Was wollte ich schon immer
sein …
Der Boss
Also an die Arbeit!
Wer wollte nicht schon
immer der Boss einer großen Firma sein mit Zweigstellen in der ganzen Welt? Das
Imperium ist nicht nur auf eine Branche beschränkt, denn man versucht sein Glück
auf allen möglichen Märkten, um so viel Gewinn wie möglich zu erwirtschaften.
Denn Geld regiert die Welt.
Doch bevor man ein großes Imperium
errichten kann, muss man klein beginnen. Aus diesem Grund wird in die
Tischmitte der Spielplan gelegt und daneben das Monopol-Tableau.
Die Auftragskarten werden gut gemischt und der Stapel wird verdeckt neben den
Spielplan bereit gelegt. Die Aktionskarten werden in Auto, Schiff, Business und
Geschäftspartner sortiert und dann offen neben dem Spielplan in Stapeln
platziert. Die restlichen Aktionskarten stellen Sonderaktionskarten dar, diese
werden ebenfalls gut gemischt und neben den anderen Aktionskarten verdeckt in
Stapelform abgelegt.
Dann wird der Stoffbeutel
zur Hand genommen, denn dieser wird mit den Firmenplättchen gefüllt. Damit ein
jeder der Chefs auch arbeiten kann, benötigt er Angestellte, aus diesem Grund
wählt er eine Farbe und erhält dann die zwanzig Spielfiguren in dieser Farbe.
Ebenso erhält er den gleichfarbigen Spielstein, der sofort auf dem Spielplan
platziert wird. Zuletzt werden die vier Spielfiguren, welche zur Mafia gehören,
neben den Spielplan gestellt.
Der Zufall entscheidet, wer
den Wettstreit um die Marktdominanz beginnen darf, danach wird im Uhrzeigersinn
agiert. Nun setzt jeder Boss fünf seiner Angestellten in ein Gebiet auf einem
Kontinent seiner Wahl, keines der fünf Felder des Kontinents darf bereits von
einem anderen Boss besetzt sein. Danach zieht der jeweilige Boss aus dem
Stoffbeutel ein Firmenplättchen und gründet dort ein Unternehmen.
Erst jetzt werden die
obersten vier Karten des Auftragskartenstapels offen ausgelegt, sodass sie alle
Teilnehmer gut sehen können. Diese Auftragskarten stellen bestimmte Anforderung
an die Unternehmer, die erfüllt werden müssen um den Auftrag zu erhalten. Damit
man einen Auftrag zu seinen Gunsten entscheiden kann, muss man die
dargestellten Gebiete oder Kontinente kontrollieren. Derjenige Unternehmer, der
diese Anforderung als erster erfüllt, erhält die jeweilige Auftragskarte.
Der ermittelte Startspieler
beginnt nun mit seinem Zug, der sich immer aus zwei Phasen zusammensetzt. Die
erste Phase ist eine Mussaktion, das heißt der Spieler muss seine Spielfigur
auf der Laufstrecke weiterziehen. Dabei darf er den Spielstein bis zu drei
Felder weiter ziehen, mit der Bedingung, dass der Spielstein auf einem leeren
Feld landen muss. Dabei werden besetzte Felder übersprungen und nicht zur Zuglänge
gezählt.
Die zweite Phase beginnt,
nach dem der Spielstein sein Ziel auf der Laufleiste erreicht hat. In dieser
Phase kann man sich zwischen zwei Varianten entscheiden. Die erste Möglichkeit
für den Unternehmer ist eine Aktionskarte zu nehmen. Es dürfen nur
Aktionskarten genommen werden, die dem Feld entsprechen, auf dem sich der
Spielstein befindet. Weiters darf das Handkartenlimit von sechs Karten nie
überschritten werden, man darf im Gegenzug für eine neue Karte aber eine alte
Karte abgeben.
Die zweite Wahlmöglichkeit
besteht darin eine Aktionskarte auszuspielen. Man darf bis zu drei Karten
hintereinander in beliebigen Reihenfolge ausspielen.
Dabei muss man nur darauf achten, dass jede Aktionskarte komplett ausgeführt
werden muss, bevor man die nächste Karte spielt. Ebenso dürfen auch identische
Karten hintereinander gespielt werden, die einzige Ausnahme stellte die
Aktionskarte Business dar, denn diese darf pro Zug nur einmal eingesetzt
werden. Nachdem sich der Unternehmer für eine der Wahlmöglichkeiten entschieden
und diese ausgeführt hat, ist sein Zug zu Ende und der nächste Unternehmer ist
an der Reihe.
Wenn sich der Spieler sich
für das Ausspielen von Aktionskarten entschieden hat, werden die Aktionen
ausgeführt, die auf einer Karte angeführt sind. Für den Transport der
Angestellten werden die Aktionskarten Auto und Schiff verwendet. Mit einem Auto
darf man beliebig viele Angestellte in ein angrenzendes Gebiet transportieren,
man darf mit dieser Karte aber nicht über das Meer fahren, dafür benutzt man
die Aktionskarte Schiff. Beim Transport per Schiff ist darauf zu achten, dass
das Schiff nicht die Grenze zu einem anderen Meer überschreiten darf. Das
heißt, ein Schiff darf nur auf einem der drei Meere bewegt werden. Sollte man
alle seine Angestellten von einem Gebiet in ein anderes Gebiet transportieren,
so wird der Firmenbesitz im verlassenen Gebiet abgerissen und das jeweilige
Firmenplättchen kommt zurück in den Beutel.
Die Aktionskarten Auto und
Schiff bewirken nicht nur den Transport, sondern ziehen auch Auswirkungen nach
sich. Denn beim Transport in ein neues Gebiet ergeben sich drei verschiedene
Möglichkeiten für den Unternehmer.
Die erste Möglichkeit ist,
dass es sich um ein freies Gebiet handelt, es ist also noch nicht besetzt. Ist
dies der Fall werden die Angestellten auf dieses Feld gesetzt und aus dem
Beutel wird ein Firmenplättchen gezogen. Wenn es sich bei diesem um ein
Immobilien-, Casino- oder Kreditplättchen handelt, so gründet der Unternehmer
die entsprechende Firma in diesem Gebiet.
Sollte es sich um ein
Mafiaplättchen handeln, kommt es sofort zum Kampf um die Vorherrschaft zwischen
dem Unternehmer und der Mafia. Der Wert auf dem Mafiaplättchen stellt die
Anzahl der schwarzen Mafiosi dar, gegen die man antreten muss. In diesem Zug
übernimmt einer der Mitunternehmer die Rolle der Mafia und würfelt mit den drei
schwarzen Würfeln gegen die vier weißen Würfel des Unternehmers.
Der Kampf um die
Vorherrschaft kann auf zwei Arten ausgehen. Es kann die Mafia gewinnen, dann
werden alle Angestellten des Unternehmers zurück in seinen Vorrat gelegt, das
Mafiaplättchen landet wieder im Beutel und das Gebiet ist dadurch wieder frei
und kann von anderen eingenommen werden.
Sollte der Unternehmer den
Kampf gewinnen, so kommt das entsprechende Mafiaplättchen aus dem Spiel. Danach
wird vom erfolgreichen Unternehmer ein neues Firmenplättchen gezogen um
schlussendlich einen neuen Firmensitz zu gründen. Sollte sich bei diesem
Plättchen wieder um ein Mafiaplättchen handeln, so wird es zurück in den Beutel
gelegt, es kommt also in einem Gebiet nicht zu zwei Kämpfen mit der Mafia.
Die zweite Möglichkeit, die
gegeben sein kann, ist, dass dieses Gebiet bereits vom Unternehmer besetzt
worden ist, dann setzt er einfach seine Angestellten als Verstärkung in dieses
Gebiet. Es kann aber auch passieren, dass das Gebiet von einem anderen
Unternehmer besetzt ist und es dadurch als dritte Möglichkeit zum Kampf
zwischen den zwei Unternehmern kommt.
Doch wie funktioniert der
Kampf um die Vorherrschaft? Es gibt vier weiße und drei schwarze Würfel auf
denen jeweils sechs unterschiedliche Symbole abgebildet sind. Der Angreifer erhält immer die weißen Würfel und der Verteidiger immer die
schwarzen Würfel. Der Kampf wird mit den Würfeln ausgetragen, die beide
gleichzeitig werfen.
Gewertet werden die
erwürfelten Symbole, wobei einige Dinge beachtet werden müssen, erstens jedes
Symbol wird nur einmal gewertet, auch wenn es mehrere Male vorhanden ist.
Weiters ist es so, dass sich die Symbole, die sowohl auf den schwarzen als auch
auf den weißen Würfeln vorkommen, gegenseitig aufheben, sie werden also nicht
gewertet. Für die übrigen Würfel werden entsprechend viele Angestellte oder
Mafiafiguren, auf beiden Seiten, aus dem Kampf entfernt. Danach wird weiter
gewürfelt und wieder gewertet, dies geschieht so lange bis einer der Kämpfer
keine Figuren mehr besitzt.
Derjenige Spieler, der den
Kampf gewonnen hat, behält oder übernimmt die Kontrolle in dem jeweiligen
Gebiet mit dem darauf platzierten Firmenplättchen. Sollten beide verlieren, so
geht auch das Firmenplättchen verloren, in dem es in den Beutel zurückgelegt
wird, das entsprechende Gebiet ist wieder frei.
Neben den Aktionskarten
Auto und Schiff gibt es noch die Aktionskarten Geschäftspartner, Business und die
Sonderkarten. Durch die Karte Partner kann man sich Unterstützung für seine
Angestellten besorgen, denn man darf zwei weitere Angestellte einsetzen. Dabei
können die beiden Angestellten entweder gemeinsam in einem oder in zwei
verschiedenen kontrollierten Gebieten platziert werden.
Die Aktionskarte Business
dient dazu, sich ein Monopol in einem bestimmten Geschäftszweig auf einem
bestimmten Kontinent zu sichern. Da man nur eine dieser Karten pro Runde
ausspielen darf, kann man jede Runde nur ein Monopol für sich sichern. Monopole
können erst dann gesichert werden, wenn alle Gebiete auf zwei Kontinenten mit
Angestellten, egal welches Unternehmers, besetzt sind.
Weiters kann ein
Unternehmer nur ein Monopol erreichen, wenn er auf dem entsprechenden Kontinent
in einem Geschäftszweig das größte Firmenvermögen besitzt. Somit muss das
Firmenvermögen des betreffenden Unternehmers auf diesem Kontinent größer sein
als das der anderen Unternehmer im bestimmten Geschäftszweig. Bei Gleichstand
ist es nicht möglich ein Monopol zu beanspruchen. Indem man einen seiner
Angestellten auf das entsprechende Geschäftfeld des Monopol-Tableaus
stellt, fixiert man den erworbenen Anspruch darauf. Das Monopol bleibt bis zum
Ende des Spiels bestehen.
Ziel des Spiels ist es ja
Aufträge zu erfüllen, wobei während eines Zuges mehrere Aufträge erfüllt werden
dürfen. Ist ein Auftrag erfüllt nimmt der jeweilige Unternehmer die
Auftragskarte und legt sie vor sich ab. Nachdem der Zug eines Spielers beendet
ist, werden so viele Karten nachzogen, dass sich wieder vier in der Auslage
befinden.
Der Wettstreit ist beendet,
sobald der Auftragskartenstapel aufgebraucht worden ist und die Auftragskarten
nicht mehr auf vier ausliegende Karte ergänzt werden können. Nun zählt jeder
Teilnehmer seine Gewinne zusammen, dazu zählen die Werte auf den erfüllten
Auftragskarten und die Werte der gesicherten Monopole. Der Teilnehmer der die
meisten Siegpunkte hat, ist der Boss der Bosse, also der Sieger. Sollte
Gleichstand herrschen, ist derjenige Sieger, der mehr Aufträge erfüllt hat,
sollte auch hier wieder Gleichstand herrschen, gewinnt der Spieler mit den
meisten Spielfiguren auf dem Spielplan.
Das Spiel besitzt an sich
nichts besonderes, denn es handelt sich um einen Risikoverschnitt, der nicht
ganz in Fahrt kommen will. Es gibt Phasen, in denen das Spiel schleppend vor
sich geht, weil man die passenden Handkarten erst sammeln muss. Dann gibt es
die Phasen, wo man etwas verändert, diese Veränderungen aber nicht zu den
vorgesehenen Spielvorteilen führen. In mehreren Spielen kam es überhaupt nicht
dazu, dass Monopole etabliert worden sind. Die Bedeutung der Monopole ist sehr
gering, da es den Spielern hauptsächlich um die Erfüllung der Aufträge geht,
wodurch die Voraussetzungen für die Sicherung der Monopole nicht erfüllt werden
und diese daher nicht ins Spiel kommen. Der Spielwitz ist bei diesem Spiel auch
nicht gegeben, denn die Interaktionsphasen sind meist einseitig und man spielt
meistens für sich selbst und nicht mit den anderen.
Isabella Schranz
Spieler : 2-5
Alter : 12+
Dauer : ca. 90 min
Autor : Pascal Bernard
Grafik : Milan Ilic,
Arthur Wagner
Vertrieb : Fachhandel
Preis : ca. € 25,00
Verlag : Piatnik 2007
Genre : Setz- und Positionsspiel
Zielgruppe : Freunde
Mechanismen: bewegen,
Karten spielen, Würfelentscheide
Strategie : *
Taktik : ***
Glück : ***
Interaktion : **
Kommunikation : **
Atmosphäre : **
Kommentar:
Ansprechendes Material
Thematisch stimmige Grafik
Sehr viel Würfeln
Manche Spielmechanismen
dringen nicht durch
Vergleichbar:
Risiko
Isabella Schranz:
Ein in Ansätzen und
Thematik vielversprechendes Spiel, dem bei der
Ausarbeitung der letzte Schliff fehlt, es erinnert streckenweise an Risiko.