
Preis : ca. 35,00 Euro
Verlag : Ravensburger 2009
www.ravensburger.com
Genre : Laufspiel
Zielgruppe : Für Familien
Mechanismen : Zuhören und ziehen
Zufall : 4
Wissen : 5
Planung : 4
Kreativität :
Kommunikation : 3
Geschicklichkeit :
Action :
Kommentar:
einfache Regel
kurze Spieldauer
fördert Konzentrationsfähigkeit und Zuhören
mehrere Schwierigkeitsgrade
elektronische Einheit erzeugt Geräusche und würfelt
Vergleichbar:
Alle Spiele der Reihe für die Technik, Scotland Yard für die Eingrenzung des Standorts
Atmosphäre : 6
Kurt Schellenbauer:
Dieses Spiel ist eine gelungene Weiterentwicklung des Spielekonzepts „Brettspiel und Elektronik“. Es ist sowohl als Kooperative Variante als auch gegeneinander spielbar.