Erklären schwer gemacht

 

Extreme Activity

 

Wie schlägt man einen Ball mit einem Buch?

 

"Was haltet ihr davon, wenn wir einmal das Extreme Activity von Piatnik spielen?", schlägt Dagmar vor und schaut fragend in die Runde.

Schnell sind alle einverstanden.

Während Ralph und Barbara den Plan auflegen, die Karten mischen und alles vorbereiten, holen Maria, Bärbel und ich die zusätzlichen Spielutensilien wie Gläser, Tischtennisball, Buch und so weiter.

"Wo hast du die Trinkhalme, Dagmar?", will Maria im Vorbeihuschen wissen.

"So etwas habe ich glaube ich nicht."

Walter will gleich wissen: "Was machen wir dann?"

Doch auch das ist schnell geklärt, als Dagmar die Spielregel laut vorliest: "Sollten Utensilien, die in einer Extrem-Aufgabe gefordert werden, nicht vorhanden sein, so wird diese Aufgabe nicht berücksichtigt, sondern die nächste rote Karte vom Stapel genommen."

 

Nachdem auch die Mannschaften bestimmt sind kann das Spiel beginnen.

Es beginnt Mannschaft Eins mit Walter, Maria und Barbara.

Walter zieht die erste rote Karte und stellt fest, "Wir haben Papier und Stift vergessen."

Dieser Fehler ist schnell behoben und schon kann es losgehen. Dagmar startet die Uhr und Walter beginnt damit, den ersten Begriff zu zeichnen. Schon nach wenigen Strichen schreit Maria, "Regenbogen", sofort nickt Walter und beginnt mit dem nächsten Begriff. Diesmal dauert es nur minimal länger bis Barbara die gezeichnete Fackel erkennt. Doch der zweite Teil des Wortes bereitet Walter große Schwierigkeiten. Endlich, nach fast zwanzig Sekunden, erkennt Maria die Eisenbahn als solche und kommt auf "Fackelzug". Damit bleibt Walter nicht mehr genug Zeit den letzten Begriff auf der Karte auch noch zu zeichnen bevor die Minute um ist. Damit erhält Team Eins 2 Punkte, die sie mit ihrer Figur auf dem Spielplan weiterziehen.

Als nächstes ist Team Zwei mit Ferdinand, Dagmar und Simone an der Reihe.

Ferdinand macht den Anfang. Er erwischt eine Extreme-Aufgabe, und darf nun mit einem Buch einen Tischtennisball in die Luft schlagen, während er zu erklären versucht.

Nach zehn Sekunden landet der Ball gleich einmal auf dem Boden. Damit ist der Begriff aus dem Rennen und Ferdinand beginnt den zweiten Begriff zu erklären.

Diesmal gelingt es ihm den Ball unter Kontrolle zu behalten während er versucht "Weißwurst" zu umschreiben. Und kurz bevor die Minute um ist ruft Simone die Lösung.

Damit erhält Team Zwei ebenfalls 2 Punkte und gibt weiter.

Jetzt darf Bärbel erklären, während Ralph und ich die Begriffe erraten müssen.

Sie zieht eine Pantomime-Karte und muss damit die Begriffe mit Gesten beschreiben. Schnell hat Ralph "Gepäckträger" und "Fensterputzer" erraten, und als ich es mir kurz vor Ablauf der sechzig Sekunden noch gelingt "Kummerspeck" zu erkennen, haben wir es geschafft die gesamte Karte abzuarbeiten und bekommen damit zusätzlich zu den 3 Punkten für die Begriffe noch 1 Bonuspunkt.

Nun ist wieder Team Eins am Zug, diesmal muss Maria erklären. Sie zieht eine Extreme-Karte und verdreht sofort die Augen.

"Was ist denn los?", will Dagmar sofort wissen.

Also liest Maria die Aufgabe laut vor: "Während sie mit einem Mitglied der gegnerischen Mannschaft Walzer tanzen, erklären Sie."

Nachdem wir mit dem Lachen fertig sind, schnappt Maria mich beim Arm und beginnt zu erklären.

"Trinkspruch" kann Walter schnell erraten, und auch "Narrenfreiheit" geht sich noch innerhalb der Zeit aus.

Damit erhält Team Eins pro Extreme-Begriff 2 Punkte plus 1 Bonuspunkt für die abgeschlossene Karte und geht somit mit insgesamt 7 Punkten in Führung.

Auch Team Zwei vertreten durch Dagmar zieht jetzt einen Extreme-Karte. Nun muss Dagmar zeichnen während sie wiederholt den Zungenbrecher "Zwischen zwei Zwetschkenzweigen sitzen zwei zwitschernde Schwalben" aufsagt.

Wieder ist es Simone, die die richtige Lösung nämlich "Fallschirm" findet. Doch an der "Orgelpfeife" scheitern sie, damit sind es wieder nur 2 Punkte.

Nun ist Ralph für Team Drei der Erklärer, oder besser gesagt der Zeichner. Er fängt auch sehr gut an, denn sein "Kleeblatt" ist schnell erkannt und auch das "Mittelmeer" setzt er genial um, doch bei "Darmstadt" ist er überfordert (vielleicht auch Bärbel und ich beim Erkennen). So bekommen wir nun nur 2 Punkte und rutschen mit insgesamt 6 Punkten auf den zweiten Platz.

 

Fünfundvierzig Minuten später hat Team Zwei als Erstes die angestrebten 40 Siegpunkte erreicht. Nun beginnt das Finale und Dagmar erklärt uns schnell noch einmal die Regeln: "Die Team-Mitglieder die als nächstes zum Erklären an der Reihe währen, das sind jetzt Christoph, Walter und Ferdinand setzen sich nebeneinander hin. Alle anderen bekommen jeder eine blaue Karte und drei Jetons.

Nun müssen sie abwechselnd jeder ein Wort erklären und dem, der es als erstes errät einen der Jetons geben. Das geht so lange bis jeder seine drei Begriffe erklärt hat. Dann werden die Jetons zu den Team-Punkten hinzugezählt um das Gewinner-Team zu ermitteln."

"Gibt es ein Zeitlimit für die Erklärung?", interessiert sich Walter.

"Richtig, das habe ich vergessen. Für jeden Begriff gibt es ein Zeitlimit von dreissig Sekunden, danach ist dieser Begriff ausgeschieden."

Also setzten sich Walter Ferdinand und ich hin während die anderen sich jeder eine Karte holen.

Dann beginnt Ralph zu erklären, natürlich ohne das Wort oder Teile davon zu benutzen. Doch schon am ersten Begriff scheitern wir, denn keiner von uns kann mit seiner Erklärung zu "Stockzahn" etwas anfangen.

Doch auch andere Begriffe sind gar nicht so leicht zu erklären wie man glaubt. So gelingt es uns zum Schluss nur dreizehn von den achtzehn möglichen Begriffen zu erraten.

Überraschender Sieger wird zum Schluss Team Eins. Denn  Maria schafft es, sieben der Jetons für ihr Team zu erbeuten. Dicht gefolgt von Team Drei, das, mit nur 1 Punkt Vorsprung, Team Zwei hinter sich lässt.

 

Extreme Activity ist ein lustiges Partyspiel, das durch die witzigen Extreme-Aufgaben wirklich aufgewertet wird, die ihren doppelten Punktewert sicher verdienen da sie meist gar nicht so einfach zu bewältigen sind.

 

Doch wie bei den meisten Partyspielen kommt es besonders auf die Mitspieler, an ob es Spaß macht oder nicht. Denn manche der Begriffe sind so durch und durch Deutsch, dass man als Österreicher nicht auf den genauen Wortlaut kommt. Darum sollte man niemanden zu pingeligen dabei haben der auf dem exakt richtigen Ausdruck besteht. Denn dann ist der ganze Spielspass dahin.

 

Außerdem sollte man bei mehr als zwei Teams die Siegpunktanforderung für den Finalbeginn heruntersetzen, da das Spiel sich sonst wie ein Kaugummi ziehen kann. Stattdessen ist es empfehlenswert noch eine zweite Runde zu spielen, am besten mit geänderter Teamzusammensetzung.

Auf jeden Fall ist Extreme Activity eine gelungene und empfehlenswerte Ergänzung der

Ich wünsche Euch viel Spaß bei dem Spiel, ich zumindest hatte ihn.

 

Christoph Vavru

christoph.vavru@spielen.at

 

Spieler                    : 3-16

Alter            : ab 12 Jahren

Dauer           : ca. 90 min

 

Autoren        : Catty / Führer

Grafik           : nicht genannt

Vertrieb        : Piatnik

Preis            : ca. e 40,00

Verlag          : Piatnik 2007

www.piatnik.com

 

Genre                    : Kreativ- und Kommunikationsspiel

Zielgruppe              : Familie, Freunde, Viele

Mechanismen                    : Begriffe definieren und erraten

 

Strategie                : *

Taktik                    : *

Glück                     : ****

Interaktion             : *******

Kommunikation       : *******

Atmosphäre            : ******

 

Kommentar            :

Spiel zur Show

Show wiederum auf Basis von Activity

Extremaufgaben interessant umgesetzt

Sehr viel Interaktion und Kommunikation

Gute Aufgabenstellung

Macht sehr viel Spaß

Spiel der Spiele 2007

 

Vergleichbar:

Alle anderen Activities

In Bezug auf Extremaufgaben erstes Spiel der Reihe

 

Christoph Vavru:

Extreme Activity ist ein gelungenes Partyspiel, bei des die Mitspieler sehr viel zum Spielspaß und zum Gelingen beitragen.