Halleluja
Das Spiel:
Halleluja
für 2-4 Spieler
ab 10 Jahren
ca. 30 Minuten
Die WIN-Wertung:
** SS
III U A 4 m
Der Autor:
Guido Hoffmann
Spieleabend. Sarah: „Hallo,
Barbara!“
Barbara: „Hallo Sarah! Die
Dagmar hat ein neues Spiel, das mir gefällt. Hast du Lust?“
Sarah: „Aber
immer.“
Barbara: „Es
heißt Hallelujah. Lass dich nicht von der grauslichen Grafik abschrecken, es
hat nichts mit einem Partnerspiel zu tun.“
Sarah: „Für das
bisschen Spielmaterial ist das aber eine große Schachtel.“
Barbara: „Das
finde ich auch. Ich will blau. Wir legen die Himmelsleiter aus und stellen den
Spielstein in unserer Farbe auf eine von den Harfen. Zu zweit und zu dritt
zählt die rechte Seite. Dann nimmt sich jeder die Steine in seiner Farbe, dreht
die Engel nach oben und macht 3er Türme.“
Sarah: „Gut und
jetzt?“
Barbara: „Jetzt
legen wir das Plättchen mit den Zahlen irgendwo auf den Spielplan. So und jetzt
setzen wir abwechselnd einen unserer Türme auf den Plan, und zwar so, dass er
nicht in einer waagrechten oder senkrechten Reihe neben dem Plättchen und nicht
unmittelbar waagrecht oder senkrecht neben einem anderen Turm steht. Und dann
machen wir das auch noch für die beiden übergebliebenen Farben. Die spielen
nämlich als Dummies mit.“
Sarah: „Gut!“
Barbara: „Zuerst
musst du jetzt das Plättchen bewegen. Dazu hast du 1 oder 2 der folgenden
Möglichkeiten: Du kannst beliebig weit waagrecht oder senkrecht oder diagonal
über unbesetzte Felder ziehen oder das Plättchen in eine beliebige Richtung um
90° drehen. Du kannst auch eine Aktion 2x machen: z.B. 2x drehen oder 1x drehen
und 1x diagonal ziehen oder 1x diagonal und 1x waagrecht ziehen oder im
Zick-Zack 2x diagonal ziehen. Zum Schluss muss das Zahlenplättchen anders
liegen als vorher.“ Sie demonstriert das.
Sarah: „Ist
klar.“
Barbara: „Fein.
Dann markieren wir die 4 Türme die dem Plättchen in der jeweiligen orthogonalen
Reihe am nächsten liegen mit einem von den schwarzen Würfelchen. Nur der
oberste Stein dieser Türme darf sich bewegen.“
Sarah: „Und
wie?“
Barbara: „Du
musst den Stein genau die Anzahl unbesetzter Felder, die auf der Seite des
Plättchens steht, das deinem Stein am nächsten ist, ziehen und zwar NUR
orthogonal oder NUR diagonal. Du darfst aber so oft abbiegen, wie du magst.
Beendest du deinen Zug auf einem Feld, auf dem ein anderer Turm steht, darfst
du den obersten Stein schlagen. Und zwar schlägt ein Engel einen Engel und wird
dabei zum Teufel, ein Engel schlägt einen Teufel und du darfst auf der
Himmelsleiter eine Stufe nach oben steigen und ein Teufel schlägt einen Engel
ohne weitere Konsequenzen.“
Sarah: „Und ein
Teufel und ein Teufel?“
Barbara: „Das
wollte ich gerade sagen. Ein Teufel kann einen Teufel nicht schlagen. Die geschlagenen
Steine nimmt man an sich und baut Türme aus verschiedenfarbigen Steinen. Ein
Turm aus 3 verschiedenen Steinen zählt 7 Punkte, 2 Steine zählen 3Punkte,
einzelne Steine zählen 1 Punkt. Dabei ist es egal ob es ein Engel oder ein
Teufel ist. Dazu zählt man dann noch die Punkte von der Himmelsleiter.“
Sarah: „OK.“
Barbara: „Das
was das Spiel interessant macht, ist die Kettenreaktion. Pro Spielstein darf
man jede Seite des Zahlenplättchens 1x benutzen, wenn ein Stein von einer Bahn
in eine andere gezogen wird und dort dann wieder am nächsten zum
Zahlenplättchen steht. Dann darf er von dort aus mit der entsprechenden
Zugweite weiterziehen. Dabei darf er auch mehrmals schlagen. Damit kann man mit
einem Stein bis zu 3x ziehen. Steine, die noch einen Marker hatten und jetzt
nicht mehr am nächsten zum Zahlenplättchen stehen, verlieren ihren Marker.“
Sarah: „ÄH? Fang
du an, das muss ich mir mal ansehen.“
Barbara:
„Schön.“ Kurze Nachdenkpause. „Gut. 1x drehen und dann ziehe ich das Plättchen
hierher.“
Sarah: „Jetzt
sind die beiden blauen Türme hier und der gelbe dort am nächsten, oder?“
Barbara: „Genau.
Auf der 4. Seite ist kein Turm. Wir markieren jetzt die 3 Türme. So ich kann
mir jetzt aussuchen, mit welchem Turm ich anfange. Zuerst nehme ich den Marker
von meinem Turm. Ich kann jetzt 3 Felder ziehen, diagonal im Zick-Zack 1-2-3
und fresse diesen roten Engel und werde zum Teufel.“ Sie dreht den Stein um,
mit der Teufelsseite nach oben.
Sarah: „Bin ich
jetzt dran?“
Barbara: „Nein
ich darf zuerst noch meinen 2. markierten Stein ziehen. So - 1 und ich schlage
deinen gelben Engel und werde zum Teufel. Außerdem bist du jetzt deinen Marker
los und ich darf noch mal ziehen - 1-2-3-4 – jetzt bin ich näher als mein
erster Turm und darf noch 3 Felder ziehen und schlage noch einen roten Engel.“
Sarah: „Ich
glaube jetzt habe ich es verstanden.“
Barbara: „Du
bist dran. Wenn du kannst, solltest du jetzt natürlich versuchen wenigstens
einen von meinen Teufeln zu erwischen, weil das ja zusätzliche Punkte bringt.“
Sarah denkt nach.
„Wenn ich das Plättchen hierher lege – „
Barbara: „Das
kannst du nicht. Du darfst nur über unbesetzte Felder ziehen.“
Sarah: „Ah ja.
Muss ich eigentlich 2x ziehen?“
Barbara: „Nein.“
Sarah: „Dann
lege ich das Plättchen hierher. Dann kann nur ich ziehen.“
Barbara:
„Richtig.“
Sarah: „So mit
dem bekomme ich einen blauen Teufel und mit dem 2. kann ich einen grünen Engel
schlagen.“
Barbara: „Dann
musst du den Stein aber umdrehen. Außerdem darfst du für den Teufel noch auf
der Himmelsleiter hochsteigen.“ Kurze Pause. „Jetzt hab ich was sehr schönes
gefunden. Wenn ich das Plättchen hierher lege, kann ich mit dem Engel den
gelben Teufel schlagen.“ Sie zieht auf der Himmelsleiter 1 Stufe. „Und dann
kann ich mit dem hier hierher ziehen und dann einen grünen Engel schlagen und
werde ein Teufel und der andere Teufel hüpft ein bisschen im Kreis und schlägt
einen roten Engel und dann noch einen gelben. Was sagst du jetzt?“
Sarah: „Ich bin
am Boden zerstört.“ Pause, dann: „Aber wenn ich das Plättchen hierher lege,
kann ich mir gleich 2 blaue Teufel holen und ein rotes Engerl. Und ziehe 2 auf
der Himmelsleiter.“
Barbara denkt
längere Zeit nach. „Das war ein äußerst destruktiver Zug von dir. Was hole ich
mir jetzt? Einen gelben Teufel oder ein rotes und ein grünes Engerl? Ich glaube
ich nehme die Engerl.“
Sarah: „Wann
endet das Spiel eigentlich?“
Barbara: „Wenn
nur noch Teufel oben sind, nur noch 2 Farben auf dem Spielplan sind oder wenn
bei 2 Spielern nur noch einer im Spiel ist.“
Sie spielen eine
Weile. Gegen Ende kommt Ferdinand vorbei: „Wie gefällt’s euch?“
Barbara und
Sarah einstimmig: „Gut!“
Ferdinand: „Wer
hat angefangen?“
Barbara: „Ich!“
Ferdinand: „Du
führst ganz schön. Ich glaube, der, der beginnt hat einen ziemlichen Vorteil.“
Barbara: „Könnte
auch daran liegen, dass ich es schon gespielt habe und Sarah nicht.“
Sarah: „Wir sind
eh gleich fertig. Spiel doch mit.“
Ferdinand:
„Gerne.“
Barbara schlägt
das letzte Engerl von Sarah. „Wir müssen nur noch abrechnen. 5 3-farbige Türme
macht 35 Punkte. 2 2-farbige gleich 6 Punkte und 2 gelbe zu je 1 Punkt. Sind
zusammen 43 plus 8 Punkte von der Himmelsleiter: 51.“
Sarah: „Ich hab
nur 43. Welche Farbe willst du Ferdinand?“
Ferdinand:
„Grün!“
Barbara: „Fang
du an. Ich will gerne ausprobieren, was passiert, wenn ich als letzter spiele.“
Sie verteilen
wieder ihre Türme auf dem Brett. Zum Schluss setzt jeder einen blauen Turm.
Sie spielen eine
Weile. Barbara führt schon wieder. Ferdinand: „Ich hab das Gefühl, das ist
schon wieder ein Spiel für dich.“
Barbara: „Das
wird wieder niemand mit mir spielen wollen.“
Sarah beendet
ihren Zug. „Du bist dran.“
Barbara denkt
längere Zeit nach.
Ferdinand:
„Vielleicht hätte ich eine Stoppuhr mitbringen sollen.“
Barbara: „Hetz
mich nicht.“
Ferdinand: „Na
komm, tu was.“
Barbara: „Na
schön. Mir fällt eh nichts besseres ein.“ Sie frisst 2 grüne Engel. „Das war
jetzt die Rache für die Hetzerei.“
Sarah:
„Ferdinand hat jetzt keine freien Steine mehr. Was macht er jetzt?“
Barbara:
„Solange er noch Steine auf dem Brett hat, muss er das Plättchen bewegen und
dann darf er eine Stufe auf der Himmelsleiter aufsteigen. Wenn er gar keine
Steine mehr hat, scheidet er aus.“
Ferdinand
verschiebt das Plättchen ganz in eine Ecke des Spielfeldes.
Sarah: „Das war
aber jetzt echt gemein!“
Ferdinand: „Na
momentan kann ich nur versuchen, euch zu behindern.“
Etwas später.
Barbara hat wieder gewonnen. Ferdinand: „Ich glaube immer noch, dass man die
Bedenkzeit begrenzen sollte.“
Sarah: „Man kann
sich nicht wirklich im voraus was überlegen, weil sich nach dem Zug des anderen
alles geändert hat. Das macht es ein bisschen zäh. Macht aber trotzdem Spaß!“
Barbara: „Man
kann ja immer versuchen, einen besseren Zug zu finden, als der andere.“
Etwas später.
Dagmar, Michael, Peter und Barbara spielen Halleluja. Dagmar ist am Zug.
Barbara: „Also
ich seh’ ein grünes Teuferl und ein blaues und ein gelbes Engerl.“
Peter: „Ich
auch.“
Dagmar: „Selbst
wenn ihr mir sagt, dass es geht, seh’ ich’s nicht. Aber Taktikspiele waren noch
nie meine.“
Barbara: „Meine eigentlich
auch nicht, aber dieses mag ich.“ Sie tippt auf das Spielbrett. „Hier musst du
das Plättchen herlegen.“
Dagmar: „Ach ja,
jetzt sehe ich es auch.“
Barbara: „Na,
los!“
Etwas später.
Diesmal hat Peter gewonnen. Barbara: „Also ich weiß noch immer nicht, ob es ein
Vorteil ist, anzufangen. Du hast zwar am Anfang viel mehr Möglichkeiten, aber
dafür lässt dir der 1. einige Teufel liegen, mit denen du punkten kannst. Aber
ich denke, es ist definitiv ein Nachteil zu viert als Letzter dranzukommen. Da
hast du praktisch keine Steine mehr, mit denen du was machen kannst.“
Peter: „Ich seh’
das auch so.“
Barbara: „Aber
bestimmt hat das Spiel die beste Spielregel, die ich jemals gesehen habe. Knapp
und präzise, aber trotzdem kann man jede Frage klären, wenn man sie genau
liest.“
Dagmar: „Mir hat
es eigentlich zu dritt besser gefallen.“
Barbara: „Also
ich finde auch, dass es zu dritt am meisten Spaß macht.“