Pole Position

 

Pole Position

Autor: Gerhard Kodys

Hersteller: Piatnik

Kategorie: Lauf/Familie Anzahl

Spieler: 3-5 ab 8 Jahren

erschienen: 1989

 

"Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Motorsportfreunde, herzlich willkommen zum ersten 'Formel Game' Rennen dieser Saison auf dem Piatnik-Ring. An diesem Lauf beteiligen sich insgesamt fünf Teams mit je drei Wagen.

 

Die Strecke gilt allgemein als schwierig und verlangt den Fahrern einiges an Können ab. Das Besondere an dieser Grand Prix-Abart ist, dass nur über eine Runde gefahren wird. Das Siegerteam wird anhand von Punkten, die für die jeweils erreichten Positionen vergeben werden, bestimmt.

 

Und da ist auch schon das Startsignal. Sofort setzt sich Wagen Blau 1 an die Spitze dicht gefolgt von Grün 1 und Rot 1. Gelb 1 und Schwarz 1 haben einen schlechten Start. Während die ersten Autos in die Kurve fahren, starten bereits die zweiten Wagen des Teams. Doch, was ist da los? ... ein Ölfleck auf der Strecke zwingt den führenden Boliden, langsamer zu werden. Fahrer Rot 1 sieht eine Chance und überholt im Windschatten seines Vordermannes. Mittlerweile scheint Grün 1 Probleme mit der Lenkung zu haben. Er fällt eine Position zurück. Alles scheint auf einen Boxenstopp hinzudeuten. In der Zwischenzeit sind auch die restlichen Wagen gestartet. Damit befinden sich jetzt insgesamt 15 Boliden im Rennen; und gerade diese in den letzten Reihen setzen zu einer spektakulären Aufholjagd an und katapultieren sich weit nach vorn! Jetzt liegen alle Wagen dicht beisammen. Doch da setzt sich Grün 2 an die Spitze! Er hängt den Pulk ab, quetscht aus seinem Turbo die letzten Kraftreserven heraus und geht als erster über die Ziellinie..."

 

Heuer fügt Piatnik der Sparte der Autorennspiele ein neues Exemplar hinzu. Bei POLE POSITION erhält jeder der drei bis fünf Spieler (laut Angaben des Autors funktioniert das Spiel am besten zu viert) je drei Rennautos sowie einen Satz Treibstoffkarten, auf denen die Zahlen von 1 bis 9 aufgedruckt sind, in seiner Farbe (Kritik: die blauen und die grünen Karten sind bei Kunstlicht nur schwer zu unterscheiden).

Um für jedes Rennen eine neue Ausgangssituation zu schaffen, befinden sich in der auf dem Spielplan aufgedruckten Rennstrecke Ausnehmungen. In diese werden vor Spielbeginn Plättchen gelegt (grau - Straßenteil, Ölfleck - mit diesem Wagen einmal aussetzen, Boxenstopp - eine Position zurückfallen, Turbo - eine Position vorrücken, Windschatten - Autos überholen kostet nur einen Punkt, s. u., und Aufholjagd -Zugzahl ist Kartenwert plus Position des Wagens im Rennen), auf denen zu landen bzw. von ihnen wegzuziehen Vor- oder Nachteil bedeuten kann.

 

Zu Beginn stellt jeder Spieler den ersten Rennwagen auf das Startfeld. Die Boliden werden gezogen, indem jeder Spieler aus seinem Satz Treibstoffkarten eine auswählt und sie verdeckt vor sich hinlegt. Hierauf decken alle ihre Karten gleichzeitig auf. Der Spieler mit dem höchsten Kartenwert zieht seinen Wagen zuerst, bei mehreren gleichen Werten gibt die Position der einzelnen Wagen im Rennen die Zugreihenfolge an. Nun wird ein beliebiger Bolide (außer er unterliegt dem Effekt eines 'Ölflecks') um die Anzahl der auf der ausgespielten Karte aufgedruckten Felder weiterbewegt. Dabei muss man berücksichtigen, dass das Überholen anderer Wagen jeweils einen zusätzlichen Punkt kostet und nur immer ein Auto auf einem Feld stehen darf (Ausnahme: Startfeld). Kann kein Rennwagen bewegt werden, so bleibt die Karte ohne Wirkung. Die verwendeten Karten werden abgeworfen und können erst wieder aufgenommen werden, wenn die Spieler keine Karten mehr auf der Hand haben.

Sobald das erste Auto das Startfeld verlassen hat, wird sofort ein weiteres nachgezogen. Erreicht ein Bolide das Ziel-Feld, wird er auf das nächste freie Feld der Wertungstabelle in der Spielplanmitte gesetzt. Wenn alle Wagen im Ziel sind, wird anhand der erreichten Punktesumme der Sieger ermittelt.

 

Obwohl POLE POSITION auf den ersten Blick den Eindruck eines Familienspieles macht, muss man schon ziemlich tüfteln, um eine Karte auszuspielen, die in der momentanen Situation am günstigsten ist. Man kann hier nämlich leicht in den Fehler verfallen, sich nur auf einen Wagen zu konzentrieren und dabei die anderen zu vernachlässigen. Besonders bei niedrigen Kartenwerten kann sich die Spielsituation, wenn man an der Reihe ist, bereits so stark geändert haben, dass man seinen eigentlichen Zug gar nicht mehr ausführen kann. Dann bleibt nur mehr die Möglichkeit, die Punkte halt' irgendwie' einzusetzen, nur um die Karte nicht zu verlieren.

 

Langer Rede kurzer Sinn POLE POSITION ist sicherlich sein Geld wert.