Vegas
Vegas
Glücksspiel für 2-4 Spieler ab 12 Jahren
Ravensburger, 1996
Knizia-Spiele haben eine seltsame Eigenschaft, sie werden
entweder leidenschaftlich gern gespielt oder ebenso leidenschaftlich abgelehnt,
ich habe zumindest in unserem Spiele Kreis selten einen Knizia erlebt, der
unseren Mitgliedern gleichgültig war.
Und Vegas bestätigt dies voll und ganz: Meist wird
es einheitlich abgelehnt, doch bei uns im Spiele Kreis gibt es einige, die es
gut finden und auch gerne spielen und Spaß daran hatten.
Doch worum geht es?
Ganz einfach, in einem Spielsalon in Las Vegas
stehen 14 unterschiedlich geformte und damit auch unterschiedlich tückische
Spieltische. Ihre oberfläche ist in kleine Quadrate unterteilt, die mit den
Zahlen von 1-6, also den Zahlen eines normalen Sechs-Seiter-Würfels, bestückt
sind. Die Verteilung und Häufigkeit der Zahlen ist je nach Tischgröße verschieden,
auf manchen sind auch nicht alle Zahlen vertreten. Die Tische sind noch mit
Markern ausgestattet, die den Wert des Tisches angeben und die man erhält, wenn
man an ihm gewinnt.
Wie gewinnt man einen Tisch?
Wer dran ist, plaziert zuerst einmal seine Spielfigur
an einen Tisch und zeigt damit an, daß er dort spielen will. Dann würfelt er
und darf - soferne er ein Feld erwürfelt hat, das noch frei ist - einen Marker
seiner Farbe darauf legen. Ist das Feld durch einen Konkurrenten besetzt, wird
dieser ersetzt. Ist ein Tisch voll belegt oder erreicht Mary Chip den Tisch,
wird gewertet: Wer die Mehrheit an Chips am Tisch hat, bekommt dessen Wert.
Mary Chip beginnt am Start und geht immer dann um einen Schritt sprich ein Feld
weiter, wenn die "1" gewürfelt wird, trifft sie auf einen leeren
Tisch, geht sie einen zusätzlichen Schritt vorwärts. Es können durchaus mehrere
Spieler versuchen an einem Tisch zu spielen, man kann aber auch jederzeit den
Tisch wechseln, dies ersetzt jede andere Aktion im Zug.
Damit nicht genug, kann man das Geschehen am Tisch
auch noch mit Karten beeinflussen: Mit Mary Chip kann man diese ein Feld
bewegen, und mit den Good Luck-Karten kann man jeden Zahlenwert je einmal (d.h.
es gibt für jeden Spieler die Karten 1 bis 6) spielen statt zu würfeln und im
Anschluß daran auch noch würfeln. Die gespielte Karte geht ebenso wie die Mary
Chip-Karte nach Verwendung aus dem Spiel.
Für Profis enthält das Spiel noch eine Variante mit
Kampfmechanismus, dabei kann man den Chip eines Spielers mit Knobeln vom Tisch
drängen.
Bei der Abrechnung zählt die Mehrheit an Chips einer
Farbe, ergibt das Gleichstand, gewinnt der Spieler, der einen Chip auf der
niedrigeren Zahl hat. Ergibt sich auch dabei Gleichstand, wird der Tisch nicht
abgerechnet, d.h. er wird nur abgeräumt, der Punktewert wird nicht vergeben.
Ein Spieler muß aber nicht mit seiner Figur am Tisch stehen, wenn dieser
abgerechnet wird, es kommt nur auf seine Chips an. Chips setzen kann man
allerdings nur an dem Tisch, wo die Figur steht - aber: Wozu hat man
Strohmänner. Diese sind 3 Karten für jeden Spieler und erlauben das Spielen an
zwei Tischen gleichzeitig.
Wie gesagt, manche nennen es eine sinnlose
Würfelorgie, aber mir hat's gefallen und den Mitspielern in all jenen Partien,
die ich spielte auch, und wir hatten großen Spaß daran.
Kein großes Spiel, aber schön ausgestattet, lustig,
kann sich allerdings auch in die Länge ziehen.
WIN-Wertung:
* Vegas AAA UUU III 2-4 45 min