Die Insel
Willkommen auf der Insel...
... entdecke ihr
Geheimnis, bevor der Vulkan erwacht!
Endlich ist er da,
der neue Knizia! Oder ist er nur einer von unzähligen Neuerscheinungen und
Wiedererscheinungen der Spiele von Knizia, die dieses Jahr so zahlreich am
Markt erscheinen?
Nein, er ist „Die
Insel“ das Nachfolgespiel von „King Arthur“ und er wird allen Erwartungen
gerecht. Endlich ist er da und kann gespielt werden.
Das System „Touch
and Play“ wurde von Ravensburger entwickelt und erstmalig mit „King Arthur“ auf
den Markt gebracht. Kinderkrankheiten beim Kontakt der Figuren hatten für
einige Spieler den Spielspaß getrübt. Hier, beim neuen Brett, ist dieses
Problem beseitigt und es funktioniert so wie es sollte.
Zuerst zum Brett:
Da steht wieder in der Mitte so ein Berg, der Vulkan, und in diesem sind die
elektronischen Einheiten untergebracht.
Am Plan sind
wieder verschiedene Felder, mit Wegen verbunden, auf die man seine Figuren
stellt und dann den Kontakt zu einem der 5 Kontrollfelder herstellt (siehe
links unten) Erkunden, Eins, Zwei, Drei, Feuer.
Die Stimme kommt
aus dem Felsen und ist diesmal viel klarer und besser verständlich, doch auch
jetzt sollte es keine zu starken Hintergrundgeräusche geben, diese stören!
Hat die Stimme bei
„King Arthur“ viele Überraschungen parat und oft andere Texte gesprochen, sind
diesmal die Texte gerafft und ohne Überraschungen, eben dem Spiel angepasst.
Diesmal kommt es
auf Strategie an und wenn die Spieler nicht richtig spielen, schickt der Vulkan
immer mehr Monster, und dann ist das Spiel rasch zu Ende, ein Ende ist daher
vorprogrammiert.
Worum geht es bei
dem Spiel?
Wir zwei bis vier
Spieler haben eine Insel mit einem Vulkan entdeckt. Dieser Vulkan wirkt
bedrohlich. Wir müssen die Insel
erkunden, wobei es wichtig ist zusammen zu arbeiten, sonst haben wir keine
Chance zu gewinnen, aber auch nicht zu viel und zu oft, sonst kann man als
Einzelspieler nicht gewinnen.
Es gibt vier
Landestege, an denen wir Spieler an Land kommen. Jeder Spieler hat eine Figur
in den Farben weiß, grün, rot und schwarz. (Reiner Knizia‘s Lieblingsfarbe blau
kommt nicht vor!)
Die Insel um den
Vulkan herum ist in 3 Regionen geteilt, in Strand, Wald und Berg. Vier Felder
sind vordefiniert, die Felder der Statuten, denen man Steintafeln opfern muss.
Weiters gibt es noch vier Ruinen mit Wächtern. Zuletzt gibt es noch 12
Relikt-Orte, je drei für die Kristall-Figur, Brunnen-Figur, Turm-Figur und
Tempel-Figur. Je eine am Stand, im Wald und am Berg. Dann gibt es noch das
Ariki-Feld, die Höhle des Einsiedlers und die Strandgutsammlerin. Bei jedem
Spiel ist die Zuordnung der Felder anders.
Das Spiel gliedert
sich in zwei Teile: Zuerst versucht man eine der Statuen durch die Steintafeln
zu aktivieren. Gelingt das nicht, bevor die 7 Monster auf der Insel erschienen
sind, zählen nur die Punkte aus dem Kampf gegen die Monster um zu gewinnen.
Gelingt es, eine
Statue zu aktivieren, zählen nun eine Vielzahl anderer Punkte mit. Auch hier
endet das Spiel, nachdem die sieben Monster erschienen sind.
Die 7 Monster sind
nun ein Mechanismus, der dafür sorgt, dass die Spieler nicht nur herumziehen,
sondern aktiv und schnell die Insel erkunden müssen und gemeinsam die Insel
retten.
Kommt an auf der
Insel an, stellt man seine Figur auf ein Feld mit dem Boot und kann jetzt eine
von 3 Versionen starten, je nachdem welches der drei Kontrollfelder man
berührt. Mit „Eins“ startet man das „Einsteigerspiel“, mit „Zwei“ das
Fortgeschrittenenspiel und mit „Drei“ das Expertenspiel.
Dazu greift man
mit einer Hand seiner Figur an den Kopf und mit der anderen Hand drückt man auf
das entsprechende Feld. Ist einmal das Spiel gestartet, muss man immer auf das
Kontrollfeld „Erkunden“ drücken.
Der Zug besteht
darin, bis zu zwei Felder weit zu ziehen und dort wieder „Erkunden“ zu drücken.
Falls ein Monster auf dem Feld steht, wo man drüber ziehen möchte, so ist das
nicht möglich.
Zieht man auf ein
neues Feld und erkundet es, so sagt der Vulkan, um welches Feld es sich handelt
und zur Information erscheint auch am Vulkan ein beleuchtetes gleichartiges
Symbol. Nun wird die entsprechende Relikt-Figur auf diesen Platz gestellt und
für den Rest des Spieles ist dieser Platz für dieses Relikt fixiert. Auf diesen
Feldern erhält man die entsprechenden Relikt-Karten. Manchmal mehr, manchmal weniger.
Dabei ist es sinnvoll im nächsten Zug nicht sofort wieder auf das Feld zu
ziehen, je länger die Zeit, seit ein Spieler dort war, desto größer ist die
Chance mehr zu bekommen.
Da es für jedes
Relikt 3 Plätze gibt, bekommt man Zusatzpunkte für den Besuch aller drei
gleichartigen Relikte. Neben den Relikten gibt es drei Sonderfunktionen.
Die Ariki gibt
Ariki-Karten, diese erlauben Sonderaktionen, wie doppelter Zug, Fliegen,
Steintafel nehmen, etc. Der Einsiedler erlaubt, sofort von seinem Feld auf
jedes andere Feld am Plan zu ziehen. Und die Strandgutsammlerin tauscht Relikte
zu günstigen Verhältnissen.
Nun zu den Ruinen,
dort sitzen Wächter, die sich beim ersten Betreten zu Erkennen geben und dann
Relikt-Karten fordern, z.B. 8 Kristalle. Jedes Mal darf man 1, 2 oder 3
Kristalle abgeben (siehe entsprechendes Kontrollfeld) und er merkt sich,
welcher Spieler wieviele Karten abgegeben hat. Sind von einem oder mehreren
Spielern alle geforderten Kristalle abgegeben, belohnt er alle beteiligten
Spieler mit Steintafeln. Diese werden benötigt, um die Statuen zu aktivieren.
Jedesmal wenn man auf einem Feld der Statuen im Norden, Westen, Süden oder
Osten angekommen ist, darf man 1, 2 oder 3 Steintafeln abgeben, aber alle
müssen verschiedene Farben haben, außer eine Ariki-Karte erlaubt eine
Ausnahme.
Sind alle 7
Steintafeln gelegt, erwacht die Statue und das Spiel geht in die zweite Phase.
Nun zählen auch die Punkte für entdecken und sammeln.
Ich möchte hier
gar nicht alle Feinheiten ansprechen, die in diesem Spiel auch nach oftmaligen
Spielen eine echte Herausforderung
bilden.
Nun aber zu den
Monstern, davon gibt es 7 verschiedene Arten: Gnom, Drache, Schlange,
Riesenspinne, Tritan, Greif und Lava Golem. Jedes Monster verhält sich anders.
Es kann bekämpft werden, wenn der Spieler am gleichen Feld steht. Dazu gibt man
1, 2 oder 3 der richtigen Relikt-Karten ab oder auch eine Steintafel (mit dem
Kontrollfeld Feuer). Das Monster kann bleiben, weil wir nichts ausrichten, kann
auf ein anderes Feld springen oder auch wieder vom Spielplan verschwinden.
Für jeden Kampf
gibt’s Punkte, für verschiedene Monster bekämpfen Zusatzpunkte.
Nun sind diese
Monster das Element, das das Spiel zu Ende bringt. Sobald alle 7 Monster
gleichzeitig am Feld stehen, ist das Spiel zu Ende.
Hier zeigt sich
der Wunsch manchen Spielers, nicht mit den anderen gemeinsam zu spielen und
auch mit den Monstern zu kämpfen. Wenn nicht alle Spieler hier zusammen helfen
und regelmäßig die Monster vom Feld schicken, werden es immer mehr und bald ist
es nicht mehr möglich das Spielbrett von diesen Biestern zu befreien.
Manchmal scheint
ein Spieler das gut zu heißen, denn dann gewinnt er mit den Monsterpunkten.
Hier liegt das
spannende Element im Spiel: Gemeinsam eine Statue zu aktivieren und gleichzeitig
dafür zu sorgen, dass nicht zu viele Monster erscheinen. Zuerst im
Einsteigerspiel, bis dann zuletzt im Expertenspiel. Beim Expertenspiel muss man
wirklich gut sein, um noch eine Statue zu aktivieren. Alle Feinheiten des
Spieles müssen beachtet werden.
Zuletzt noch zur
Sprachausgabe: Diese ist besser geworden, leichter verständlich, weniger Texte,
die weniger oft wiederholt werden. Knapp und bündig, wie es sich für ein
Strategiespiel gehört. Dafür fehlt aber der Wortwitz und die überraschenden
Wiederholung, wie bei King Arthur. Es kann immer noch nicht ein externer
Lautsprecher angesteckt werden, damit es lauter wird. Man muss eben auf den
Umgebungslärm achten und eine entsprechend leise Umgebung suchen.
Das „Touch and
Play“ System funktioniert perfekt und wirkt voll entwickelt und noch für viele
Aufgaben einsetzbar. Durch die Reduktion der Kontrollfelder gibt es noch
weniger Möglichkeiten, Fehler zu machen. So wie bisher, kann kein Zug
zurückgenommen werden, daher genau überlegen vor dem Drücken.
Ich freue mich
schon jetzt auf das dritte Spiel in der Reihe der Knizia-Spiele, das nächstes
Jahr ein Kinderspiel auf gleicher Basis werden soll.
Wir in Österreich
sind begünstigt, denn bei uns gibt es „Die Insel“ schon, die große Menge an
Spielen wird es aber erst im Herbst geben. Daher kaufen, solange es es gibt!
Ferdinand de
Cassan
(ferdinand.de.cassan@spielen.at)
Die Insel
Spieler : 2 bis 4
Alter : ab 10 Jahren
Dauer :
ca. 60 Minuten
Verlag :
Ravensburger 2005
www.ravensburger.de
Autor :
Grafiker : Franz Vohwinkel, Joachim Krause
Preis : ca. € 60,00
WIN WERTUNG
Genre :
Abenteuerspiel
Zielgruppe :
Familie und Freunde
Mechanismus : Gegen die Insel spielen
Strategie : ****
Taktik : ****
Glück : ****
Interaktion :
***
Kommunikation : ****
Atmosphäre :
******
Kommentar:
2. Spiel mit Touch and Play
anspruchsvolle
grafische Gestaltung
gut
funktionierende Elektronik
ein Ende wird
durch Monster erzwungen
Stimmen etwas
eintönig
Wenn Sie gerne
King Arthur gespielt haben und Spaß an neuem elektronischem Spielmaterial
haben, wird Ihnen Die Insel gefallen.