Der
fliegende Teppich
Der
fliegende Teppich
Ein
Wettflug-Spiel
von Elke
Flogaus
und Kurt
Feyerabend
3-6 Spieler
Ravensburger
Kurt
Feyerabend, der Co-Autor von "Schwarzmarkt" (Newlit) und
"Gran" (Ravensburger) steigert sich von Spiel zu Spiel. Während
Schwarzmarkt wohl eher als Jugendsünde anzusehen ist und Gran im Endeffekt auch
nicht so spannend war, ist ihm mit dem fliegenden Teppich ein guter Wurf
geglückt. Die Geschichte spielt in 1001 Nacht, wo die Spieler im fernen Orient
einen Wettflug veranstalten:
Der
Spielplan ist zu Beginn leer und zeigt 3 Spielzonen - eine Wüstenzone und 2
Windzonen mit unterschiedlichen Windstärken. Der gesamte Plan ist 12 Felder
hoch und 24 Felder lang, die Wüstenzone nimmt die untersten 6 Felder, die
beiden Windzonen darüber je 3 Felder ein. Nun müssen die Spieler zurerst einmal
eine Stadt aufbauen. Dazu gibt es Häuser, Minarette, Paläste, Bäume und vieles
mehr. Auch 3 Wolken kann man noch in den Himmel hängen um den Weg noch zu
erschweren, denn die Spieler müssen vom Feld ganz links unten zum Feld ganz
rechts unten fliegen. Man kann nicht nur die Teile beliebig, sondern auch
beliebig viele Teile aufbauen und dadurch den Schwierigkeitsgrad bestimmen. Ist
die Stadt nun aufgebaut, gehen die Spieler an den Start, mischen den
Kartenstapel, erhalten je 3 Karten und ab geht die Post ...
Die Karten
zeigen je 2 bzw. 4 Pfeile, die entweder nur nach oben bzw. unten oder auch nach
oben und vorwärts bzw. unten und rückwärts usw. zeigen. Auf den Pfeilen stehen
Zahlen, die die Anzahl der Felder angeben, die in dieser Richtung geflogen
werden müssen. 5 Steuerkärtchen die man zu Beginn des Spiels erhält,
erleichtern einem noch den Flug, den mit ihnen kann man je einen Richtungszug
um 1 Feld verlängern oder bremsen. Dann gilt es noch die Windzonen zu
berücksichtigen, denn in Zone 1 wird man noch zusätzlich 1 Feld vorwärts, in
Zone 2 sogar 2 Felder weiter geweht. Wolken und Häuser sind dabei natürlich
undurchdringliche Hindernisse und wollen geschickt umflogen werden. Hat man
kein passendes Kärtchen auf der Hand, oder hält es ganz einfach so für
günstiger nichts zu tun, kann man auch das. Man legt eine Karte ab, nimmt eine
neue dafür auf und lässt sich treiben, je nach Windzone 1 oder 2 Felder oder
man sinkt ab, in der Wüstenzone, je 1 Feld abwärts pro Zug. Kommt man beim
Ziehen auf eine andere Figur zu stehen, wobei Überspringen allerdings erlaubt
ist, kann man diese entweder blockieren - der Spieler verliert einen Zug- oder
zur Landung zwingen - der Spieler sinkt bis zu den Häusern oder gar dem Boden
ab. (Dabei dürfen nun allerdings Wolken durchzogen werden.)
Wer von den
Spielern als erster "weich", d.h. mit genauer Punktzahl (!) landet,.
gewinnt.
Die
Möglichkeit, die Stadt jeweils neu aufzubauen, garantiert unterschiedliche
Spielabläufe, man kann sich keine perfekte Strecke zurechtlegen und auch die
Schwierigkeit kann je nach Lust und Laune bestimmt werden.
Der
Hintergrund ist äußert originell, wie überhaupt Sagen und Märchen viel zu wenig
in Spiele einfließen - die Fantasy ist da wohl zu übermächtig. Das
Spielmaterial ist gewohnt gut und auch die Regel ist sehr übersichtlich
aufgebaut. Nun ist das Spiel selbst ein wenig kompliziert, dadurch braucht es
ein bisschen bis man alles begriffen hat und darum ist wahrscheinlich erst ab
12 Jahren empfohlen. Also ein "richtiges" Erwachsenenspiel.
Der
Spielverlauf ist bis zum Schluss spannend und oft gewinnt einer nur um
Teppichfransenlänge den Wettflug. Taktisch interessant ist es schließlich auch
noch, besonders wichtig der richtige Einsatz der Steuerkärtchen - was will man
mehr von einem Spiel .
WIN-Wertung:
* Der
fliegende Teppich W SS I UU AA 3-6