Der Schatz der Inka
Der Schatz
der Inka.
Edith Grein-Böttcher.
2-6 Spieler.
Ravensburger. 1987
Die Detektivspielwelle scheint ihren Höhepunkt
bereits überschritten zu haben und schon wird ein neuer Trend eingeläutet - Abenteuer
sind gefragt.
Bereits vor einem Jahr waren einige Spiele zu diesem
Thema erschienen. Waren es zuerst noch die Piraten, kommt jetzt auch der Urwald
zu seinem Recht.
Jeder der 2 - 6 Spieler führt einen
Expeditionstrupp, der versucht, den Schatz der Inka zu finden und ins heimische
Camp zu bringen. Für die Bewegung erhalten die Spieler je 5 Kompaß-Kärtchen
der 4 Himmelsrichtungen. In seinem Zug würfelt der
Spieler mit zwei Würfeln und darf nun eine der
beiden oder auch beide zusammen verwenden.
Dabei muß für jede
Richtung, in die gezogen wird, bezahlt werden - d.h. ziehe ich nach Norden und
Osten, muß ich je ein Kompaßkärtchen
Nord und Ost abgeben. In einem der neun Tempel liegt der Ring = Schatz, in den
anderen findet man, wie auch reichlich auf dem Spielplan, Kompaß-
und Inka (=Risiko)-felder. Dort erhält man Kompaßkarten,
die einem Nachschub an solchen einbringen bzw. Inkakarten mit zumindest
negativen Auswirkungen.
Wer den Ring findet, stülpt ihn über seine
Spielfigur und zieht dem Camp zu. Allerdings mit dem Handicap, nur mehr einen
Würfel verwenden zu dürfen. Damit ist die Jagd auf den Schatzträger eröffnet -
immer wieder wechselt der Besitzer und wird der Ex
auf eine der vier Inseln versetzt. Wer zuerst das
rettende Camp erreicht (natürlich mit dem Schatz!), gewinnt.
Bevor wir uns der Bewertung zuwenden, aber noch drei
kritische Anmerkungen:
1. Warum müssen Spielkärtchen immer erst aus den
Bögen gelöst werden? Unbeabsichtigtes "Zinken" scheint
vorprogrammiert - ich würde lieber ein paar Schilling mehr zahlen ...
2. Wie ja auch schon überall anders zu lesen - der
Ring klappert in der Pyramide. Abhilfe schafft, ihn gar nicht hineinzugeben und eben dem "Finder" der leeren
Pyramide den Ring überzustülpen.
3. Die Regel ist, für meinen Geschmack, ein wenig zu
persönlich gehalten und wirkt stellenweise sogar patzig. Originalzitate:
"und weil es ja nun wirklich genügend Felder
auf dem Plan gibt"
"...dann haben alle die Pech gehabt, die auf
diese Richtung gesetzt haben. Der Urwald ist schließlich nicht der Garten
Eden."
"...daran entlang zu ziehen ist ja auch ganz
schön, oder?"
Im übrigen ist die Regel klar und verständlich abgefaßt, wie überhaupt das Spiel rundherum gelungen
erscheint. Das Material ist bis auf den Ring-Tempel-Fehler sehr gut, die Handlung
ist stimmig.
Man muß schon gut mit
seinen Kärtchen haushalten, will man nicht kurz vor dem Ziel noch abgefangen
werden.
Am besten spielt sich "Der Schatz der
Inka" übrigens in voller Besetzung, das heißt, zumindest 4 Spieler sollten
es schon sein.
Vom Ablauf her erinnert das Spiel übrigens stark an
'Pirateninsel' von David Watts (Schmidt) - Das Suchen des Schatzes und das
immerwährende Abjagen desselben spielen hier wie da die entscheidende Rolle.
Insgesamt gesehen ist aber "Der Schatz der Inka" das rundere,
stimmigere, klarere Spiel -und durchaus empfehlenswert.
WIN-Wertung:
* Der Schatz der Inka WW S II UU AA 2-6 (4-6)