Für Familien
Kaffee, Bohnen und vieles mehr
Montego Bay
All dies wird hier verladen
Kid
Family ein
Adult
Expert
Alter 8
Spezial
Im Hafen von Montego Bay herrscht geschäftiges Treiben. Die Aufgabe der Hafenarbeiter ist es, die im Hafen ankernden Schiffe mit Gütern zu beladen, um für sich einen Gewinn einstreichen zu können. Denn desto mehr Waren eines Hafenarbeiters sich in einem zu beladenden Schiff befinden, desto höher wird dessen Gewinn.
Natürlich kann nicht so mir nichts dir nichts mit dem Verladen begonnen werden, es müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden, damit auch alles reibungslos funktioniert. Dafür wird der Spielplan in der Mitte des Tisches positioniert, er besitzt zwei Seiten, eine für 2 oder 3 Spieler und eine für 4 Spieler. Je nach dem wie viele Spieler sich an dem Spiel beteiligen, liegt die entsprechende Seite oben. Jeder der teilnehmenden Spieler wählt sich eine Farbe und erhält in dieser einen kleinen und einen großen Hafenarbeiter, den dazugehörigen Bewegungskartensatz sowie 16 Fässer in seiner Farbe. Auf dem Spielplan werden dann noch die Kärtchen mit den Lagerhäusern verteilt, die Anzahl wird von der Mitspieleranzahl bestimmt. Die kleinen Hafenarbeiter kommen in die Taverne, die großen auf die gegenüberliegende Kneipe, dort daneben wird auch der Tally Man ab gestellt. Der Lazy Jack wird gemeinsam mit den Silbermünzen neben dem Spielplan platziert. An die vier Stege kommen in der ersten Runde das Lotsenboot und drei weitere Schiffe. Die verbleibenden Schiffe werden in zwei Stapeln verdeckt gemischt und neben den Spielplan gelegt. Zum Schluss werden noch die Rundenplättchen zufällig gezogen und in die dafür vorgesehene Führungsschiene gelegt.
Jetzt kann die Arbeit beginnen, es wird in Runden gespielt. In jeder Runde werden 6 Phasen durchlaufen. In der ersten Phase können die Spieler den Lazy Jack gegen eine Gebühr von drei Münzen als zusätzlichen Hafenarbeiter für sich anheuern. Sollten ihn mehrere Spieler für sich gewinnen wollen, so erhält ihn der Spieler der auf der Siegpunkteleiste am weitesten hinten ist und bezahlt dafür den Betrag von drei Münzen.
Es dauert meist etwas bis man Lazy Jack anheuern kann, da man zu Beginn des Spiels noch keine Silbermünzen besitzt. Diese muss man sich erst verdienen und das dauert, also heisst es sparen. Der Letzte hat gegenüber den anderen Spielern einen Vorteil, da ihm immer der Vorzug gegeben wird. Aufgrund dieser Tatsache haben die anderen eine geringere Chance die Lazy Jack-Figur in ihren Besitz zu bekommen und versuchen erst gar nicht ihn zu bekommen, weil sowieso der Letzte den Zuschlag bekommt.
In Phase zwei geht es um die Auswahl der Bewegungskarten, es gibt sowohl welche für den großen als auch für den kleinen Hafenarbeiter. Beide Arten von Karten besitzen die Werte 1 bis 5, um den entsprechenden Wert kann man die Figuren auf dem Spielplan weiter bewegen. In jeder Runde stehen den Spielern immer alle Karten zur Verfügung. Jeder wählt für jeden seiner Hafenarbeiter eine Karte aus und legt sie verdeckt vor sich ab. Sollte man Lazy Jack angeheuert haben, so stellt man ihn zu einem seiner Hafenarbeiter und wählt aus dessen Bewegungskarten dann eine aus.
Die dritte Phase ist die Bewegungsphase, in der die Hafenarbeiter gezogen werden. Es wird im Uhrzeigersinn gezogen und jedes Feld grenzt an einen der Lagerräume des Lagerhauses. Zu Spielbeginn befinden sich die Hafenarbeiter noch in den Tavernen, in der ersten Runde werden sie aus diesen herausgezogen. Die Hafenarbeiter werden nacheinander, gemäß der zufälligen Reihenfolge der Rundenplättchen, bewegt. Sollte Lazy Jack von einem der Spieler angeheuert worden sein, so zieht dieser immer vor den anderen Hafenarbeitern. Sollte man beim Ziehen auf einem Feld landen, welches schon von einem anderen Spieler besetzt ist, so wird der jeweilige besetzende Hafenarbeiter auf die gegenüberliegende Seite des Lagerhauses verschoben. Sollte auch das gegenüberliegende Feld schon besetzt sein, wird die eigene Figur auf das nächste freie Feld hinter dem eigentlichen Zielfeld gestellt. Man überspringt den anderen Hafenarbeiter also nicht, sondern fällt zurück.
Man kann in Phase zwei nur bedingt eine Strategie aufbauen, da der Spielablauf in Phase drei von den anderen Spielern stark beeinflusst wird. Man kann mit den Bewegungskarten die Hafenarbeiter nicht immer gezielt steuern, da man ja nicht weiß, wie die anderen Spieler ihre Bewegungskarten einsetzen. Es kann also durchaus vorkommen, dass es so wie man es sich überlegt hat nicht funktioniert, weil die anderen etwas verändern. Dieses Problem ergibt sich besonders für den Startspieler der Runde. Er wird vielleicht seine Taktik so anpassen, dass er vielleicht etwas bekommt anstatt gar nichts.
Nach der Bewegungsphase kommt die Phase vier, in der man Fässer erhält, mit denen man die Schiffe belädt. Jeder Hafenarbeiter wird einzelnen, ausgehend vom Tally Man entgegen der Pfeilrichtung, abgehandelt. In jedem Lagerhaussegment befinden sich zwei Räume, es werden immer die Räume geleert, vor denen sich ein Hafenarbeiter befindet. Der Inhalt dieser Räume geht an den Spieler, dessen Hafenarbeiter sich vor dem entsprechenden Lagerraum befindet. Man nimmt sich die angegebene Anzahl von Fässern aus seinem eigenen Vorrat und stellt sie auf die Schiffe, die sich im Hafen befinden. Man muss nicht alle auf ein Schiff stellen, man kann sie auf alle ausliegenden Schiffe verteilen, jedoch müssen alle erhaltenen Fässer auf die Schiffe verladen werden. Es können sich in den Lagerräumen aber auch kaputte Fässer befinden. Wenn man vor einem dieser Lagerräume stehen bleibt, muss man die entsprechende Anzahl von Fässern von den Schiffen zurück in den Vorrat nehmen, also abladen. Dabei ist wieder egal ob man die Fässer von einem oder mehreren Schiffen wegnimmt. Für jede abgebildete Münze in einem Lagerraum erhält man eine Münze in den eigenen Vorrat.
Die Schiffe besitzen unterschiedlich große Stauräume, manche werden also schneller, beladen sein als andere. Wenn das letzte Fass in den Stauraum eines Schiffes gestellt wird, erhält derjenige Spieler, der dieses letzte Fass positioniert hat, dafür einen Bonussiegpunkt. Sobald ein Schiff fertig beladen ist, lichtet es sofort den Anker und wird gewertet. Je größer das Schiff und sein Stauraum sind, desto größer sind die zu erhaltenden Siegpunktsummen. Der Spieler mit den meisten Fässern auf dem ablegenden Schiff erhält die meisten Siegpunkte, der zweite erhält den zweiten Wert und wenn man zu viert spielt, erhält auch der dritte Siegpunkte. Es geht bei der Wertung also immer ein Spieler leer aus, außer beim Spiel zu zweit. Sollte Gleichstand bei der Anzahl der Fässer herrschen, so werden die Siegpunktewerte der Plätze addiert und durch die beteiligten Spieler geteilt. Das Ergebnis dieser Rechnung wird immer aufgerundet. Die Siegpunkte fahren die Spieler auf der Siegpunkteleiste nach vorne. Das gewertete Schiff kommt aus dem Spiel und die darauf verladenen Fässer kommen in den Vorrat ihrer Besitzer zurück.
Anschließend startet die Phase fünf, in dieser legt immer das Schiff am ersten Steg ab, egal wie voll es beladen ist. Es wird dann genauso gewertet, wie die voll beladenen Schiffe, nur ohne den Zusatzsiegpunkt für das letzte Fass. Danach werden alle Schiffe eine Position nach vorne bewegt und an den letzten Steg wird ein neues Schiff vom Stapel angelegt.
In der letzten Phase wird die Reihenfolge der Hafenarbeiter verändert. Dafür wird das Plättchen, das ganz vorne in der Reihe liegt, an das Ende der Reihe verschoben, sodass in der nächsten Runde mit einem anderen Hafenarbeiter begonnen wird. Die Reihenfolge ändert sich komplett sobald der zweite Schiffsstapel ins Spiel kommt. Denn jetzt werden die Plättchen wieder gemischt und dann zufällig ausgelegt. Die Veränderung der Reihenfolge verringert den oben beschriebenen Nachteil des Startspielers. Da dieser ja in jeder Runde wechselt, hat nicht immer derselbe Spieler dieses Nachteil, sondern alle teilen ihn sich gewissermaßen auf. Es kommt dadurch auch zu mehr Abwechslung innerhalb des Spiels, da weil immer ein anderer Startspieler ist. Bevor die nächste Runde gestartet werden kann, wird die Lazy Jack-Figur wieder neben den Spielplan gestellt, wenn sie zum Einsatz gekommen ist.
Das Spiel endet, wenn in Phase vier nur noch drei oder sogar weniger Schiffe im Hafen vor Anker liegen und beide Schiffsstapel aufgebraucht wurden. Wenn das der Fall ist, beenden noch alle Hafenarbeiter ihren Zug und danach kommt es zur Wertung aller restlichen Schiffe. Es kann dann vorkommen, dass einige Spieler ihre Fässer nicht mehr verladen können, weil auch die restlichen Schiffe voll beladen wurden und abgelegt haben. Die übrigen Fässer der entsprechenden Spieler kommen dann in die Hafenkneipe beim Tally Man, denn diese werden nun wie folgt gewertet. Bei vier Spielern ist die Verteilung 3-2-1, bei drei Spielern 2-1 und bei zwei Spielern gibt es letztlich einen Punkt. Die meisten Siegpunkte erhält derjenige Spieler, der in der Hafenkneipe die meisten Fässer hat, danach der mit den zweimeisten Fässer und so weiter. Bei Gleichstand werden die entsprechenden Plätze addiert und durch die beteiligten Spieler geteilt, das Ergebnis wird wieder aufgerundet. Diese Punkte können den Punktestand der Spieler noch verändern, derjenige Spieler, der jetzt die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand gewinnt derjenige der Spieler, der mehr Münzen besitzt, sollte auch dieser Punktestand gleich sein, so sind beide Sieger.
Beim Durchlesen der Regel hat man das Gefühl, dass es sich um ein schweres Spiel handelt, dass sehr langwierig ist. Doch sobald man mit dem Spielen begonnen hat, stellt sich das Gegenteil heraus, denn es ist ein einfaches Spiel von sehr kurzer Dauer. Aufgrund dieser Tatsache macht das Spiel Spaß und ist sehr gut als Familienspiel geeignet, gelegentlichen Frust wegen durchkreuzter Pläne muss man einkalkulieren, denn wie gesagt, Vorausplanen der eigenen Aktionen ist nur sehr selten umsetzbar.
Isabella Schranz
Spieler : 2 - 4
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Autor : Michael Feldkötter
Grafik : Claus Stephan
Vertrieb A. : Piatnik
Preis : ca. 30,00 Euro
Verlag : Queen Games 2009
Genre : Bewegungs- und Positionsspiel
Zielgruppe : Familie
Mechanismen : Hafenarbeiter für Gewinn positionieren
Zufall : 1
Wissen :
Planung : 2
Kreativität :
Kommunikation : 4
Geschicklichkeit :
Action :
Kommentar:
Einfache Mechanismen
Sehr umfassendes Regelwerk
Kaum planbar
Vergleichbar:
Entfernte Ähnlichkeiten zu Heimlich & Co durch den Rundumlauf und an Roborally durch das Über-den-Haufen-werfen der Planung durch die Mitspieler
Atmosphäre : 3
Isabella Schranz:
Montego Bay bietet nach Überwinden der Regelhürde ein schnelles einfaches Familienspiel ohne große Planung und Tüftelei.