Space Walk

 

Das Spiel:

 

SPACE WALK

Ravensburger

Rüdiger Dorn

2-5 Spieler

8-99 Jahre

20-30 Minuten

Die Besprechung:

 

Die WIN-Wertung:

* WW T II UUU (4-5 Spieler) 25-30 min

* TT W II UUU (2-3 Spieler) 20 min

Die vergleichbaren Spiele:

Kalaha (M)

Eric und ich sind vom Schikurs nach Hause gekommen und sahen Space Walk auf der Bank liegen. Unser Vater sagte uns, dass er es beschreiben soll. Ich wollte sofort spielen, aber er hatte jetzt keine Lust dazu. Eine Stunde später konnten wir unseren Vater doch dazu überreden. Also setzten sich meine Familie und ich zu Tisch, packten das Spiel aus und begannen zu spielen. In diesem Spiel gibt es insgesamt 45 Raumschiffe in 5 verschiedenen Farben: grün , rot, grau, blau und weiß in 3 unterschiedlichen Größen. Jeder bekam 9 Raumschiffe je 3 ganz große, 3 mittlere und 3 kleine.

Auf dem Spielfeld sind mehrere Phantasieplaneten kreisförmig abgebildet. Durch die Mitte ist eine weitere Reihe von Planeten für das Spiel zu zweit. Statt drei Sternen sind absichtlich Löcher im Spielfeld. Außerdem gibt es in Space Walk schwarze Chips, wie viele davon jeder bekommt kann man nicht genau sagen, denn es kommt auf die Menge der Personen an, die mitspielen. Das Ziel des Spieles ist es am Ende als einziger Raumschiffe übrig zu haben und das macht man so in dem man versucht die Raumschiffe der Anderen in die schwarzen Löcher zu schmeißen. Am Anfang sagte unser Vater:" Der Reihe nach setzt jeder eines seiner Raumschiffe auf das Spielbrett, egal in welcher Größe, doch es darf kein gleich großes auf dem selben Planeten sein. Jedoch während dem Spiel können mehrere gleich große Schiffe auf dem selben Planeten stehen. "Zuerst setzte Eric (mein Bruder) eines seiner Schiffe auf das Spielfeld , dann ich, danach meine Mutter und als Letzter mein Vater. Zuerst muß man mit dem größten Schiff, das auf dem Stern steht 1 Feld (Planet) fahren, es muß jedoch ein eigenes Schiff auf dem Feld stehen. Stehen auf dem Stern jedoch mehrere große Raumschiffe, muß man sich entscheiden mit welchem Raumschiff man zuerst fährt. In diesem Vorgang muß jeder Spieler versuchen über die Löcher zu kommen. Das macht man vom größten bis zum kleinsten durch. Mit dem ersten Schiff fährt man ein Feld mit dem zweitem zwei mit dem drittem drei usw.. So macht man es nach der Reihe durch. Wenn dann auf einmal nur noch von einer Farbe die Raumschiffe übrig sind, hat die Person, die diese Farbe hat, gewonnen und das Spiel ist aus. Kurz: jeder versucht über die Löcher zu kommen, in dem man die Raumschiffe der Anderen in die Löcher schmeißt. Meinem Bruder und mir hat dieses Spiel sehr, sehr gut gefallen.

Ergänzung von Franz Grundner:

Als ich mir das erste Mal das Spiel angesehen habe, wurde es von mir sofort als Kalaha-Variante für mehrere Spieler eingereiht und ich wollte es eigentlich gar nicht spielen. Der Spielplan wird auf den leeren Unterteil der Schachtel gelegt, wodurch die Raumschiffe in die Löcher fallen können. Hier ist es aber im Gegensatz zu Kalaha nicht so, daß jeder seine eigene Grube (Schwarzes Loch) hat und versuchen muß, möglichst viel dort hinein zu bekommen, sondern man muß danach trachten, seine eigenen Raumschiffe über die Löcher zu manövrieren und die gegnerischen hinein zu werfen. Darum muß ich auch gestehen, daß ich mich geirrt habe, denn die Ähnlichkeit zu Kalaha besteht nur im Zugmechanismus: Es werden alle Steine (Raumschiffe) von einem Feld (Planeten) genommen und reihum auf die nächsten Felder verteilt. Wobei man zu Allererst die großen, dann die mittleren und zu guter Letzt die kleinen Raumschiffe setzt. Wenn man das Spiel zu dritt spielt, ist es durchaus taktisch und man hat durch Vorausplanung jederzeit die Möglichkeit, seine Raumschiffe so zu plazieren, daß sie sicher sind. So sollte man bei großen Schiffen immer darauf achten, daß sie möglichst weit weg von den Löchern zu stehen kommen, während kleine Raumschiffe am Besten ein Feld vor den Schwarzen Löchern aufgehoben sind. Zu Viert oder gar zu Fünft hat man aber fast keinen Einfluß mehr auf das Spielgeschehen, da wird man nur noch "gespielt" und es wird zu einem Glücksspiel. Bei so vielen Spielern kommen immer sehr viele Raumschiffe auf einem Planeten zusammen, und es gibt kaum mehr die Möglichkeit, seine Steine sicher aufzustellen. Gerade deswegen hat es meinen Kindern so gut gefallen, da sie durch konsequentes Zusammenspiel die Raumschiffe von meiner Frau und mir eliminieren konnten. Ich muß gestehen, obwohl ich Glücksspielen sonst eher nicht zugeneigt bin, daß mir Space Walk gerade deswegen so gut gefallen hat, weil die Kinder durch das Zusammenspiel genauso gute Chancen zu gewinnen hatten.

Die Verwendung der Chips hat meine Tochter leider unterschlagen: Man kann sie einsetzen, um einen Doppelzug machen zu können bzw. um ein einzelnes Raumschiff aus einer Gruppe alleine weiterziehen zu dürfen, was ja sonst nicht erlaubt ist. Das ist vor allem beim Schlußkampf sehr wichtig, da man mit nur einem oder 2 Schiffen nicht mehr viele Möglichkeiten hat und man sich eventuell sogar selbst in ein schwarzes Loch werfen müßte. Außerdem zählen die nicht eingesetzten Chips zum Schluß jeweils 2 Punkte. Die Raumschiffe, die noch am Spielplan übrig sind, zählen auch noch unterschiedlich Viel. So bekommt man für ein großes Raumschiff noch 3 Punkte, für ein mittleres 2 Punkte und 1 Punkt für ein kleines. Daher kann es durchaus vorkommen, daß ein Spieler zwar alleine übrig geblieben ist, ein Anderer das Spiel jedoch auf Grund der höheren Punkteanzahl gewonnen hat (ist uns in mindestens 10 - 15 Partien aber nie passiert). Man hat natürlich auch die Möglichkeit, alle Punkte zu notieren und mehrere, eine selbstverständlich vorher vereinbarte Anzahl von Spielen hintereinander zu absolvieren um einen Sieger zu ermitteln.

So weit so gut, jedoch hat das Spiel auch Mängel: Die Ausstattung. Sie ist alles andere als aufregend. Die Raumschiffe, die durchaus aus dem Kaugummi-Automaten stammen könnten, sehen sehr billig aus und der Spielplan ist auch nur eine lieblose Aneinanderreihung von Planeten. Weiters finde ich es nicht wirklich notwendig, dem Spiel einen englischen Namen zu geben, was sicherlich auf viele Familien abschreckend wirkt, da englische Namen wie Civilization, Railway Rivals oder Cosmic Encounter meistens auf Spiele für "Profis" hin deuten. Wie wär's z.B. mit "Verschollen im Weltraum"?

Der Reiz es wieder zu spielen ist trotzdem sehr hoch, weil es zum Einen nur eine Spieldauer von etwa 20 Minuten hat und es außerdem sowohl als Familienspiel bei 3 - 4 Personen, sowie auch als strategisches Spiel mit 2 oder 3 Personen sehr gut spielbar ist. Dadurch eignet sich das Spiel immer wieder für Zwischendurch. Ich habe es aber noch nicht mit "Denkern" gespielt und weiß daher nicht, wie lange ein Spiel in einer solchen Runde, wo bei jedem möglichen Zug das Für und Wider 5 oder mehrmals überdacht wird, dauert. Bei uns ist es jedenfalls immer sehr flott abgelaufen. Die Regel ist sehr einfach und übersichtlich gehalten und mit dem Spielprinzip hatte auch mein 7-jähriger Sohn keinerlei Probleme, nur mit dem Verlieren ;-), was immer wieder eine neue Partie bedingte, bis er einmal gewonnen hatte. Und danach, um seinen Erfolg zu wiederholen.