Aqua Romana
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in neues Spiel
aus dem Verlag Queen, wo Plättchen zu legen sind, hat mich sofort an Metro und
Linie 1 erinnert.
Doch das Spiel Aqua Romana schaut zwar ähnlich aus,
verläuft aber ganz anders. Es sind die Baumeister, die am Rand stehen, die das
Spielgeschehen bestimmen und daher ist Aqua Romana
vom Spielgeschehen her eine echte Herausforderung.
Die Hintergrundgeschichte bringt uns ins alte Rom, wo die Römer dringend
frisches, fließendes Wasser benötigen: Also werden Aquädukte erbaut. Das entspricht der historischen Wahrheit und Rom hat
sicher zu einer Zeit, wo reines Wasser ein wertvolles Gut war, sehr viel davon
täglich verbraucht. Anders als im Spiel versuchte man von den Bergen, also von
weit weg, auf den kürzesten Weg ein Aquädukt in die ewige Stadt zu bauen.
Öffnet man die Schachtel, findet man den großen Plan mit der Fläche (11 x 9
Felder), auf der die Aquädukte gebaut werden sollen. Man muss diese
99 Felder vollbauen, Kurven und Kreuzungen einplanen,
ja die Aquädukte können sich auch kreuzen oder das gleiche Aquädukt kann eben
Schleifen ziehen. Das war auf den ersten Blick die verblüffende Ähnlichkeit mit
den oben genannten Eisenbahnspielen, doch die Baumeister bestimmen einen ganz
anderen Spielverlauf. Dass die Aquädukte eben nicht möglichst gerade laufen,
sondern die Spieler sich durch Kurven und Kreuzungen gegenseitig den begrenzten
Spielplan streitig machen, darin liegt der Unterschied zur Wirklichkeit. Das Material in der Schachtel umfasst die 4
unterschiedlichen, quadratischen
Plättchen, die den Verlauf des Aquädukts zeigen und erst durch das Legen dieses
Plättchen den Verlauf fixieren fixieren. Weiters gibt
es 17 Baumeister, die auf der Randleiste des Spielplan
entlangziehen. Diese Randleiste geht ganz herum und
hat keine Zählfunktion. Diese Baumeister
bestimmen, welche Plättchen überhaupt gelegt werden dürfen.
12 Baumeister (jeweils 3x die 4 verschiedenen Plättchen), werden von den
Spielern beliebig auf die Felder des Rundweges verteilt. Zusätzlich kommt von
jeder Sorte Baumeister einer in die Reserve zusammen mit einem Joker.
Die 4 Startplättchen (Wasserreservoir seiner Farbe und zweiseitig bedruckt)
legt der Spieler entsprechend der Anleitung auf den Plan. Bei drei Spielern
zeigt das Reservoir vier Anschlüsse und bei 2 oder 4 Spielern zeigt es drei
Anschlüsse. Auf jeden Anschluss kommt ein Arbeiter, von dort startet jeweils
ein Aquädukt.
Wenn man dran ist, muss man eines seiner Aquädukt ausbauen, es wird daher ein
eigener Arbeiter gewählt, dessen Feld in waagrechter oder senkrechter Linie auf
ein Randfeld zeigt, eine Sichtlinie hat, auf dem sich ein Baumeister befindet.
Es können von einem Feld aus aber auch mehrere Baumeister zu sehen sein, dann kann man sich den am
besten geeigneten Baumeister aussuchen.
Man nimmt sich das passende Plättchen zum Baumeister und legt es an sein
Aquädukt an. Das Plättchen muss so angelegt werden, dass man das Aquädukt
verlängert aber niemals zwei Aquädukte verbindet. Dabei darf man aber einem
anderen Aquädukt den Weg abschneiden.
Danach rückt der Arbeiter auf das neue Plättchen oder an das neue Ende seines
Aquädukts vor, wenn zum Beispiel ein liegendes Plättchen (zB
Kreuzung) mit eingebunden wird. Jeder Spieler darf in einem Zug nur nur
ein Plättchen legen. Der in Anspruch genommene Baumeister rückt um ein Feld auf
dem Rundweg vor.
Zieht er dabei um eine Ecke, hat man einen zusätzlichen Zug erwirkt. Man muss
das gleiche Plättchen nochmals anlegen. Dazu wählt man ein freies Feld, das
weder an ein eigenes noch an ein fremdes Aquädukt grenzt. Ist dies nicht
möglich, darf man das Plättchen nicht platzieren.
Hat ein Spieler keinen Baumeister in gerader Linie so kann er nicht ausbauen
und zieht stattdessen einen beliebigen Baumeister ein Feld weiter, auch wenn
dieser dabei um eine Ecke zieht, darf kein Plättchen gelegt werden.
Ist das zu legende Plättchen nicht mehr im Vorrat, dann darf man auch ein
beliebiges Plättchen nehmen. Damit ist
sein Zug zu Ende.
Bevor der nächste Spieler beginnt, überprüft der Spieler, welche Aquädukte am
Plan durch den letzten Zug geschlossen wurden. Schliessen
kann man ein Aquädukt durch Plättchen, aber auch durch den Spielfeldrand.
Alle gefundenen, geschlossenen Aquädukte, sowohl eigene und als auch fremde,
werden jetzt gewertet. Jedes Feld der Wasserlinie zählt einen Punkt. Führt das
Aquädukt ein zweites Mal über ein Feld, dann zählt dieses Feld nochmals. Das
Wasserreservoir wird als Startfeld dabei nicht mitgezählt.
Der Arbeiter, dessen Aquädukt gerade geschlossen wurde, kommt auf das Podest
mit der entsprechenden Punktezahl. Es gibt die Werte von 1 bis 20. Ist dieser
Wert schon besetzt, dann wird er auf den nächstniedrigeren
Wert gesetzt. Ausnahmen bilden die Podeste 3 und 7, diese haben Platz für 2
Arbeiter.
Mehr als 20 Punkte kann man dabei nicht erhalten, die überzählige
Punkte verfallen. Es ist daher nicht sinnvoll, zu lange Aquädukte zu bauen.Die Reihenfolge der Wertung beginnt immer bei den
Arbeitern des aktiven Spielers. Die anderen folgen reihum.
Zusätzlich - als Bonus - wählt der betroffene Spieleer
für jedes im aktuellen Zug geschlossene Aquädukt einen Baumeister aus der
Reserve, so noch vorhanden, und platziert diesen auf dem Rundweg, so wie es am
günstigsten für ihn ist. Der Joker steht für ein beliebiges Plättchen. Wird
eine Runde lang kein Plättchen gelegt, endet das Spiel. Offene Aquädukte werden
jetzt noch gewertet.
Dann kommt es zu einer Schlußwertung: Der Arbeiter
auf dem höchsten Podest erhält einen Bonus von 4 Punkten, auf dem zweithöchsten
3 Punkte und auf dem dritthöchsten 2
Punkte. Nun werden die Werte aller Podeste dazu gezählt. Der Spieler mit den
meisten Punkten gewinnt. Dieses Spiel hat einfache Regeln, verlangt aber
geschickte Planung. So ist es ganz
wichtig zu planen, wo am Anfang seine Baumeister stehen und im Laufe des
Spieles, welchen Baumeister ich bewege. Genauso entscheidend ist der Zeitpunkt,
wann man ein Aquädukt abschließt, denn jeden Wert kann - bis auf 2 Ausnahmen -
nur ein Spieler beanspruchen. Auch ein Umweg kann wichtiger Landgewinn sein, um
die Mitspieler von freier Fläche abzuschneiden. Daher ausprobieren!
Ferdinand@spielen.at
Hat mich das
System erst an ein Eisenbahnspiel erinnert, zeigt sich beim Spielen, dass es
ein Bauspiel ist, dessen Strategie eine Herausforderung darstellt
.
Ferdinand de Cassan
Spieler : 2-4
Alter : 8+
Dauer : 45-60
Verlag : Queen 2005
Vertrieb : Piatnik
Autor : Martin Schlegel
Grafik : Michael Menzel
Preis : ca. 25,00 Euro
Genre : Legespiel
Zielgruppe : Familie und Freunde
Mechanismen : Plättchen legen
Strategie : ***
Taktik : *****
Glück : **
Interaktion : *****
Kommunikation : **
Atmosphäre : *****
Kommentar :
Klare Regeln
Gute Ausstattung
Am besten zu 2 oder 4 Spielern
Taktische Entscheidungen nötig
Wenn Ihnen Der Palast von Alhambra
oder Carcassonne gefällt, wird Ihnen auch Aqua Romana
gefallen.