Jet Set

 

Autor: E. H. Schöckl

Graphik: Thomas Hesselmann

Hersteller: Piatnik (Hit-Serie)

Kategorie: Karten-Ablegespiel

Spieler: 2-4 (ab 8 Jahren)

erschienen: 1989

Spielprinzip:

Die Spieler versuchen, ihre Karten auf einen zentralen Stapel abzulegen. Gelingt ihnen dies nicht, müssen sie vor sich eigene Stapel errichten. Nach Ausspielen der letzten Karte gelten die eigenen Stapel als Minuswerte. Ziel ist es möglicheßt wenig Minuspunkte zu erhalten.

 

Spielmaterial:

36 Karten. 32 davon tragen eine der folgenden Zahlen: 1, 2, 4, 8, 16. Außerdem sind die Karten mit einem bis zu drei Farbecken gekennzeichnet. Von den Einser- und Sechzehnerkarten liegen je 4 vor, ansonsten 8. Die restlichen 4 Karten sind Stop-Karten; in je einer von vier möglichen Farben.

 

Spielregeln:

Jeder Spieler erhält 9 Karten. Bei zwei oder drei Spielern kommt der Rest in den Talon. Reihum wird jeweils eine Karte ausgespielt. Der erste Spieler eröffnet den Tisch-Stapel mit einer Karte seiner Wahl. Der nächste Spieler darf nur eine Karte mit dem halben oder dem doppelten Zahlenwert darauflegen, die mit der ursprünglichen Karte mindestens ein Farbkästchen gemein hat. Besitzt man eine Stopkarte einer erlaubten Farbe, darf man diese auch verwenden. Kann man den Tisch-Stapel nicht weiter ausbauen (weil man entweder keine passende Karte besitzt, oder selbiger mit einer Stop-Karte abgeschlossen wurde), muß man einen Platz- Stapel eröffnen. Sobald ein Platzstapel offen ist, darf man keine Karten mehr auf den Tisch-Stapel legen. Hingegen dürfen nun andere Spieler, die ebenfalls Platz-Stapel besitzten, nach den oben erwähnten Regeln mit Karten beglückt werden. Ist dies nicht möglich, und man kann auch den eigenen Platz-Stapel nicht eßweitern, muß ein neuer eröffnet werden. Erst wenn alle eigenen Platz-Stapel durch Stop-Karten geschlossen wurden darf man wieder auf den Tisch-Stapel ablegen. Nach der letzten ausgespielten Karte wird gewertet. Zuerst werden die eigenen Platzstapel gezählt. Danach zählt man die Karten aller offenen Platzstapel. Die beiden Werte werden multipliziert und ergeben Minuspunkte.

 

Kommentar:

Zuerst wäre da die an den Haaren herbeigezogene Hintergrundstory: "Bei Jet Set geht es um gemeinsame Reisen. Abwechselnd bestimmt jeder das Verkehrsmittel, auf das umgestiegen wird. (..) Jeder Stapel stellt eine Reise dar, wobei der Tisch-Stapel als günstigste Reise gilt. Die Platz-Stapel sind Abstecher, die, für den Fall, daß sie nicht beendet werden können, für ihre Veranlasser von Nachteil sind." - Auszug aus den Regeln Um die Geschichte zu untermauern, wurden die Karten mit Verkehrsmitteln bedruckt, die je nach Geschwindigkeit der relativen Zahlengröße entsprechen (1=Fahrrad, 16=Flugzeug). Die Stop-Karten sind 'Hotel-Karten', sie beenden die Reise. Die Geschichte ist nicht nur wiedersinnig sondern verwirrt auch beim Spiel. Abstrakte Werte hätten hier wahrlich gereicht (leider aber keinen gefälligen Titel wie 'Jet Set' geliefert).

Das größte Manko liegt aber in der ungenau bis nicht vorhandenen Definition des Spielziels. "Wer zuerst 25 Punkte erreicht, hat verloren." - Letzter und einziger Satz in den Regeln, der sich auf das Spielende bezieht. Natürlich kann man nach dem Ausschlußprinzip weiterspielen, bis nur einer übrig bleibt.

Aber eine schlichte Erwähnung des Sachverhaltes wäre wünschenswert. Alles in Allem hat sich das Spiel trotz seiner Kürze als langatmig und unbefriedigend erwiesen. Sicherlich kein HIT, auch wenn die Serie so heißt. Mein Rat: Hände weg!