Der zerstreute Pharao
Der zerstreute Pharao
Gunter Baars
2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren
Ravensburger Spiele 1997
30 bis 45 Minuten
Ravensburg waren jahrelang
DIE Adresse für das Familienspiel. "Hase und Igel", "Heimlich
& Co." Scotland Yard" und "Sagaland" bekamen die
prestigeträchtige Auszeichnung "Spiel des Jahres". Und viele andere
Spiele des Ravensburger Spieleverlages wie "Malefiz" und "Das
verrückte Labyrinth" kann man schon längst zu den Spieleklassikern zählen.
Leider wurde es in den Neunzigerj ahren etwas ruhig im Familienspielsektor.
Andere Verlage wie zum Beispiel Hans im Glück und F.X. Schmid setzten den
Ravensburger zu, und ein wirklicher Knüller fehlte ganz einfach. Bis mit
"Die Manlwurf-Company" endlich wieder ein gutes Familienspiel ins
Programm kam. Solchermaßen eingestimmt, nehmen wir nun einmal die 1997-Neuheit,
das Spiel "Der zerstreute Pharao", unter die Lupe.
Wie schon bei den letzten
"großen" Spielen dient auch beim "Pharao" der
Schachteleinsatz gleich als Spielplan. In 48 Vertiefungen werden 48 Chips
(davon 12 Schatz-Chips) verteilt, und zwar dermaßen, daß in je einem Quadrat
aus 4 Feldern ein Schatz liegt. Bereits jetzt ist es wichtig, sich gut zu merken,
wo die einzelnen Schätze (Papagei, Trompete, Mumie, Sphinx oder ähnliches)
verborgen sind, denn deren Auffinden ist das Ziel der Spieler. 47 Pyramiden
werden daraufhin auf den lan gesetzt, ein Feld bleibt daher leer. Die 48 Karten
sortiert man in 3 Stapel (durch die Rückseiten "1", "2" und
"3" erkennbar). Und schon kann's losgehen.
Die oberste Karte des
ersten Stapels wird umgedreht. Den darauf abgebildeten Schatz gilt es nun zu
finden. Wer an der Reihe ist, schiebt eine Pyramide auf den leeren Platz. Ist
auf diesem Feld kein Schatz vorhanden, darf der Spieler weiterschieben. Ist es
der gesuchte Schatz, erhält der Spieler die Karte und der nächste Spieler ist
an der Reihe. Ist es hingegen der falsche, ist der Spielzug beendet, und der
nächste Spieler muß den selben Schatz weitersuchen. Solange der 1. Stapel
durchgespielt wird, gibt es für aufgefundene Schätze einen oder zwei Punkte.
Wenn der erste Stapel
verbraucht ist, kommen die Karten des zweiten Stapels dran. Einige kleine
Änderungen gibt es da auch schon. Einerseits haben die Schatzkarten bereits
einen Wert von 3 Punkten. Und galt es im ersten Durchgang sich erst einmal im
Labyrinth zurechtzufinden, verlangen andererseits einige Karten jetzt bestimmte
Aufgaben. Da kann man einen beliebigen Mitspieler einen Schatz suchen lassen.
Oder man zieht vom rechten Nachbarn verdeckt eine Karte und muß fehlerlos zu
dem betreffenden Schatz ziehen. Oder aber man nennt zwei Schätze, die man
hintereinander abzuklappern versucht. Meistens wechseln dabei bereits erworbene
Karten - je nach Erfolg oder Mißerfolg der Aufgabe - den Besitzer. Und zur
Erschwernis wird die Schachtel auch noch des öfteren um 180° gedreht. Ist auch
der 2. Stapel aufgebraucht, wird der "3er" Stapel in Angriff
genommen. Da gibt es ab sofort 4 Punktc für jeden aufgefundenen Schatz. Zudem
scheidet ein Spieler aus dem Spiel aus, wenn er auf einen falschen Schatz
trifft. Das Spiel endet, wenn die "Ende"-Karte aufgedeckt wird oder
alle Spieler in der dritten Phase ausgeschieden sind. Klar, daß derjenige
Hobby-Archäologe gewinnt, der die meisten Punkte einheimsen konnte.
"Der zerstreute
Pharao" hat meiner Meinung nach das Zeug, jung und alt an den Spieltisch
zu fesseln. Es besticht durch einfache Regeln und eine familiengerechte, da
nicht zu lange Spieldauer. Durch den Memory-Effekt sind jüngere Mitspieler
keinesfalls benachteiligt, im Gegenteil wenn man die Merkfähigkeit von Kindern
bereits erlebt hat, muß man sich als Erwachsenen ganz schön anstrengen. Bereits
mit meiner 4jährigen Tochter konnte ich "Der zerstreute Pharao" schon
ohne größere Probleme spielen. Glück spielt natürlich auch eine gewisse Rolle
beim Ziehen der Karten, besonders im zweiten Durchgang. Doch alles in allem ist
den Ravensburger ein guter Fang gelungen. "Der zerstreute Pharao"
müßte eigentlich in der Auswahlliste Berücksichtigung finden.
Meine Wertung:
** Der zerstreute Pharao WW
MM UUU AAA 2-5 m