Sky Runner
Das Spiel:
SKY RUNNER
von Joel Sevelin, Erik
Karlsson und
für 2-5 Spieler ab 8 Jahren
Ravensburger, 2000
Vergleichbare Spiele:
Hol's der Geier, FX (M)
Der Gläserne Turm, Reality
Games, 1990 (K, T)
Ruck und Sack, Peri, 1994
(T, K)
WIN-Wertung:
SKY RUNNER AAA UU II WW 3-4
(2-5) m
Das erste Spiel im Jahr
2000 - als die Lieferung von Ravensburger kommt, greife ich natürlich sofort
zur größten und attraktivsten Schachtel und werde nicht enttäuscht.
Aus drei Zwischenböden und
drei Pappendeckelteilen mit unterschiedlich vielen Löchern darin wird ein
dreieckiger Wolkenkratzer zusammengesetzt, der in einer wunderschön
ausgeführten Landschaft steht, komplett mit Autos, Parks und Pflanzen, sogar
Stiegen führen zum Wolkenkratzer hoch. Ein derartig exklusiv ausgeführtes
Schachtel-Inlay ist mir noch nicht untergekommen.
Weiters gibt es noch 40
Zahlenkarten mit den Werten 1 bis 8 in fünf Farben, 5 Schmarotzerkarten, 25
Kletterkarten, 12 Ausrüstungskarten und 8 Ereigniskarten wie 2x Ausrüstung verloren,
4x Sabotage und 2 x Absturz, und natürlich noch 5 Spielfiguren.
Das Spielziel samt
Spielprinzip ist in der Regel auch kurz und bündig definiert: Die Spieler
versuchen mit Hilfe der Kletterkarten als Erster auf dem Dach des Hauses
anzukommen. Dazu werden verdeckt Zahlenkarten ausgespielt, mit denen die
Spieler gemeinsam um die offenliegende Karte bieten.
Die Spieler spielen alle
gemeinsam an einer Wand des Hauses, wobei vorgeschlagen wird, die unterste Wand
so zu wählen, dass sie so viele Spalten hat wie Mitspieler dabei sind, die
anderen Stufen kann man selbst wählen, je weniger Spalten desto schwerer wird
es, oben anzukommen.. Jeder Spieler beginnt mit seiner Figur, einem Kartensatz
und der Schmarotzerkarte derselben Farbe, 2 Kletterkarten mit den Werten 3 und
4 und einer Ausrüstungskarte. Zahlenkarten und Schmarotzerkarte - mit ihr kann
man anderen Spielern Karten stehlen - bleiben immer beim Spieler, die anderen
Karten kommen in den gemeinsamen Aufnahmestapel, um sie wird gesteigert. Mit
den Kletterkarten klettern man hoch, die Ausrüstungskarten braucht man zum
Überwinden der Simse und zum Überholen von Mitspielern, mit den von mir
Ereigniskarten genannten Karten Ausrüstung verloren und Sabotage kann man
Mitspieler am Weiterkommen hindern, die Absturzkarten werfen einen selbst um 2
oder 3 Felder zurück.
Zu Beginn jeder Runde dreht
der Startspieler die oberste Karte des verdeckten Aufnahmestapels um: ist die
Karte eine Absturzkarte müssen alle anderen Spieler verdeckt eine Zahlenkarte
spielen, bei jeder anderen Karte können sie sich aussuchen, ob sie eine
Zahlenkarte, die Schmarotzerkarte oder eine andere bereits ersteigerte Karte
ausspielen. Haben alle Spieler eine verdeckte Karte vor sich liegen, wird
gleichzeitig umgedreht und beginnend beim Startspieler werden die
entsprechenden Aktionen ausgeführt. Bei den Zahlenkarten bekommt derjenige
Spieler die Karte vom Aufnahmestapel, der die höchste Karte gespielt hat,
gleiche Zahlenwerte heben einander auf und werden nicht gewertet (Mechanismus
aus z.B. Hol's der Geier), die gewonnene Karte nimmt der Spieler auf die Hand
und spielt sie entweder sofort oder in einer der nächsten Runden aus. Sind alle
Zahlenkarten eines Spielers einschließlich Schmarotzerkarte ausgespielt, darf
er alle wieder auf die Hand nehmen, muss dies aber vorher ankündigen und die
Karten seinen Mitspielern zeigen. Wird die Schmarotzerkarte gespielt, kann der
Spieler alle in der Runde ausgespielten Kletterkarten einsammeln, die
vorherigen Besitzer der Karten dürfen aber entsprechend ihren gespielten Karten
nach oben klettern. Mehrere Schmarotzerkarten in einer Runde heben einander
auf. Die Ausrüstungskarten werden immer zusammen mit Kletterkarten eingesetzt.
Musste eine Absturzkarte
ersteigert werden, bekommt sie der Spieler mit der niedrigsten gültigen
Zahlenkarte, seine Figur fällt dementsprechend weit, trifft sie eine andere
Figur, reißt sie diese mit, steht die Figur am Boden, muss der Spieler eine
entsprechende Kletterkarte abgeben statt abzustürzen.
Wer trotz aller Hemmnisse
als erster das Dach erreicht, hat gewonnen.
Schon beim Aufbau und auch
während des Spiels gab es die unterschiedlichsten Kommentare, von "wenn
man ohnehin nur auf einer Seite spielt, wozu braucht man dann den
dreidimensionalen Spielplan?" über "dafür braucht man 2.5 m große
Mitspieler" bis zu "kompliziertes Mensch ärgere Dich nicht" und
ähnliches.
Und das demonstriert schon
die zwiespältigen Reaktionen auf dieses Spiel - von Ausstattung und Material
her außergewöhnlich edel und schön, der Mechanismus aus Hol's der Geier
bekannt, natürlich gut spielbar, nach einiger Eingewöhnungszeit auch für
Jüngere aber aber aber ...
Als Erwachsenenspiel kann
man es nicht wirklich empfehlen, außer um vielleicht den nächsten Drink damit
auszuspielen, aber Kinder allein oder Familien mit jüngeren Kindern werden an
Sky Runner sicher ihre Freude haben! Und Wenn Kinder zusammen mit älteren
Kindern oder Erwachsenen spielen, können meiner Meinung auch Jüngere als
8-Jährige ohne weiteres mitspielen. Nur mit gespielte Karten merken und dadurch
Karten gewinnen hat man hier seine Probleme, da ja nicht in jeder Runde jeder
eine Zahlenkarte spielt, ist das Unterfangen eher aussichtslos.
Im Sinne der 1999
angekündigten Verteilung der Spiele und Zielgruppen auf die drei Marken alea,
FX und Ravensburger/Blaues Dreieck im Rahmen des Ravensburger Programmes passt
das Spiel aber exakt, ein aufwendig und schön gemachtes einfaches Familienspiel
für Familien mit jüngeren Kindern.