Mit Freunden

 

Spiele liefern, Spiele kaufen

 

The Boardgamegeek Game

 

Ladenhüter, Renner oder Charity Shop?

 

Ein Brettspiel über Brettspiele - eigentlich war das, wenn man es sich genau überlegt, schon längst überfällig. Jetzt ist es da, entstanden zur Feier von 10 Jahre Boardgamegeek.

Die Spieler sind einerseits Spieleverlage die die Geschäfte beliefern, und andererseits besuchen sie in Gestalt des Boardgamegeek-Maskottchens Ernie die Geschäfte, um Spiele für ihre Spielergruppen zu besorgen. In sechs Runden kommen jeweils zuerst Spiele in den Lagern an, werden an Geschäfte ausgeliefert, Kunden kommen in die Geschäfte, der neue Startspieler wird bestimmt, die Kunden wählen Spiele aus und es gibt Gold für verkaufte Spiele. Die Spieleverlage sind Eggertspiele, Hans im Glück, Queen Games, R&D Games, Treefrog Line und Ystari.

Jeder beginnt mit 3 Würfeln, Sichtschirm und 20 Kärtchen in der eigenen Farbe, mischt die Kärtchen und setzt sie als Stapel vor den Sichtschirm. Jeder hat je 3 Kärtchen mit den Ziffern 1, 2,3,4, 5 und 6 und 2 Blanko-Kärtchen.  In Runde eins nimmt man von diesem Stapel 8 Kärtchen und legt sie offen hinter den Sichtschirm, in Runde 2 bis 5 nimmt man je 3 Kärtchen. Diese Kärtchen hinter dem Sichtschirm sind das Lager. Dann können die Spieler reihum jeweils ein Kärtchen verdeckt aus dem Lager auf eines der beleuchteten Schaufenster-Felder legen, solange bis alle gepasst haben. Aber – um die Konkurrenz gering zu halten bietet jedes Geschäft nur eine limitierte Auswahl an und die dorthin gelieferten Spiele müssen in diese Auswahl passen. Jedes Geschäft verkauft nur Spiele, die dieselbe Nummer haben wie das Geschäft, oder eine um eins kleinere oder größere Nummer. Natürlich kann man in Geschäft 1 nichts niedrigeres legen und in Geschäft 6 nichts höheres, da beides nicht vorhanden. Leere Plättchen können in jedes Geschäft gelegt werden. Der Verkaufspreis des Spiels wird im entsprechenden Schaufenster angezeigt. Man muss nicht immer alle Plättchen legen, kann auch gar keines legen, aber in der letzten Runde muss man dann alle Plättchen verbrauchen.

Dann würfeln alle Spieler ihre Ernies sprich die drei Würfel und setzen sie in die erleuchtete Fläche unter den Schaufensters des entsprechenden Geschäfts. Dann kann man versuchen, sie durch Werbeaktionen und Promotion in bestimme Geschäfte zu locken – für eine Werbeaktion würfelt man einen oder mehrere Würfel neu und bezahlt ein Gold, für eine Promotion bewegt man einen Würfel zu einem benachbarten Geschäft, ebenfalls für den Preis von 1 Gold. Haben reihum alle gepasst, wird der Spieler mit einem Würfel im niedrigst nummerierten Geschäft Startspieler und danach werden alle Kärtchen aufgedeckt. Blanko-Kärtchen gehen aus dem Spiel, Kärtchen mit falscher Ziffer, also eine 6 im Geschäft Drei, gehen ins Charity Shop. Nun setzt man einen Würfel auf ein Spiel im Geschäft mit gleicher Nummer oder passt. Wurden Würfel auf gleichfarbige Spiele gesetzt, werden die Spiele entfernt, sie bringen kein Einkommen, die Würfel gehen an den Besitzer zurück, dann wird das Einkommen ausbezahlt und die Plättchen von den Käufern hinter die Schirme gelegt. Unverkaufte Spiele gehen eine Reihe höher, werden also billiger.

Nach sechs Runden werden die gekauften Spiele gewertet, jede Zahl auf den Plättchen einzeln – vollständige Sätze aus je einem Plättchen aller gegnerischen Farben sind 6 Punkte pro Spiel wert, einzelne Plättchen ihren aufgedruckten wert, doppelte sind nichts wert. Wer am meisten Gold gesammelt hat, gewinnt das Spiel um Spiele.

Irgendwie hat das Spiel zwei Seiten – die eine Seite ist das Spiel für Spielefans, die haben sicher erst einmal Spaß daran, die Spiele in den Schaufenstern am Cover zu identifiezieren, jö schau, hab ich auch, hab ich gespielt, möchte ich haben, möchte ich spielen, man freut sich an den Abbildungen der Spiele, an der Sorgfalt, mit der auch auf der Planrückseite die Spieletitel der einzelnen Bilder angegeben sind –

und die andere Seite ist die des Spielers – und die bleibt irgendwie unzufrieden, ich kann nicht wirklich viel beeinflussen, denn in kann nur in die erwürfelten Geschäfte, und außerdem sind die Plättchen mit den niedrigen Nummern weniger wert, wenn ich sie einzeln abrechnen muss - also soll ich mich jetzt überhaupt auf den Versuch einlassen, einen Satz 1er oder 2er zu sammeln? Sammelt mein Mitspieler jetzt auch die Dreien oder sind die bisher einfach nur noch nicht aufgetaucht? Hmmm! Ein gewisses Bosheitselement kommt noch dazu: Da es ausdrücklich in der Regel erlaubt ist, Plättchen falsch zu platzieren, kann ich sie so dem Zugriff anderer Spieler entziehen. Aber …

… Eine nette Idee für ein Spiel ist The Boardgamegeek allemal, und unter Spielern spielt es sich für zwischendurch ganz nett, und die liebevolle Gestaltung macht immer wieder Freude, mit all den Abbildungen aus Spielen, so besteht die Zählleiste aus lauter Köpfen aus Spieleillustrationen. Und für Geeks gibt es auf der letzten Seite der zweisprachigen Regeln die Geekey-Methode, um den Startspieler zu bestimmen – aus 6 Paragraphen je nach erwürfeltem Wert!

 

Kid                       

Family                  

Friends         ein    

Expert                           

 

Alter                    

Spezial                 

 

Spieler         : 3-6

Alter            : ab 8 Jahren

Dauer           : ca. 75 min

 

Autor           : Richard Breese

Grafik          : Ryan Johnson, Chad Krizan

Vertrieb A.   : Boardgamegeek

Preis            : ca. 45,00 Euro

Verlag          : R&D Games

 

Genre                    : Setzspiel

Zielgruppe             : Mit Freunden

Mechanismen         : Plättchen platzieren, mit Würfel erwerben

 

Zufall                     : 5

Wissen                  :

Planung                 : 3

Kreativität              :

Kommunikation      : 5

Geschicklichkeit      :

Action                   :

 

Kommentar:

Sehr liebevolle Ausstattung

Thematisch für Spiele-Sammler interessant

Spiel guter Durchschnitt

 

Vergleichbar:

Alle Spiele mit Platzieren für Ressourcen und Platzieren für Erwerb

 

Atmosphäre: 7

 

Dagmar de Cassan

Vom Sammlerstandpunkt ein Must Have, vom Spielerstandpunkt her ein ist okay, schon allein das Thema macht es zu einer attraktiven Ergänzung einer Spielesammlung.