Tieren auf der Spur

 

von Alfred Clark

3-6 Spieler

1991, Ravensburger

 

Hört man die beiden Begriffe "Ravensburger" und "Tierspiel", so fallen dem informierten Spieler natürlich sofort zwei Titel ein: "Wild Life" und "Abenteuer Tierwelt" (beide - leider - vergriffen). Daher sind die Erwartungen in ein neues großes Tierspiel dieses Verlages natürlich hoch.

 

Das Spiel kommt in der dickeren "Ravensburger"-Standardschachtel (der Begriff "Hase & Igel-kompatibel" gilt nicht mehr - dieses Spiel ist seit heuer in eine dünnere Schachtel mit ansprechender Titelgraphik: Waren noch zwei nackte Menschen dabei, konnte es sich um eine Impression aus dem Paradies handeln. In dieser Schachtel finden sich weit verstreut 78 Karten mit Tierbildern und verschiedenen Zahlen, einige hölzerne Markierungssteine, ein großer Spielstein, ein Farbwürfel, ein vollig unpraktischer und unnötiger Kartenhalter, ein Heft, in dem die 78 Tiere beschrieben werden und ein großer Spielplan. Dieser zeigt in der Mitte die Tiere schon gezeichnet; außen herum sind zehn Felder in und Farben mit je sechs Fragen gruppiert. Würde man diesen Kartenhalter weglassen, konnte man das gesamte Spielmaterial bequem in der dünneren Schachtel unterbringen.

 

Die Spielregeln sind schnell erklärt:

Jede Runde ist ein Spieler Spielleiter und zieht eine Tierkarte. Die anderen Spieler sind die Rater und müssen das Tier enttarnen. Der Spieler, der an der Reihe ist, würfelt und zieht die Spielfigur auf das nächste Fragenfeld der entsprechenden Farbe. Dort darf er sich eine Frage aussuchen, deren Antwort ihn weiterführen könnte, zB: "29) Hat es einen Schwanz?". Der Spielleiter blickt auf seine Karte. Steht dort die Nummer 29, so ist die Frage mit "Ja" zu beantworten, ein grüner Marker wird zu der Frage auf dem Spielplan gestellt andernfalls heißt die Antwort "Nein" und ein roter Marker kommt dorthin. Bei "Nein" ist der nächste Spieler an der Reihe, bei "Ja" darf man entweder einmal raten oder noch einmal würfeln und fragen. Erfragt man sich wieder ein "Ja", so darf man zweimal raten oder noch ein drittes Mal würfeln und fragen. Erwischt man wieder ein "Ja", so darf man dreimal raten. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Errät ein Spieler das Tier, bevor alle Ja- oder alle Nein-Steine aufgebraucht sind, so erhält er die Werkarte, andernfalls bleibt die Karte beim Spielleiter. Wer zuerst drei Tierkarten besitzt, gewinnt.

 

Nun zur subjektiven Bewertung bei der mir wieder eine Pädagogin zu Hilfe kam:

Das Spiel ist in der Altersgruppe (ab zehn Jahren) gut spielbar, wenn ein Erwachsener mitspielt, aber selbst für diesen ist es keine "gmahte Wiesn". Erwachsener deshalb, weil manche Begriffe (zB "nachtaktiv") noch einiger Erklärung bedürfen (diese Begriffe sind zwar im Regelhefl erklärt, aber Kindern fällt es schwer, sich diese Begrffle selbst zu erarbeiten). Die Bilder sind gut gelungen und zeigen die wichtigsten Merkmale der Tiere und deren Lebensraum sehr prägnant.

Auch die Beschriftung des Spielplanes ist funktional. Aber nicht nur Kindern, auch einer Runde von Erwachsenen kann dieses Spiel eine fröhliche und lehrreiche Dreiviertelstunde bescheren. Das Heft mit den Beschreibungen der Tiere ist sehr informativ und gut überschaubar.

 

ABER: Den Ravensburgern ist schon wieder einmal ein grober Fehler bie der Ausstattung unterlaufen: Die Tierkarten sind durchsichtig! Selbst bei geringem

seitlichen Lichteinfall sieht man bereits die Umrisse der Tiere. Spielt man in Ravensburg nur bei Dämmerlicht?

Fazit: Gut spielbar und wertvoll.

WIN-Wertung:

**Deren auf der Spur W S II UU A 3-6 (3-6) m