King
Arthur Das Kartenspiel
King
Arthur, das elektronische Brettspiel, hat mir damals überraschend gut gefallen.
Als ich das Kartenspiel zu King Arthur sehe, bin ich deshalb eher skeptisch da
ich natürlich annahm, dass dieses Kartenspiel das Flair des elektronischen
Brettspiels kaum einfangen wird.
Deshalb mal gleich vorweg - das Kartenspiel hat mit
dem elektronischen Spiel nur den Hintergrund und eine ähnlich gestaltete
Schachtel gemein, aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb macht das Spiel
unheimlich viel Spaß und man fühlt sich ziemlich schnell in der Ritterwelt des
britannischen Königs heimisch.
Nach dem Öffnen der Schachtel präsentiert sich folgender
Inhalt:
Die Spielanleitung ist optisch klar und
übersichtlich gegliedert und erklärt das Spiel einfach und präzise. Zuerst legt
man die 13 Abenteuerkarten gut sichtbar für alle aus. Jede dieser Karten, die
ein Spieler am Ende besitzt, bringt ihm Siegpunkte.
Der mutigste Spieler beginnt
laut Spielregel das Spiel. Er wird zum Kartengeber und erstem Spieler.
Die Widersacherkarten bestehen aus blauen, roten,
gelben und grünen Karten mit dem Werten 1 bis 5, wobei die 5 nur in der roten
Farbe vorhanden ist. Diese Widersacherkarten werden nun vom Kartengeber gut
gemischt und dann legt er offen eine Widersacherkarte auf dem Tisch aus. Danach
legt er eine weitere Widersacherkarte offen aus. Wenn diese wieder die gleiche
Farbe, wie die erste hat so legt er diese Karte unterhalb der bereits
ausliegenden Widersacherkarte, andernfalls legt er sie neben diese. Der
Kartengeber legt nun solange weiter offen Widersacherkarten auf, bis 4
Widersacherkarten von einer Farbe ausliegen. Die restlichen Widersacherkarten
legt er verdeckt als Nachziehstapel neben die ausgelegten.
Die 53 Ritterkarten setzen sich aus 5 Merlinkarten
und 48 Karten in 3 Farben (Orange, Rot und Beige) zusammen. In allen 3 Farben gibt
es 14 Einzelkarten – diese haben nur ein Schild – und 2 Doppelkarten – diese haben
zwei Schilder.
Der Kartengeber mischt die Ritterkarten und gibt
jedem Mitspieler 4 Karten. Die Mitspieler nehmen die Karten auf die Hand. Die
restlichen Ritterkarten werden vom Kartengeber neben den ausliegenden
Widersacherkarten als Nachziehstapel bereit gelegt.
Die 25 Siegel werden nur
im Profispiel benötigt und verbleiben daher beim Grundspiel in der Schachtel.
Der Spieler, der an der
Reihe ist, hat 4 verschiedene Aktionsmöglichkeiten.
Wenn ein Spieler die Aktion Widersacherkarten
aufdecken wählt, dies ist wie bereits angeführt nur möglich, wenn von allen
Farben weniger als 4 Widersacherkarten ausliegen, dann muss er solange
Widersacherkarten aufdecken bis von einer Farbe 4 ausliegen.
Um einen Widersacher besiegen zu können muss man
genau so viele Ritterkarten einer Farbe ausspielen, wie der auf der
Widersacherkarte angegebene Wert beträgt. Um also die Widersacherkarte Grün 3
zu besiegen und diese auf die Hand nehmen zu können, muss man entweder 3
Einzelkarten in Orange oder 3 Einzelkarten in Beige oder 3 Einzelkarten in Rot
ausspielen.
Um diese Widersacherkarte Grün 3 zu besiegen kann
man aber auch 1 Einzelkarte in einer Farbe und eine Doppelkarte der gleichen
Farbe spielen. Eine Doppelkarte gilt soviel wie 2 Einzelkarten der gleichen
Farbe.
Merlinkarten können zu jeder Farbe hinzugefügt
werden, damit man genug Ritterkarten hat um einen Widersacher zu besiegen. Es
ist auch gestattet nur Merlinkarten auszuspielen um einen Widersacher zu
besiegen. Jede Merlinkarte ersetzt immer nur 1 Ritterkarte einer Farbe.
Bei unserem ersten Spiel sind wir 4 Personen. Mein
Mann Walter, mein Bruder Herbert, seine Frau Johanna (genannt Hansi) und ich.
Mein Mann und mein Bruder können sich nicht einigen wer mutiger ist, hierauf
bestimme ich Hansi zur Startspielerin, da diese genauso wie ich diese
Diskussion für lächerlich fand.
Hansi legt die Abenteuerkarten wie beschrieben aus.
Nun mischt sie die Widersacherkarten und deckt als erste eine rote 4 auf.
Danach deckt sie der Reihe nach folgende Widersacherkarten auf. Grün 4, Rot 3,
Blau 4, Gelb 1, Gelb 2, Grün 2, Blau 2, Gelb 1. Als sie nun als nächste Karte
eine weitere Gelb 2 Widersacherkarte aufdeckt liegen nun 4 gelbe und je 2 rote,
blaue und grüne Widersacherkarten aus.
Nun mischt sie die
Ritterkarten und teilt an jeden Spieler 4 aus.
Hansi besiegt mit 3 Ritterkarten in Orange, wobei
jede Karte nur einen Schild zeigt, einen Widersacher. Sie nimmt die
Widersacherkarte Rot 3 auf die Hand. Die von ihr verwendeten 3 Ritterkarten
legt sie als Ablagestapel neben den Nachziehstapel der Ritterkarten. Als
weitere Aktion zieht sie nun eine Ritterkarte nach die sie ebenfalls auf die
Hand nimmt.
Nun bin ich an der Reihe ich nehme mir für 2 orange
Ritter die Widersacherkarte Gelb 2. Meine verwendeten Ritterkarten lege ich
offen auf den Ablagestapel, die Widersacherkarte Gelb 2 nehme ich auf die Hand.
Ich ziehe auch eine Ritterkarte nach und nehme diese auf die Hand.
Als nächster ist mein Mann an der Reihe. Er nimmt
sich für 2 beige Ritterkarten die Widersacherkarte Grün 2 und zog dann
ebenfalls eine Ritterkarte nach.
Herbert besiegte mit einer
beigen Ritterkarte den Widersacher Gelb 1, dann zieht er auch eine Ritterkarte
nach.
Hansi wählt nun als ihre erste Aktion Widersacher
aufdecken. Sie deckt in nachstehender Reihe folgende Karten auf. Rot 4, Rot 4,
Blau 2 und mit einer Rot 3 beendet sie diese Aktion.
Sie legt einen Ritter in Orange aus und nimmt den
Widersacher Gelb 1. Sie legt diesen Widersacher Gelb1 und den Widersacher Rot 3
den sie bereits auf der Hand hat ab und nimmt sich dafür die Abenteuerkarte „Kampf
gegen die Räuber“ mit 6 Siegpunkten. Um dieses Abenteuer zu bestehen braucht
man nur 2 beliebige Widersacherkarten. Hansi legt diese Abenteuerkarte offen
vor sich ab. Die von ihr benutzten Widersacherkarten werden links neben dem
Nachziehstapel der Widersacherkarten als Ablagestapel gelegt.
Ich kaufe für 2 beige Ritter den Widersacher Blau 2
und ziehe eine Ritterkarte nach. Walter zieht 2 Ritterkarten nach und
verzichtet somit auf andere Aktionen in dieser Runde. Herbert erwirbt für 2
rote Ritterkarten den Widersacher Gelb 2 und zieht nach.
Hansi zieht 2 Ritterkarten nach. Ich spiele eine
Einzel- und eine Doppelkarte in Orange, nehme mir dafür den Widersacher Rot 3
und ziehe eine Ritterkarte nach.
Walter spielt 2 Einzel- und eine Doppelkarte in Rot,
nimmt sich dafür die Widersacherkarte Rot 4, anschließend zieht er eine
Ritterkarte nach.
Herbert spielt 1 Einzel- und eine Doppelkarte in
Beige und zusätzlich eine Merlinkarte, wodurch er eine Stärke von 4 hatte. Er
nimmt sich dafür den Widersacher Grün 4 und zieht nach.
Hansi zieht 2 Ritterkarten nach und ich decke
zunächst neue Widersacherkarten auf. Grün 2, Blau 1, Rot 2, Blau 3 damit liegen
4 blaue Widersacherkarten aus. Dann nehme ich mir für eine rote Doppelkarte den
gerade aufgedeckten Widersacher Grün 2. Ich habe nun Rot 3, Gelb 2, Blau 2 und
Grün 2. Für diese 4 Widersacherkarten nahm ich mir die Abenteuerkarte „Seemonster“,
diese bringt 15 Siegpunkte.
So geht das Spiel einige Zeit weiter, zwischendurch
als Walter wieder einmal an der Reihe war und 2 Ritterkarten auf die Hand
nehmen will, liegt nur mehr 1 Ritterkarte im Nachziehstapel. Er nimmt, mischt
den Ablagestapel zum neuen Nachziehstapel und nimmt sich seine zweite
Ritterkarte.
Nach einigen Runden lagen nur mehr die beiden
Abenteuerkarten „Heiliger Gral“ und „Burg“ aus. Als Herbert an der Reihe kommt,
kann er mit den Widersacherkarten Grün 3, Blau 3 und Grün 4 (Gesamtwert 10) die
Abenteuerkarte „Burg“ nehmen. Für den Erwerb der „Burg“ hätte er zwar nur 9
gebraucht, aber man darf überzahlen. Durch den Erwerb dieser Abenteuerkarte
beendete Herbert das Spiel.
Allen 4 Spielern ist es im
Laufe des Spiels gelungen 3 Abenteuerkarten zu erwerben.
Hansi hat nur Ritterkarten auf der Hand, welche für
die Ermittlung der Siegpunkte keine Bedeutung haben. Ihre 3 Abenteuerkarten haben
12, 10 und 6 Siegpunkte, das ergibt für sie 28 Gesamtpunkte.
Walter hat beim Spielende folgende Widersacherkarte
auf der Hand Grün 2. Seine Abenteuerkarten zeigen 15, 12 und 8 Siegpunkte. 35
Siegpunkte für die Abenteuerkarten, plus 2 Siegpunkte für die Widersacherkarte
ergeben 37 Gesamtpunkte.
Herbert hat nur mehr 1 Ritterkarte auf der Hand.
Seine Abenteuerkarten haben die Werte 15, 10 und 10 somit hat er 35
Gesamtpunkte.
Ich habe die Widersacherkarte Rot 2 auf der Hand,
meine Abenteuerkarten zeigen die Werte 15, 13 und 8, was einen
Gesamtpunktestand von 38 ergibt, womit ich das Spiel gewonnen habe.
Das Spiel macht unheimlich Spaß, ist sehr spannend
und der Mechanismus, das man zuerst Widersacherkarten erwerben muss, um mit
diesen dann Abenteuerkarten zu erhalten ist sehr nett und erlaubt sehr viele
verschiedene Gewinnstrategien. In zahlreichen Testspielen kam nie auch nur der
Hauch von Langeweile auf, im Gegenteil je öfter man das Spiel spielt, desto
mehr Spaß macht es eigentlich allen. Bis zum Schluss bleibt das Spiel spannend
und jeder Ausgang ist möglich.
Das Profispiel verlängert die Spieldauer und macht
den Erwerb der Widersacherkarten teuerer und komplizierter. Durch diese
Spielvariante wird das Spiel aber nicht wirklich interessanter, sondern meiner
Meinung nach dauert es nur länger ohne an Spielspaß zu gewinnen.
Der Spannungsbogen bei der Grundspielvariante ist
wesentlich besser auf das Spielgeschehen abgestimmt und macht deshalb auch viel
mehr Spaß. Das Grundspiel hat genau die richtige Zeitdauer und meistens wollen
alle Mitspieler sofort eine oder auch mehrere weitere Spiele absolvieren.
Der interessante Mechanismus, die optisch sehr schön
gestalteten Karten, der spannende Spielverlauf und die Ausgewogenheit des
Kräfteverhältnisses zwischen Strategie, taktischen Möglichkeiten und Glück
machen dieses Kartenspiel zu einem echten Highlight. Man kann
Als Fazit möchte ich ziehen, in meiner
Spielesammlung wird dieses Kartenspiel auf keinen Fall fehlen, und auch allen
an Kartenspielen interessierten kann ich es uneingeschränkt empfehlen.
Spieler : 2 bis 5
Alter :
Ab 8 Jahren
Dauer :
ca. 30 Minuten
Verlag :
Ravensburger
Autor :
Illustration :
B. Vallejo, F. Vohwinkel , W. Pepperle
Preis :
€ 11,95
Genre : Kartenspiel
Zielgruppe : Familie
Mechanismus :
Karten sammeln, diese gegen andere Karten tauschen
Strategie : ******
Taktik : ******
Glück : *****
Interaktion : ****
Kommunikation : ****
Atmosphäre : ******
Kommentar:
Großartiger Spielmechanismus
Spannend bis zum Schluss
Viele Gewinnstrategien
Optische schöne Gestaltung der Karten
Zufall, Glück und Strategie halten sich perfekt die
Waage
Profispiel macht das Spiel länger aber nicht wirklich
interessanter
Maria Schranz:
Als Fazit möchte ich ziehen, in meiner
Spielesammlung wird dieses Kartenspiel auf keinen Fall fehlen
Wenn Sie gerne Kartenspiele mit einer ausgewogenen
Mischung aus Glück und Planung spielen, wird Ihnen King Arthur das Kartenspiel
gefallen.