Jagd in der Steinzeit
Lascaux
Jagd ohne Speer
Die Steinzeithöhle am Fluss Dordogne wurde erst im Jahre 1940 erschlossen.
Sie birgt imposante Steinzeitmalereien – die schönsten Steinzeitmalereien der
Menschheit, wie so oft bezeichnet wird. Die Malereien stellen Tiere und Jäger
aus der Zeit des jüngeren Paleolithikums, des sogenannten Magdaleniens, dar.
Lascaux – der Name der Grotte, die auch altertümlicher Louvre bezeichnet wird,
ist auch der Name dieses Spiels.
Jagd ohne Speer, heißt der Untertitel in etlichen Sprachvarianten dieses
Spiels. Ohne Speer und Lanze? Also wollen
wir mit einer Flinte jagen?
Doch dieser Gedanke ist fehl am Platz. Versucht euch in einen
Steinzeitmenschen hineinzudenken und fragt euch, wie der wohl jagen könnte...
Und jetzt ist aus jedem Spieler ein prähistorischer Mammutjäger geworden.
Der hat Fleisch gegessen, aber nur dann wenn er was gefangen hat. Und dazu
musste er auf die Jagd. Genau das erwartet auch die Spieler in diesem Spiel.
Aus der Spielschachtel rasseln scheibenförmige Spielmarker, eine Menge von
Perlmuttsteinchen und zuletzt fällt ein Päckchen Karten heraus. Jeder Spieler
bekommt Spielmarker mit einem Symbol – das ist sein Jägersymbol. Auf der
anderen Seite der Marker sind Hände in 6 verschiedenen Farben. Diese Farben
gehören den 6 Stämmen, die in unserem Spiel zur Jagd gehen. Die Spieler können
sich geheim immer wieder entscheiden, mit welchem Stamm sie diesmal zur Jagd
gehen.
Und was jagen sie?
Auf den Karten sind 6 verschiedene Tiere aus der Höhle von Lascaux abgebildet.
Das ist ein Mammut, das sieht
man, aber was soll das da sein?
Die Tiere sind den Wandmalereien entnommen worden, somit sind sie alle
braun und etwas schwer erkennbar. Jedes Tier gibt es genau 9-mal und auf jeder
Karte ist nur ein Tier abgebildet. Diese Tiere werden gejagt. Auf jeder Karte
sind außerdem noch Hände in 2 Farben von 2 Stämmen abgebildet. Vom
Nachziehstapel werden 7 oder weniger Karten aufgedeckt. 7 ist das Maximum, aber
wenn schon bei weniger Karten alle Farben der Stämme vorhanden sind, werden
keine weiteren hinzugelegt. Das Tier auf der Karte kann nun von den 2 Stämmen,
deren Farben darauf vertreten sind, erbeutet werden.
Und wozu dienen diese schönen
Steinchen? Kann ich die nach dem Spiel behalten?
Die Perlmuttersteine (damit kann man jedes Mädchen ohne Altersbegrenzung
einwickeln) sind eine Art von Zähler. Mann kommt im Spiel nicht mit „ein, viel“
klar – diese zwei Begriffe reichen nicht aus. Mit den Steinen markiert man, wie
viele Tage sich die Jäger auf der Jagd befanden. Es ist eine Tatsache, dass nur
Jäger mit Ausdauer sichere Beute machen werden. Sich aber zu lang mit dem Jagen
aufzuhalten, heißt auch, dass man irgendwo zu kurz kommt. Im Spiel verliert man
die Steine, im Leben lässt wahrscheinlich die Ehefrau den Jäger beim nächsten
Mal nicht so lange außer Haus.
Gab es denn schon damals eine
Ehefrau? Und außer Haus, doch eher außer Höhle!
Jeder Jäger wählt zuerst geheim anhand der aufgedeckten
Karten den Stamm, mit dem er zur Jagd zieht. Den Marker legt er vor sich mit seinem
Jägersymbol nieder. Alle anderen legt er zur Seite. In die Mitte des Tisches
werden jetzt der Reihe nach Perlmuttsteine gelegt. Jeder Jäger am Zug kann
entweder einen weiteren Stein zur Mitte legen, oder aber die Jagd für sich
beenden. Wer die Jagd beendet, nimmt sich von der Mitte alle bisher
angesammelten Perlmuttsteine und legt dafür seinen Marker hin. Liegt da schon
ein Marker, kommt der neue auf ihn oben drauf. Noch immer sind die Farben der
Stämme auf den Markern verdeckt. Die noch jagenden Spieler machen weiter. Sie
bilden langsam einen neuen Haufen Perlmuttsteine. Nach dem Ausscheiden des
vorletzten Jägers kommt auch der Marker des letzten auf den Stapel drauf. Nun
wird aufgedeckt. Von oben herab werden die Marken einer nach dem anderen weggenommen
und die Farbseite aufgedeckt. Gleich nach dem Aufdecken nimmt sich der Spieler
alle Tiere bei denen seine Farbe der Hände abgebildet ist.
Und wenn ich die
gleiche Farbe habe wie ein Anderer?
Manchmal kommt man „zu kurz“. Denn die Farbe hat sich schon
jemand genommen oder aber es wurden die Karten mittels der zweiten darauf
befindlichen Farbhand weggenommen.
Nach Aufdecken aller Marker werden neue Karten aufgedeckt
und es geht mit den übriggebliebenen – erbeuteten Steinen und allen Markern
wieder von neuem weiter. Spaß und Enttäuschung wechseln sich ab. Lachen,
Lächeln und Schadenfreude gehen Hand in Hand. Trotzdem kann man von einer
hervorragenden Stimmung sprechen.
Und jetzt schauen
wir wer die meisten Tiere erbeutet hat?
Nein, nicht die meisten Tiere sondern die Mehrheit in
jeder Tiersorte bringt Spielpunkte. Die Spieler ermitteln einzeln den besten
Mammutjäger, den besten Hirschjäger usw. Die besten Jäger in jeder Tierart
bekommen so viele Spielpunkte, wie sie Tiere derjenigen Tierart erbeutet haben.
Und mein Haufen an
Perlmuttsteinen? Sind die nichts wert?
Für je 6 Perlmuttsteine gibt es noch einen Spielpunkt.
Der Spieler kommt nicht zu kurz, aber beim nächsten Mal wird er mehr darauf
achten, auch Tiere zu erlegen.
Das Spiel spielt sich zügig, meist bleibt es nicht bei
einem. Es ist ein perfektes „auf-jemanden-warten-Spiel“ oder auch der richtige
Abschluss eines Spieleabends. Die Schachtel spielt zwar mit – es gibt da eine
Vertiefung in die man gut die Steine hineinschmeißen kann. Aber auch ohne die
ist das Spiel wunderbar spielbar und so auf Grund weniger Spielkomponente,
schnell erklärter Regel und Beliebtheit bei Spielern und Nichtspielern auch für
einen Urlaubskoffer oder gar Urlaubsrucksack geeignet.
Monika Dillingerova
Spieler :
3 - 5
Alter :
ab 8 Jahren
Dauer :
20 – 30 Minuten
Autor :
Dominique Ehrhard, Michel Lalet
Grafik :
Harald Lieske
Vertrieb :
Fachhandel
Preis :
ca. € 20,00
Verlag :
Phalanx Games 2007
www.phalanxgames.nl
Genre : Bluffspiel
Zielgruppe : Familie
Mechanismen : Tiere sammeln
Strategie : *
Taktik : *
Glück : **
Interaktion : *****
Kommunikation : *****
Atmosphäre : ***
Kommentar :
Unterhaltsam und
schnell gespielt
Schönes Material
Schnell erklärt
Gut für jede
Spieleranzahl
Tierbilder undeutlich
Vergleichbar:
Andere Bluffspiele mit Sammelthema
Monika Dillingerova:
Aus meiner Sicht ist das Spiel ein schönes flottes und
lustiges Bluffspiel. Er denkt, ich nehme
blau, ich nehme aber gerade deswegen weiß, dann kann er mit seinem
wahrscheinlich grün mir nichts wegschnappen...