Unsere rezension

 

Schafe und Fische gefunden

 

Memory Das Brettspiel

 

Auf Wiesen und Fluss gelegt

 

Memory ist DER Klassiker im Programm von Ravensburger und ein Spielprinzip, das wohl jeder kennt. Nun gibt es zu diesem Prinzip eine neue und wie ich finde großartige Spielidee - ein Memory, bei dem man nach dem Finden der Paare diese weiterverwendet.

 

Dazu gibt es erst einmal natürlich Memory-Karten, 60 Stück für 30 Paare, mit Motiven auf verschiedenen Hintergrundfarben, die einem bestimmten Landschaftstyp entsprechen – graubraun für Stein oder Gebirge, blau für Wasser/Fluss, grün für Wiese und gelb für Ackerland. Die Motive passen auch thematisch zur Landschaft, für das Wasser gibt es Anker, Schatztruhe, Fisch oder Floß, für das Ackerland Getreide und Sichel, für die Wiese Blumen, Tiere und Werkzeug und für das Gebirge einen Adler, eine Grubenlampe und einen Kristall. Es gibt je zehn Motive für Wasser und Wiese, sieben für das Gebirge und drei für das Ackerland.

Dazu gibt es noch für jeden Spieler einen Baum aus Wurzel und Krone und einen allgemeinen Vorrat an Baumstammteilen in vier Größen, die man nach Größe sortiert bereitlegt, jeder Spieler legt seinen Baum vor sich aus.

 

Die Memory-Karten werden verdeckt gut gemischt und beliebig auf den Feldern des Plans verteilt. Dann beginnt man zu spielen; wer am Zug ist, hat zwei Möglichkeiten: Karten aufdecken oder Karten zurücklegen.

Wer sich für Karten aufdecken entscheidet, deckt nacheinander zwei Karten auf; hat er ein Paar gefunden, legt er es vor sich ab und darf nochmals zwei Karten aufdecken oder sich für Karten legen entscheiden. Sind die beiden Karten verschieden, endet der Zug sofort.

Wer sich für Karten zurücklegen entscheiden, legt bis zu vier seiner gesammelten Karten wieder zurück auf den Plan, dabei muss man folgendes beachten:

Die Karten werden offen auf farblich passende Felder gelegt und müssen Kante an Kante abgelegt werden, egal in welcher Form, die Motive sind dabei völlig unwichtig, ich muss auch nicht beide Motive eines Paares hinlegen, kann es aber tun, wenn ich zwei Felder der gleichen Landschaftsart abdecken will.

Hat man die Karten gelegt, bekommt man dafür ein Baumstammstück als Belohnung – ein Stück der Größe Eins für eine Karte usw. bis zu einem Stück der Größe Vier für vier gelegte Karten.

 

Beim Legen muss man bedenken, dass die Anzahl der Baumstammstücke begrenzt und verschieden ist, es gibt sehr wenige Stücke der Größe Vier und am meisten Stücke der Größe Eins. Je früher man also mehrere Kärtchen legt, desto größer ist die Chance, ein Stück entsprechender Größe zu bekommen. Später im Spiel kann es passieren, dass man vier Kärtchen legt und sich mit einem Stamm Größe Drei oder gar Zwei zufriedengeben muss, weil es Größe Drei und Vier nicht mehr gibt.

 

Sind alle Paare vom Plan genommen, dürfen alle Spieler noch einmal Karten auf den Plan legen und dann gewinnt, wer den höchsten Baum vor sich liegen hat.

 

Also, mir gefällt’s. Ich mag Memory und ich finde die Idee des weiter Nutzens gefundener Paare einfach großartig. Ich habe von Mitspielern Gemecker gehört über die zu große Schachtel und dass man gegen die Memory-Genies eh nicht ankommt; stimmt nur bedingt – natürlich muss man die Paare erst mal finden, um sie dann möglichst taktisch und zum richtigen Zeitpunkt zu legen, aber genau darauf kommt es an – taktisches Legen und zum richtigen Zeitpunkt mehrere Kärtchen legen, damit man die langen Baumstämme bekommt. Denn wer zu spät legt, bekommt unter Umständen nur ein kürzeres Stück trotz ausreichend gelegter Teile. Aber das ist nicht der einzige Punkt, wo beim Legen Taktik ins Spiel kommt – ich kann durchaus regelgerecht legen und damit die Legemöglichkeiten für meine Mitspieler einschränken. Dabei hilft natürlich Merken, was der andere genommen hat, ja schon wieder merken. Heißt ja auch Memory!

 

Dagmar de Cassan

 

Spieler: 2-4

Alter: 7+

Dauer: 30+

Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling

Grafiker: Anne Wertheim, Andreas Adamek

Preis: ca. 24 Euro

Verlag: Ravensburger 2016

Web: www.ravensburger.de

Genre: Merken, sammeln, ablegen

Zielgruppe: Für Familien

Version: de

Regeln: de

Text im Spiel: nein

 

Kommentar:

Einfache Regeln

Merkkomponente dominiert

Taktik aus Ort und Zeitpunkt des Legens

Gutes Familienspiel

 

Vergleichbar:

Alle Arten Memory, Legespiele mit Terraineffekten

 

Andere Ausgaben:

Derzeit keine

 

Meine Einschätzung: 6

 

Dagmar de Cassan:

Auf jeden Fall eine witzige Idee, die auch noch gut funktioniert, natürlich sind die Memory-Genies im Vorteil, aber ein wenig Taktik kann durchaus dagegenhalten, vor allem beim Zeitpunkt des Einsetzens.

 

Zufall (rosa): 1

Taktik (türkis): 2

Strategie (blau): 0

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 3

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 3

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0