Revolte in Rom

 

Expertenabend. Während Dagmar und Maria schwerwiegende Handarbeitsprobleme wälzen, habe ich Walter dazu überredet, das neue Spiel von QUEEN auszuprobieren.

Fix habe ich „Revolte in Rom“ herübergeholt und die acht Scheiben in der Tischmitte aufgelegt. Als erstes die Scheibe mit den Geldmünzen, dann die sechs Würfelscheiben in ansteigender Reihe und als letztes die Scheibe auf der die Karten abgebildet sind.

Während ich Walter kurz die Spielregel erkläre, teile ich auch gleich die Würfel, und jedem vier Karten aus. Außerdem bekommen wir je 10 Siegpunkte. „Die Karten darfst du dir jetzt anschauen und zwei behalten, die anderen beiden gibst du deinem Gegner. Dann legst du die Karten an die sechs Scheiben mit abgebildeten Würfeln an.“

Während ich noch erkläre lege ich auch schon meine vier Karten verdeckt an die Zahlen 1, 3, 4 und 6. Walter legt seine Karten an 2, 4, 5, 6. Dann werden die Karten aufgedeckt und das Spiel kann beginnen.

 

Zuerst muss ich für jeden leeren Platz auf meiner Seite der Würfelscheiben einen Siegpunkt bezahlen, danach würfle ich mit meinen drei Aktionswürfeln zwei 3er und eine 6. Einen 3er lege ich auf die Kartenscheibe und kann dafür drei Karten vom Zugstapel nehmen und mir eine davon aussuchen. Die restlichen zwei Karten kommen auf den Ablagestapel. Mit den anderen beiden Würfeln aktiviere ich das „Forum“ an der 3er-Scheibe. Den 3er brauche ich, um es zu aktivieren und der zweite Würfel gibt an wie viele Siegpunkte ich mir vom allgemeinen Vorrat nehmen darf. In diesem Fall sind es 6.

Da ich kein Geld zum Bauen habe, ist nun mein Zug zu Ende und Walter an der Reihe.

 

Er muss ebenfalls 2 Siegpunkte abgeben bevor er seine Aktionswürfel wirft. Er bekommt drei 2er. „Bei drei gleichen kannst du den Wurf wiederholen wenn du willst“, mache ich ihn sofort aufmerksam.

„Muss ich noch einmal würfeln?“, harkt Walter nach.

Bevor ich etwas entgegnen kann, hat Dagmar ihren Blick von den Perlenarmband an dem sie gerade arbeitet gehoben und stellt klar: „Du musst nicht, es ist nur eine Möglichkeit, einen Wurf der dir nichts bringt zu wiederholen.“

Also behält Walter seinen Wurf, und nutzt ihn perfekt. Er legt alle drei Würfel auf die 2er Würfelscheibe an der er den Schauspieler platziert hat. (Dieser kann sich als jede der auf Walters Seite ausliegenden Personenkarten ausgeben.) Dann erklärt Walter ich nutze zwei mal den „Seher“ und nimmt den Zugstapel in die Hand um sich zwei Karten auszusuchen. (Danach wird der Stapel neu gemischt und wieder zurückgelegt.) Als dritte Aktion nutzt Walter den „Schauspieler“ als „Senator“ und kann somit beliebig viele Personen-Karten gratis auslegen. Damit legt Walter den „Händler“ und den „General“ auf die beiden noch freien Plätze seiner Auslage.

 

Nun bin wieder ich am Zug. Zuerst muss ich zwei Siegpunkte abgegeben, dann darf ich würfeln.

Diesmal habe ich 3, 4 und 6 gewürfelt. 3 und 6 nutze ich wieder für das „Forum“, was mir erneut 6 Siegpunkte bringt. Und mit dem 4er aktiviere ich den „Speerwerfer“ um Walters „Schauspieler“ zu zerstören. Dazu muss ich mit dem Kampfwürfel mindestens den Verteidigungswert der angegriffenen Karte würfeln, in diesem Fall also drei. Leider bin ich heute etwas ungeschickt, ich würfle nur eine zwei, damit schlägt mein Angriff fehl und Walter ist wieder dran.

Da Walter nun alle Plätze seiner Auslage besetzt hat, muss er jetzt keine Siegpunkte mehr abgeben und darf sofort würfeln.

„Du scheinst das Glück gepachtet zu haben“, meine ich lachend als Walter jetzt zwei 6er und eine 1 würfelt. Da er offensichtlich nicht weiß was ich meine, erkläre ich es ihm: „Mit den beiden 6ern kannst du dir Geld holen und dann den 1er auf den „Händler“ legen um mir meine Siegpunkte abzukaufen. Für je zwei Gold bekommst du einen meiner Siegpunkte und ich kann mich nicht dagegen wehren.“

Das lässt sich Walter nicht zwei Mal sagen, sofort nimmt er mir sechs Siegpunkte ab.

Damit hat er jetzt 14 Siegpunkte und ich nur mehr 12.

Nachdem er mich so ausgeraubt hat, nimmt er seine Aktionswürfel wieder zu sich, und ich bin wieder dran.

 

Erneut kosten meine leeren Plätze mich zwei Siegpunkte bevor ich würfle. Und wieder sind mir die Würfel nicht hold. Ich würfle zwei 2er und eine 3. Die 2er sind für mich wertlos und auch die 3 bringt mir jetzt nicht viel. Also nutze ich alle Würfel um mir Karten zu nehmen. Jetzt endlich bekomme ich etwas um mit Walter mitzuhalten. Ich baue zuerst den „Senator“, damit kann ich nächste Runde vielleicht meine Personen-Karten gratis ausspielen. Auf meinen letzten Platz baue ich ein „Äskulapinum“, damit kann ich mir, wenn ich die Karte aktiviere, eine Personen-Karte aus dem Ablagestapel aussuchen und auf die Hand nehmen.

Nun ist wieder Walter am Zug. Und wieder würfelt er zwei 6er und dazu eine 2.

„Jetzt kann ich den „Schauspieler“ zum „Händler“ erklären?“, will Walter sofort wissen. Als ich das bestätige, wandern die nächsten 6 von meinen Siegpunkten zu ihm.

Zumindest muss ich jetzt von meinen letzten vier Siegpunkten keine mehr abgeben, doch das ist schon das einzig Gute an meine Zug, denn mein Wurf ist alles andere als brauchbar.

Als nächstes würfelt Walter 1, 3, 5 und bekommt damit auch noch meine letzten 4 Siegpunkte. So etwas nennt man Sieg durch KO.

 

Revolte in Rom ist ein ausgezeichnetes Zweierspiel, das einen sehr hohen Glücksfaktor hat. Einige Karten in diesem Spiel sind sehr mächtig und wenn man noch das Glück hat, sie in der richtigen Zusammensetzung zu bekommen können einen eigentlich nur mehr die Würfel vom Gewinnen abhalten. Besonders den Händler finde ich zu dominierend, auch wenn man dem Gegner damit sehr viel Geld zuspielt. Denn selbst mit großen Mengen Geld hat man nicht immer die Möglichkeit eine funktionierende Verteidigung aufzubauen.

 

Trotzdem möchte ich jedem raten das Spiel zumindest einmal zu versuchen, denn die Regeln sind leicht verständlich und ein Spiel dauert auch nur selten länger als eine halbe Stunde.

 

Christoph VAVRU (g.vavru@aon.at)

 

Spieler                      : 2

Alter                        : ab 8 Jahren

Dauer                       : ca. 30-45 Minuten

Verlag                      : Queen Games 2005

                                 www.queen-games.de

Vertrieb                    : Piatnik

Autor                       : Stefan Feld

Grafiker                    : Michael Menzel

Preis                        : ca. 15 EUR

 

Genre                       : Kartenspiel

Zielgruppe                : Familie

Mechanismus            : Karten auslegen und Siegpunkte erkämpfen

Strategie                   : **

Taktik                       : ***

Glück                       : ******

Interaktion                : *****

Kommunikation         : ***

Atmosphäre              : *****

 

Kommentar:             

Leicht verständliche Regeln

Selbsterklärende Karten

Schönes Design

 

Christoph Vavru: „Revolte in Rom ist ein ausgezeichnetes Zweierspiel mit einem sehr hohen Glücksfaktor.“

 

Wenn Sie Die Siedler von Catan Das Kartenspiel oder Sammelkartenspiele im Allgemeinen mögen, sollten Sie auch Revolte in Rom einmal probieren.