Packeis am Pol
Spiele rund um
Eisschollen an den Polen können eigentlich nur von Eisbären, Fischen, Pinguinen
oder Eskimos handeln, wobei das Spiel, wo alle auf einmal vorkommen, noch nicht
erfunden wurde. Schließen wir also die Kombination von Pinguinen und Eisbären
im selben Spiel einfach mal aus und legen wir fest, dass Fische unbedingt dabei
sein sollen, da sie für alle drei Lebewesen von essentieller Bedeutung sind,
ergibt sich nur mehr die Frage, ob Fische, Eisbären und Eskimos oder Fische und
Pinguine? Die Spannung steigt, die Schachtel öffnet sich … und 16 kleine
Pinguine lächeln mir entgegen!
Also gut, begeben
wir uns an den Südpol! Pinguine in 4 Farben sind hungrig und wollen durch
Hüpfen von Eisscholle zu Eisscholle möglichst viele Fische jagen. Im Spiel
befinden sich neben den 16 Pinguinfiguren auch 60 Sechseckfelder mit jeweils
1,2 oder 3 Fischen darauf, das sind die Eisschollen. Wären es mehr, würde man
die Pinguine vielleicht aus den Augen verlieren, wären es weniger, würden sie
sich ständig auf die Füße steigen, also sind 60 eigentlich eine gute Zahl! Dass
die Fische auf den Eisschollen liegen und nicht darunter, dient einfach und
allein der einfacheren Handhabung des Spiels …
Bevor man mit dem
Spiel beginnt, muss man zuerst einmal das Jagdgebiet für die Pinguine
definieren. Die 60 Eisschollen werden nach einem in der Spielregel festgelegten
Wabenmuster auf dem Tisch ausgelegt. Man muss sich aber auch nicht ganz streng
daran halten, denn Eisschollen können schon mal etwas wandern, wichtig ist nur,
dass zwischen den Eisschollen ein fingerbreiter Abstand ist und dass die
Eisschollen mit einem, zwei und drei Fischen relativ gleichmäßig verteilt sind.
Jeder Spieler
erhält die Pinguine einer Farbe, bei 2 Spielern 4, bei 3 Spielern 3 und bei 4
Spielern 2. Es tummeln sich also immer etwa gleich viele Pinguine auf unseren
Eisschollen herum. Diese werden reihum auf beliebige Eisschollen mit einem
Fisch eingesetzt.
Auf ein Zeichen
laufen alle Pinguine wild durcheinander, keiner weiß wohin, und am Ende sind
alle Eisschollen samt den Pinguinen und den Fischen im Meer versunken! Nein
keine Angst, so schlimm ist es zum Glück nicht, schließlich gibt es ja noch die
Spielregel, die sehr genau festgelegt, wie Fische gejagt werden dürfen.
Wer dran ist, darf
einen Pinguin bewegen, und zwar beliebig weit. Halt, nicht ins offene Meer
bitte! Ja und dann noch mit folgender Auflage: Der Pinguin darf nicht abbiegen,
und alle Eisschollen, über die er zieht, müssen frei sein, und über
Wasserlöcher, die durch das Entfernen von Eisschollen entstehen, darf er auch
nicht, und – ich glaube, sonst darf er alles! Wenn der Pinguin unter Beachtung
all dieser Punkte schließlich seinen Platz geändert hat, dann darf sein
Besitzer die Eisscholle, von der er kam, an sich nehmen. Die Fische darauf sind
sozusagen gefangen und bringen die entscheidenden Siegpunkte zu Spielende!
Es versteht sich
von selbst, dass die Eisschollen immer weniger werden und dass das offene Meer
langsam größer wird. Doch halt, was ist das? Alle roten Pinguine stehen auf
einsamen Eisschollen, die nur mehr von Wasser umgeben sind! Da hilft wahrlich
nur mehr warten und zuschauen, wie die blauen und gelben Pinguine fröhlich
weiter hüpfen und einen Fisch nach dem anderen jagen … oder wie der grüne
Pinguin dem gelben doch glatt den Weg abschneidet … und weit draußen sieht man
auch so manche Eisscholle, die wohl von keinem Pinguin mehr erreicht werden
wird. Die Fische darauf haben zumindest bis zum nächsten Spiel Glück gehabt!
Wenn sich dann
schließlich kein Pinguin mehr bewegen will, sei es, weil er satt ist oder aber
einfach, weil es keine Zugmöglichkeit mehr gibt, dann zählen die Besitzer die Fische auf den „erhüpften“ Eisschollen
zusammen, und es gewinnt natürlich der mit den meisten Fischen, egal, ob man
als Erster oder Letzter zu jagen aufgehört hat. Nur bei Gleichstand spielt auch
die Anzahl der Eisschollen eine Rolle.
Packeis am Pol ist
ein von den Regeln sehr einfaches und schnelles Spiel, das gut funktioniert und
großen Spaß macht. Packeis am Pol erschien schon einmal im Jahr 2003 beim
Bambus Spieleverlag unter dem litauischen Titel Pingvinas in einer damals
schnell vergriffenen Kleinauflage. Ja und der Beweis, dass eine Verbindung der
Pinguine mit den Eisbären irgendwie doch möglich ist, ergibt sich aus der Tatsache,
dass ein sehr ähnliches Spiel mit dem Titel Arctic von Nick Neuwahl schon 1992
bei
Egal, ob Pinguine
oder andere Tiere, mir gefällt das Spiel, das sicherlich ein guter Tipp für den
Beginn oder das Ende eines Spieleabends ist, sich ganz bestimmt aber auch als
Familienspiel eignet. Die Jagd nach den Fischen kann beginnen!
Martina Nowak
martina_nowak@chello.at
Verlag:
Autoren:
Anzahl der Spieler:
Spieler : 2-4
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 20 Minuten
Verlag : Phalanx
www.phalanxgames.nl
Vertrieb :
Autoren : Alvydas Jakeliunas und Günter Cornett
Grafik : Francois Bruel
Preis : ca. € 14,00
Genre : Positions- und Sammelspiel
Zielgruppe : Familien
Mechanismen : ziehen, Schollen aufnehmen
Strategie : ***
Taktik : ****
Glück : ***
Interaktion : ****
Kommunikation : **
Atmosphäre : *****
Kommentar :
Thema und Mechanismus
passen gut zusammen
Hübsche Ausstattung
Einfache Regel
Schnell zu spielen
Wenn Sie und Ihre
Kinder einfache Sammelspiele mit hübschem Material und simplen Regeln mögen,
wird Ihnen Packeis am Pol gefallen.
Martina Nowak: Packeis
am Pol ist ein von den Regeln sehr einfaches und schnelles Spiel, das gut
funktioniert und großen Spaß macht.