Der Herr der Ringe Die Gefährten Das Kartenspiel

 

Das Spiel:

Der Herr der Ringe Die Gefährten Das Kartenspiel

für 2-4 Spieler ab 9 Jahren

ca. 60 min

Ravensburger 2001

 

Die WIN-Wertung:

(*) W S II U A 2-4h

 

Der Autor:

Reiner Knizia

 

Wir befinden uns in Beutelsend, einer Ortschaft im Auenland, der Heimat von Frodo Beutlin. Frodo erhielt von seinem Onkel Bilbo den Ring, den der dunkle Herrscher Sauron vor langer Zeit geschmiedet hatte. Da Sauron den Ring wieder in seinen Besitz bringen möchte, rät ihm der weise Zauberer Gandalf, Beutelsend zu verlassen. Zusammen mit seinen Freunden Sam, Merry und Pippin macht sich Frodo auf den gefahrvollen Weg durch Mittelerde.

 

So beginnt die Spielregel des neuen Kartenspiels zum Thema Herr der Ringe. (Wie die Geschichte weitergeht, wissen wir ja jetzt nach dem Film alle. Zumindest noch ein Stück!) Wir beginnen also in Beutelsend. Dazu suchen wir die beiden Ortskarten von Beutelsend aus dem Stapel der 10 Orte und legen sie nebeneinander in die Mitte eines großen Tisches (Dieser begrenzt das Spielfeld.) Dann erhält jeder Spieler die 22 Karten in seiner Farbe (4 Hobbitkarten mit dem Wert 3, 1x0, 7x1,4x2, 4x4, 1x5 und ein Nazgul), die er gut mischt und als verdeckten Stapel vor sich ablegt. Bei 3 Spielern kommt eine Farbe aus dem Spiel, bei 2 Spielern bekommt jeder 2 Farben, die er zusammenmischt und als einen Stapel ablegt. Nun zieht jeder 6 Karten von seinem Stapel und es geht los.

 

Im Uhrzeigersinn legt jeder Spieler eine oder mehrere Karten in beliebiger Reihenfolge unmittelbar an den aktuellen Ort (am Anfang ist das Beutelsend) an. Dabei darf entweder eine Karte mit einem beliebigen Wert oder beliebig viele Karten mit dem Wert 1 (bei 2 Spielern auch farblich gemischt) gespielt werden. Die 0 kann anstatt oder zusätzlich zu anderen Karten gespielt werden. Dasselbe gilt für den Nazgul. Wird der Nazgul auf eine andere Karte draufgelegt, werden beide Karten aus dem Spiel genommen, wird er auf einen freien Platz gespielt, kommt nur der Nazgul aus dem Spiel. An jeden Ort müssen 10 Karten rundherum angelegt werden. An weißen Orten dürfen dabei Karten nur auf leere Plätze gelegt werden, an schwarzen Orten kann man eine ausliegende Karte eines Mitspielers mit einer eigenen Karte mit höherem Wert überdecken, wenn auf der zugedeckten Karte kein Ring aufgedruckt (Hobbit) oder draufgelegt ist. Anschließend ergänzt der Spieler am Zug seine Handkarten wieder auf 6.

 

Legt ein Spieler eine Karte auf den letzten freien Platz des aktuellen Ortes, kommt es zu einer Wertung. Dazu addiert jeder Spieler die Werte seiner an diesem Ort anliegenden Karten (bei 2 Spielern jede Farbe getrennt). Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme erhält so viele Erfolgspunkte, wie die höchste Wertungszahl des Ortes angibt und das Ringplättchen des Ortes, wenn ein Ring unter der Wertungszahl ist. Der Spieler mit der zweithöchsten Gesamtsumme erhält die Erfolgspunkte der 2. Wertungszahl usw. Der Spieler mit dem niedrigsten Wert geht immer leer aus. (d. h. bei 3 Spielern verfällt die 3. Wertungszahl.) Gibt es einen Gleichstand, erhält der Spieler die Wertungspunkte, der im Uhrzeigersinn zuerst auf den Spieler folgt, der die Wertung ausgelöst hat. Ein Spieler muss mindestens eine Karte (auch mit dem Wert 0) an einem Ort liegen haben, um Erfolgspunkte zu holen. Anschließend darf der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat, die 2 Karten des nächsten Ortes an eine beliebige Stelle der bisherigen Auslage waagrecht oder senkrecht zu mindestens einer bereits liegenden Karte anlegen (diese zählen für den nächsten Ort!) Dann kommt der nächste Spieler dran.

 

Will ein Spieler ein Ringplättchen einsetzen muss er es zusammen mit einer Karte ausspielen und auf diese drauflegen. Diese Karte ist dann, wie schon erwähnt, geschützt. Man kann auch mehrere Ringe auf einmal spielen. Außerdem hat jedes Ringplättchen (außer Bruchtal 2.) noch eine zusätzliche Funktion: z.B. wechselt der Ort seine Farbe oder jede Karte, die an einen Ort angelegt wird zählt nur 1 oder ähnliches. Ringe wirken sich auch auf den nächsten Ort aus, der an diese Karte angelegt wird.

 

Hat ein Spieler seinen Kartenstapel aufgebraucht, spielt er solange weiter, bis er keine Handkarten mehr hat, dann geht das Spiel ohne ihn weiter. An drei Orten gelten Sonderregeln. Diese stehen auf den Ortskarten.

 

Das Spiel endet a) wenn kein Spieler mehr Karten hat. Der aktuelle Ort wird dann noch gewertet, auch wenn nicht alle Plätze besetzt sind.

b) wenn nach der Wertung eines Ortes nur noch ein einziger Spieler Karten hat. (Ein einzelner Spieler kann zwar noch Karten an den aktuellen Ort anlegen, es wird aber kein neuer Ort mehr gelegt.)

Der Spieler mit den meisten Erfolgspunkten gewinnt. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der am zuletzt ausgelegten Ort die meisten Erfolgspunkte bekommen hat.

 

Die Spielregel ist knapp und präzise. Mir ist nur ein Punkt aufgefallen, der nicht eindeutig geklärt ist: darf ich an einem weißen Ort einen Nazgul auf eine andere Karte legen? Die Schachtel ist eindeutig viel zu groß. Die Hälfte wäre für das Spielmaterial noch zu viel. Als jemand, der wenig Platz hat, stört mich das. Außerdem sind gelb und grün schwer zu unterscheiden. Die Grafik der Karten gefällt mir aber sehr gut.

 

Das Spiel selbst funktioniert. Und doch hält sich der Spielspass irgendwie in Grenzen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich nur eine Partie zu dritt gespielt habe. Vielleicht war ich auch nur nicht in der richtigen Stimmung. Ich hatte am Anfang ziemlich hohe Karten in der Hand und habe ziemlich mühelos bei den ersten 4 oder 5 Orten gepunktet. Zu dritt gehen einem dann die Karten aus, so dass nicht alle Orte gewertet werden können. Und die anderen hatten dann keine Chance mehr aufzuholen. Meine überlegene Gewinnstrategie? Oder doch nur Glück? Ich weiß es einfach nicht. Ich denke, ich muss noch ein oder zwei Spiele mehr zu dritt machen.