Luxor

 

Das Spiel:

Luxor

Gunter Baars

45 Minuten

für 2 - 4 Spieler Ab 9 Jahren

Ravensburger, 2001

 

Die vergleichbaren Spiele:

Domino (M),

 

WIN Wertung:

** W II UUU AAA S ** 3-4 h

 

Luxor – Metropole in der Blütezeit der Pharaonen in Oberägypten. Heute eine von Touristen überflutete Stadt, die allerdings ihr orientalisches Flair dadurch nicht verloren hat. Wer einmal am Bazar von Luxor stand, weiß wovon ich schreibe. Am gegenüberliegenden Ufer des Nils beginnt das Tal der Könige und der Königinnen. Dies hat sich Gunter Baars zum Thema für seine Spiel genommen. 4 Forscherteams haben sich durch die verwinkelten Gänge der Grabkammer gekämpft und stehen vor einer zerfallenen Hieroglyphenwand. Es gilt diese wieder zusammenzusetzen um herauszufinden, welche Mumie in welchen Sarkophag liegt.

 

Beim Öffnen fällt uns sofort auf, dass die Schachtel der Spielplan ist, sehr praktisch, denn so liegt wenigstens kein Deckel herum über den man stolpern kann. Der Plan zeigt sieben Öffnungen und auf der hinteren Breitseite ist ein Schlitz eingestanzt um die Hieroglyphenwand aufzunehmen. Diese hat 8 Schächte und 10 Reihen der Breite nach. Pro Öffnung des Spielplans wird eine Säule eingesetzt, die am Kopf ein bestimmtes Tier abgebildet hat. Die 21 Sarkophage haben auf ihrer Vorderseite ein, zwei oder drei Augen abgebildet, auf der Rückseite die Werte 3-10. Man sortiert sie in drei Stapel und legt in jede der sieben Öffnungen je einen Sarkophag mit einem, zwei und drei Augen, so, dass der Einser vorne ist. Weiters befinden sich 49 Hieroglyphenkärtchen, mit jeweils zwei Tieren darauf, in der Schachtel. Diese werden verdeckt gemischt und je 3 pro Spieler ausgeteilt.  Die Abbildung der Tiere ist übereinander, dadurch das Kärtchen länglich. Jeder Spieler zieht eines der sieben Pharaonenplättchen und bekommt damit ein Tier zugewiesen, um damit am Ende zusätzliche Punkte zu machen. Zuletzt erhält jeder 5 Forscherfiguren seiner Farbe und die 16 Skarabäen werden bereitgelegt. Alle Spieler sollten sich so hinsetzen, dass sie die Wand von vorne sehen können.

 

Zu Beginn seines Zuges nimmt der Spieler eines seiner drei Kärtchen und lässt es in einen der 8 Schächte fallen. Es herrscht Zugzwang und man darf das Kärtchen vor die Wand halten um zu überprüfen wie es am besten passt. Das Kärtchen muss so eingeworfen werden, dass die beiden abgebildeten Tiere sichtbar sind und nicht am Kopf stehen. Danach zieht man wieder auf 3 Kärtchen nach. Sollte der Fall eintreten, dass durch das Einwerfen Paare vertikal, horizontal oder diagonal gebildet wurden, hat man eine Kombination erzielt. Die eine entsteht, wenn ein Tierpaar nicht in die gleiche Richtung sieht, und die, andere wenn sie in die gleiche Richtung schauen. Bei ersteren Fall darf man einen Forscher in die Öffnung stellen, wo auf der Säule das entsprechende Tiersymbol abgebildet ist. Steht dort allerdings bereits ein Forscher verfällt diese Möglichkeit. Man darf allerdings in beiden Fällen einen Skarabäus vor diese Öffnung legen. Wenn das Tierpaar in die gleiche Richtung schaut, darf man einen Forscher in die jeweilige Öffnung stellen. Sollte dort bereits ein anderer Spieler einen stehen haben, wird dieser ausgetauscht und man legt einen Skarabäus davor. Sollte man die Möglichkeit haben, mehrere Kombinationen in einem Zug zu bilden, so führt man jede Kombination nacheinander aus. Allerdings ist das Legen von mehr als 2 Skarabäen vor ein und dieselbe Säule nicht erlaubt. Jede Kombination kann nur einmal gewertet werden und jede muss gewertet werden, auch wenn das einen negativen Einfluss hat.

 

Sobald vor einer Säule drei Skarabäen liegen, darf der Forscher, der vor dieser Säule steht, den vordersten Sarkophag verdeckt an sich nehmen. Die Skarabäen werden abgelegt. Wenn die Wand vollständig ausgefüllt ist geht das Spiel in die Endphase. Jeder Spieler, der mehrere Säulen durch seine Forscher kontrolliert, hat noch die Möglichkeit Skarabäen zu versetzen um eventuell noch einen oder zwei Sarkophage an sich zu nehmen. Danach zählt jeder seine Punkte der Mumien und überprüft, ob ein Forscher vor der Säule steht, die auf seiner Pharaonenkarte abgebildet ist. Dafür gibt es einen Bonus von 7 Punkten.

 

Als Varianten werden der Fluch des Pharao und die Augen der Sphinx angeführt. Beim Fluch werden 6 Fluch–Kärtchen und die Hieroglyphenkärtchen gemischt. Darauf sind drei Tiere abgebildet. Wenn es aufgedeckt wird, suchen alle Spieler gleichzeitig ob sie diese drei Tiere in einer Reihe entdecken. Die Reihenfolge ist dabei nicht wichtig. Der Spieler der dies als Erster entdeckt, darf entscheiden, wem der Fluch trifft und dieser muss einen bereits gewonnenen Sarkophag an ihn abgeben. Bei den Augen der Sphinx müssen die Paare nicht direkt nebeneinander liegen, sondern unter anderem in einer Reihe. Wenn zwei gleiche Tiere in einer Reihe liegen, wird ein Skarabäus gelegt, beim dritten wird vor dieser Säule keiner mehr gelegt.

 

BRAVO – BRAVO – BRAVO. Ich kann meiner Freude gar nicht genug Ausdruck verleihen. Gunter Baars ist mit Luxor ein einfach zu spielendes Spiel gelungen, dass wohl einer sehr große Gruppe von Spielern gefallen wird. Die geniale Umsetzung des Dominoeffekts finde ich absolut gelungen. Die Chancengleichheit zwischen Erwachsenen und Kindern ist voll gegeben. Einzig bei 2 Spielern verliert es ein wenig an Reiz. Es lebt davon dass die maximale Spieleranzahl vertreten ist. Die Altersgrenze könnte man getrost auf 8 Jahre herabsetzen. Die Regeln sind klar und verständlich und lassen keine Fragen offen. Sollte man die Varianten spielen, kann ich nur empfehlen, eine Sand- oder Stoppuhr bereitzulegen, damit die Suchphase nicht zu lange dauert. Ein besonderes Kompliment muss man Chris Mitchell für die Illustration machen. Die Zeichnungen sind großartig. Das Kamel trägt vier Schuhe und das Nilpferd läuft auf dem Eis, die Mumien wurden samt den Handys und der Gitarre mumifiziert. Alleine dafür lohnt es sich schon das Spiel in die Hand zu nehmen und es genauer zu betrachten. Bei Ravensburger ist mit Luxor ein Spiel entstanden, dass seinen Platz auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres verdient. Für mich ist es einer der Geheimfavoriten für den ersten Platz. Allerdings zählt meine Stimme bei der Abstimmung nicht. Wie auch immer, es wird in unsere Spielesammlungen und Spielerherzen Eingang finden und dementsprechend gewürdigt, indem wir es recht oft spielen.