TASHKENT DOMINO
Nach welchen Kriterien kauft man ein Spiel? Nach
seiner Größe? Nach seinem Gewicht? Hier könnte "Taschkent Domino"
wohl kaum punkten, denn es ist grade mal 9x6x2,5 cm groß, 150 Gramm schwer. Da
ist der Preis mit ca. 80,- Schilling schon eher ein Argument. Doch letztendlich
entscheidet der Spielwert und der ist auf alle Fälle vorhanden, auch wenn das
ganze Spielmataial nur aus neun Plastikwürfeln besteht.
Bei diesen Würfeln wird jede der sechs Seitenflächen
durch eine Diagonale in zwei Dreiecke zerteilt, sodaß dadurch zwölf Dreiecke
entstehen. Auf diesen sind nun die Zahlen Null bis Drei je dreimal vorhanden.
Um das Spielen bequemer zu machen, gibt es ein kleines Spielbrett, das aus 3x3
Feldern, jedes etwas vertieft, besteht, in die die Würfel im weiteren Verlauf
abgelegt werden müssen.
Jeder der beiden Spieler nimmt nun je vier der Würfel.
Nachdem der übriggebliebene geworfen und in das mittlere Spielfeld gelegt
wurde, werfen beide ihre Würfel und lassen diese offen vor sich liegen.
Abwechselnd wird nun je ein Würfel eingesetzt, wobei er mindestens einen
bereits gesetzten längs einer Kante berühren muß und längs aller Berührungen
die Zahlen übereinstimmen müssen.
Kann ein Spieler nicht mehr setzen, so darf sein
Gegner noch so lange weiterspielen, bis auch bei ihm nichts mehr geht. Wer
weniger Würfel übrig hat, gewinnt diese Runde. Haben beide gleich viele Würfel übrig,
gewinnt jener, dessen Würfel die geringere Augensumme zeigen. Und ist auch die
gleich, endet das Spiel untentschieden.
Eine Partie geht über zwei gewonnene Sätze, wobei für
jeden Satz vier Einzelsiege notwendig sind. Damit man den Punktestand nicht
vergißt, kann dieser am Spielfeldrand mittels kleiner Steckknöpfe markiert
werden.
Wer nun das Gefühl hat, daß es schon von Spielbeginn
an wenig zu entscheiden gibt, hat nicht genz unrecht. Manche Partie ist bereits
mit dem Würfeln oder nach dem (richtigen) Setzen des ersten Steins entschieden,
nur gibt es ein ganz kleines Problem, man muß den Gewinnweg erst einmal finden.
Trotz der so einfachen Regel ist diese aber nicht
ganz vollständig. Im allgemeinen hat nämlich der Anspielende einen kleinen
Vorteil. Wer aber als erster setzt, darüber schweigt sich die Regel aus. Wir
halten es so, daß beim ersten Mal jener Spieler anfangen darf, dessen Würfel
die größere Augensumme zeigen. Ab dann beginnt immer der Verlierer. Endet eine
Partie unentschieden, wechselt das Anspielrecht. Durch eine etwas sorgfältigere
redaktionelle Arbeit hätte dies leicht verhindern werden können.
Man hat bei der Regel aber noch in einem ganz
anderen Punkt geschlampt - sie ist nämlich auf die Verpackung abgedruckt. Das
ist ja an und für sich nichts ungewöhnliches, doch wam man weiß, daß das Spiel
nach dem Öffnen nicht mehr in die Verpackung reingeht - es geht schon, nur fällt
es im nächsten Moment gleich wieder heraus - dann fragt man sich, was man sich
bei Peri dabei gedacht hat. Wahrscheinlich nimmt man dort einfach an, daß jeder
Spieler sowieso eine eigene Mappe angelegt hat, in der er solche Kleinigkeiten
archiviert.
Trotz dieser Wermutstropfen bleibt aber der positive
Gesamteindruck bestehen und hat eine Kaufempfehlung zur Folge.