Ich suche Schätze

 

Master Labyrinth

 

Verlauft euch nicht!

 

Auf zur Schatzsuche, egal ob ihr Edelsteine, Grale oder Madonnen in euren Besitz bringen wollt, alles lässt sich im Labyrinth finden. Wenn ihr klug vorgeht, auf jede Gabelung achtet und schneller seid als eure Gegner, könnt ihr reiche Abenteurer werden. Doch seid immer vor den Monstern gewarnt, also betreten nur auf eigene Gefahr.

 

Der Spielplan wird in der Mitte des Tisches positioniert. Anschließend werden die Gangplättchen verdeckt gemischt und dann zufällig auf dem Plan verteilt, so dass ein Labyrinth entsteht. Danach wird der Hort des Drachen mit dem Drachen über die Mitte des Spielfeldes gestellt, so dass ein Gangplättchen verdeckt wird. Es kann zwar durch Verschieben aus dem Drachenhort hervor geschoben werden, doch so lange es sich unter dem Drachen befindet, ist es nicht Teil des Gangsystems. Dies gilt natürlich auch für alle darauf stehenden Figuren und auch für die Schätze. Neben dem Labyrinth liegt ein offener Vorrat mit Münzen.

 

Jetzt werden die Schätze nach ihren Farben in blaue und rote sortiert und danach verdeckt gemischt. Die roten Schätze, werden in der ersten Phase des Spiels nicht benötigt, deshalb werden sie verdeckt neben das Labyrinth gelegt. Die blauen Schätze werden nun in einer vorgegebenen Weise im Labyrinth platziert. Diese Schätze besitzen Werte von eins bis sechs, wobei jeder Schatz doppelt vorhanden ist.

 

Ebenso gibt es für jeden Schatz eine passende Handkarte, auch diese werden in einen roten und einen blauen Stapel geteilt. Jeder Stapel wird dann allein gemischt und gleichmäßig an die im Labyrinth befindlichen Abenteurer verteilt, damit hat jeder Spieler dann gleich viele blaue und rote Karten in der Hand. Diese Karten sind für den Verlauf des Spiels sehr wichtig, man kann mit ihnen Schätze verkaufen oder ihre jeweilige Sonderfunktion ausführen. Die Sonderfunktion der blauen Karte ist „Duell-Würfel noch einmal werfen“ und die Sonderfunktion der roten Karte ist „Doppelzugkarte“, beides wird im weiteren Verlauf noch erklärt.

 

Danach wählen sich die Abenteurer eine Figur in einer der vier Farben und stellen diese dann auf das entsprechende Feld in der Labyrinthmitte. Ebenso werden im Labyrinth der Weiße und der Schwarze Wächter positioniert, sie haben eine vorgeschriebene Anfangsposition.

 

Jetzt beginnt die Suche nach den Schätzen. Jedem Abenteurer stehen bestimmte Zugmöglichkeiten zur Verfügung. Der erste Zug muss durchgeführt werden, es handelt sich dabei um das Verschieben der Gänge. Hier ist das Grundprinzip des verrückten Labyrinths erhalten geblieben. Wird ein Gang in eine Richtung verschoben, darf gleich danach nicht in die Gegenrichtung geschoben werden. Ebenso muss geschoben werden, auch wenn man den Schatz auch so erreichen kann, das kann dazu dienen andere Abenteurer zu behindern. Wird beim Verschieben ein Schatz, ein Abenteurer oder ein Wächter aus dem Labyrinth verbannt, so wird er automatisch auf die Gangkarte platziert, die in diesen Gang hineingeschoben wurde.

 

Als zweiten Zug darf sich der Abenteurer in dem erschlossenen Gangsystem bewegen. Hierbei kann er über andere Abenteurer oder über Schätze, aber vor allem auch über Wächter hinweg ziehen.

 

Hat der Suchende nun einen Schatz entdeckt und dieser ist der kleinste noch im Labyrinth befindliche darf er ihn aufnehmen. Danach darf er, muss aber nicht, eine zugehörige Handkarte spielen, wofür er jetzt eine Münze erhält.

 

Jetzt steht ein Duell bevor, wofür er zunächst den Drachenwürfel spielen muss. Auf diesem befinden sich sechs Symbole, zwei davon stellen die Wächter in ihrer Farbe dar. Die anderen vier Seiten zeigen einen Drachenkopf mit ein bis vier Pfeilen die im Uhrzeigersinn verlaufen. Wird eine dieser Seiten gewürfelt muss der Drache der Abbildung entsprechend gedreht werden. Egal ob der Drache oder die Wächter gewürfelt werden, alle drei bedrohen das gesamte angeschlossene Gangsystem und somit die dort befindlichen Abenteurer. Werden in einem Gangsystem zwei Abenteurer bedroht, muss derjenige zum Duell antreten, der am nächsten zum Drachen oder Wärter steht. So kann es passieren, dass ein anderer Abenteurer den Kampf austragen muss, als derjenige der den Schatz gehoben hat. Stehen beide gleich nah, so müssen sie reihum die Duelle bestreiten.

 

Um das Duell austragen zu können, benötigt man den zweiten Würfel. Er wird gewürfelt, erscheint ein Wert zwischen eins und drei so verliert der Abenteurer und muss als Strafe seinen niedrigsten Schatz abgeben. Zeigt der Würfel jedoch einen Wert von vier bis sechs, so hat man das Duell gewonnen. Sollte der erste Versuch schief gehen, so darf der Abenteurer eine blaue Schatzkarte spielen, sie ermöglicht ihm einen misslungenen Wurf zu wiederholen.

 

Als letzten Zug darf der Spieler noch eine Doppelzugkarte spielen, dass ist die Sonderfunktion der roten Handkarten. Diese Karte ermöglicht es einem Abenteurer, noch einmal an die Reihe zu kommen, das heißt, er beginnt einen weiteren Zug mit dem Verschieben der Gänge.

 

Sind alle blauen Schätze eingesammelt, so endet die erste Phase und die zweite Phase beginnt. In der zweiten Phase werden die roten Schätze, die die Werte von sieben bis zwölf aufweisen, im Labyrinth nach der Vorgabe platziert. Am Spielprinzip ändert sich in dieser Phase nichts, denn auch hier werden die Schätze wieder in aufsteigender Reihenfolge eingesammelt.

 

Sind dann alle Schätze vom Plan verschwunden, kommt es zu einem Schlussduell mit dem Drachen. Dafür muss ein Abenteurer direkt vor den Drachen ziehen, so dass er ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. Um dieses Duell zu gewinnen, muss der Abenteurer nun dreimal den Duellwürfel werfen, mit dem Ziel, dass alle drei Wurfergebnisse zusammen zwölf oder mehr ergeben. Dem Abenteurer ist es nach jedem Wurf erlaubt, eine Karte zu spielen um ein schlechtes Ergebnis zu verbessern.

 

Besiegt der Abenteurer den Drachen, so darf er diesen von nun an sein Eigen nennen. Verliert er hingegen, muss er seine Niederlage durch die Abgabe seines niedrigsten Schatzes ausgleichen. Danach hat der nächste Abenteurer die Möglichkeit den Drachen für sich zu gewinnen.

 

Das Spiel endet sobald der Drache besiegt wurde. Der Sieger der Schatzsuche ist derjenige, der die meisten Punkte errungen hat. Hierfür zählt man die Werte seiner gesammelten Schätze zusammen, hat man auch noch Münzen, so darf man pro Münze fünf Punkte zusätzlich rechnen. Dem Drachenbesitzer bringt dieser noch 15 Punkte zu seinem normalen Punktestand hinzu.

 

Bei Master Labyrinth trifft eine alte Idee auf einen neuen Mechanismus, denn die Schätze, aber ganz besonders die Duelle verleihen dem Spiel einen neuen Reiz. Der Wechsel vom Spieler, der das Duell ausgelöst hat, zu einem Anderen, der näher steht und es deswegen bestreiten muss, hält den Spielspass aufrecht. Denn es kann so passieren, dass man alles aber auch nichts verliert. Wie man sieht können kleine Dinge bei einer vorhandenen Spielvariante vieles verändern.

 

Meiner Meinung nach ist es immer eine Spielrunde wert. Auch wenn es kleine Schönheitsfehler hat, dazu gehört das Problem der Unübersichtlichkeit. Denn durch den Drachen sieht man nie das Plättchen, das hinter dem Drachen ist, egal an welcher Seite man sitzt. Man muss dann immer aufstehen und sich den Plan von oben ansehen. Oder man hebt den Drachen hoch, um das darunter liegende Plättchen zu sehen, dabei ergibt sich die Frage, ob das überhaupt erlaubt ist oder nicht, was aus der Regel nicht hervorgeht.

 

Isabella Schranz

 

Spieler: 2-4

Alter: ab 10 Jahren

Dauer: ca. 45 – 90 Minuten

 

Autor: Max J. Kobbert

Grafik: Joachim Krause

Vertrieb: Fachhandel

Preis:  ca. € 30,00

Verlag: Ravensburger 2007

           www.ravensburger.de

 

Genre: Schiebe- und Sammelspiel

Zielgruppe: Familie, Freunde

Mechanismus: Durch Plättchen einschieben Wege schaffen

 

Strategie: **

Taktik: ****

Glück: ****

Interaktion: ***

Kommunikation: ****

Atmosphäre: ******

 

Kommentar:

Bekannte Idee neu umgesetzt

Duelle lassen sich strategisch einsetzen

Spielregel könnte einfacher verfasst sein

Schöne gelungene Grafik

 

Vergleichbar

Verrücktes Labyrinth

 

Isabella Schranz:

Mit Master Labyrinth wurde die Idee von Das verrückte Labyrinth aufgegriffen und deutlich spannender umgesetzt, vor allem die Duelle haben mir Spaß gemacht.